Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Flip besucht Klopp-City

Am Karfreitag habe ich mich mal nach Mainz aufgemacht, um meiner Lieblings-Innenarchitektin den lange geplanten Gegenbesuch abzustatten und gleichzeitig ihre Fähigkeiten als Stadtführerin auf die Probe zu stellen. Ihr Besuch in Frankfurt Ende 2006 war “etwas” verregnet. Doch diesmal war das Wetter auf unserer Seite. Vielleicht habe ich doch bessere Beziehungen zum Wettergott als bislang angenommen…

So traf ich also bei strahlendem Sonnenschein - wenn auch leicht verspätet - am Bahnhof Römisches Theater ein… Nicht weniger strahlend war übrigens das Begrüßungslächeln meiner inter-netten Mainzer Bekanntschaft (womit ich jetzt wohl sämtliche nicht ausgesprochenen Komplimente der vergangenen Monate wieder aufgeholt haben dürfte…). Wie immer im Frühling ist die Wahl der richtigen Kleidung nicht ganz einfach. Und so war ich mit meiner Jacke vielleicht etwas zu warm angezogen, was mir gleich den Spott meiner Lieblings-Innenarchitektin einbrachte, da “Männer IMMER in kurzen Hosen rumlaufen und nur Frauen IMMER eine Jacke dabeihaben”. Da man aber bei einer Expedition in fremden Ländern nie vorsichtig genug sein kann, konnte ich gut damit leben. Zumal das Vertrauen in die Fähigkeiten meiner Stadtführerin zunächst etwas auf die Probe gestellt wurde: Oder wie ist es zu erklären, dass sie in einer doch recht zivilisierten Stadt wie Mainz :-) einen Rucksack mit Getränken dabei hatte? Ganz zu schweigen von einem Stadtplan! Angst sich zu verlaufen? Nach kleinen Startschwierigkeiten fand sie aber doch problemlos die erste Station ihrer Führung, die Kirche St. Stephan mit den blauen Chagall-Fenstern. Von da aus ging es vorbei an Dom, Fastnachtsbrunnen, der wunderschönen FH und dem “Hockenheimring” (zumindest glich die Straße einer Motorradrennstrecke) zum Rhein/Main-Ufer. Der Blick hinüber nach Hessen beruhigte mich doch ein wenig. Zwar wollte meine Lieblings-Innenarchitektin Kastel und die anderen Wiesbadener Stadtteile mit MZ im Namen wieder nach Rheinland-Pfalz eingemeinden. Doch ich bestand darauf, dass das rechte Rheinufer nun mal hessisch ist :-) Jetzt folgte ein Abstecher in den Stadtpark mit dem Rosengarten. Die lieben Pflänzchen hatten zwar alle unterschiedliche Namen, sahen aber trotzdem alle gleich aus. Vielleicht lag es daran, dass noch keine Blüten zu sehen waren… :-) Zielsicher führte mich meine Lieblings-Innenarchitektin nun in den angrenzenden Volkspark und zeigte mir dort ein paar Aquarien samt ihren Lieblings-Seesternen. Nicht alle Tiere finden übrigens ihre Zustimmung. Beispielsweise hofft sie darauf, dass es noch mal richtig kalt wird - wegen der Insekten… Jetzt wollten wir uns eigentlich in ein Café setzen. Komischerweise hatte aber halb Mainz dieselbe Idee und so setzten wir uns nach einem Rundgang über einen Spielplatz samt Eisenbahn lieber auf eine nicht ganz so überfüllte Wiese. Dort schauten wir uns erstmal ihren Stadtplan an, der sogar meine Heimat beinhaltete. Ganz Gentleman bot ich ihr natürlich nicht an sich auf meine Jacke zu setzen :-) Als meine Lieblings-Innenarchitektin trotz der völlig trockenen Wiese das Gefühl bekam, dass ihre (aufgrund ihrer Körper”größe” zu lange) Hose feucht würde, brachen wir wieder auf. Mühsam konnte ich dem Tempo meiner Begleiterin folgen, die immerhin schon einige Wandernadeln ihr eigen nennt ;-) Da das mit dem Café nicht ganz funktioniert hatte, holten wir uns nun ein Eis, für das wir allerdings eine Wartezeit unter einem stickigen Glasdach in Kauf nehmen mussten. Während ich meinen Mund mit Schokoladeneis voll schmierte (und erst nach mehrmaliger Aufforderung mit ihrem Taschentuch dagegen vorging) platzierte meine Lieblings-Innenarchitektin einen dekorativen Schokoladenfleck mitten auf ihrem T-Shirt. Ob der je wieder rausgeht???
Ein paar unerwartete Richtungswechsel später (nicht nur ihre Wandernadeln machten es zur Herausforderung ihr zu folgen) kamen wir wieder am Rhein an. Da sie “gestern Sport gemacht” hatte, taten ihr etwas die Füße weh und so setzten wir uns kurz vor meiner Rückkehr nach Frankfurt noch einmal auf die Stufen am Fluß. Dabei überlegte sie, ob denn der Main oder der Rhein breiter sei. Schließlich entschied sie sich für den Rhein. Einiges spricht dafür - immerhin ist ja auch die Rheinbrücke länger… ;-)
Wieder am Bahnhof angekommen, schlug sie mich ein letztes Mal (obwohl ich IMMER LIEB zu ihr war, bekam ich mehr als einmal eins auf den Deckel) und dann stieg ich trotz des angezeigten Einsteigeverbots in meine S-Bahn, die mich wieder heimwärts fuhr.
Ihre Bewährungsprobe als Stadtführerin ihrer Wahlheimat Mainz hat meine Lieblings-Innenarchitektin damit bestanden. Mal schauen, ob ich mehr behalte als sie von meinem Vortrag über die Frankfurter Skyline. Nach eigenen Angaben hat sie davon ja schon wieder einiges vergessen. Hier könnte natürlich ein Auffrischungskurs für Abhilfe sorgen. Nur ob ich mich angesichts ihres Aggressionspotentials dazu bereit erklären würde…? Warum eigentlich nicht… :-)

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