Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Der 29.

Der 29. Mai 1999 war der geilste Tag in meinem Fußballerleben. Dennoch: So etwas wollte ich weder mir noch meinen Nerven und meinem Kreislauf jemals wieder zumuten. Jetzt ist es so weit! Es gibt wieder ein Abstiegsendspiel! Doch bevor ich dazu komme, lasse ich kurz noch das Spiel in Leverkusen Revue passieren: Die Geschichte ist schnell erzählt. Die Eintracht hatte keine Chance, obwohl sie extrem defensiv aufgestellt war. Damit ich weniger zu schreiben habe, nenne ich die Offensivspieler: Gebhardt, Guie-Mien und Salou. Der Rest baute ein Abwehrbollwerk auf, das jedoch nur 10 Minuten hielt. Kurz vor der Pause konnte Thorsten Kracht nach einer Ecke von Gebhardt den Ausgleich erzählen. In der zweiten Halbzeit drehte Leverkusen richtig auf und legte noch 3x nach. Das war’s. Allerdings noch nicht mit der Meisterschaft. Es bleibt weiter spannend… Auch im Abstiegskampf: Rostock verlor gegen den VfB Stuttgart mit 1:4. (Das könnte noch mal sehr wichtig werden) Aber Ulm putzte die Wölfe mit 2:0 und ist jetzt punktgleich mit Rostock einen Punkt hinter der Eintracht. Alle anderen sind entweder abgestiegen (Bielefeld) oder gerettet (Freiburg, Dortmund). Das wird jetzt eine ganz haarige Angelegenheit im Endspiel gegen Ulm. Hier sind die Voraussetzungen: Die Eintracht bleibt drin, wenn sie gewinnt oder Unentschieden spielt. Das sollte eigentlich zu schaffen sein, aber es ist alles möglich, siehe letztes Jahr. Jetzt wird’s kompliziert: Die Eintracht steigt ab, wenn sowohl Ulm in Frankfurt als auch Rostock auf Schalke gewinnen. Das würde die erste Heimniederlage für die Eintracht in der Rückrunde und den ersten Rostocker Auswärtssieg überhaupt bedeuten. Aber wie gesagt, alles ist… Verliert die Eintracht und spielt Rostock unentschieden kommt wieder das Torverhältnis ins Spiel. Aber wenn hier alles mit rechten Dingen zugeht, spricht das wieder klar für die Eintracht: Ulm müsste mit mindestens 15 Toren Vorsprung gewinnen. Fast unmöglich! Ich kann nur hoffen, dass Schalke sich noch einmal richtig reinhängt. Denn eigentlich geht es für die um nichts mehr, höchstens um die nicht vorhandene Ehre und die Versöhnung mit den Fans.
Ich habe ein ziemlich mieses Gefühl, obwohl die Situation deutlich besser ist als vor einem Jahr. Aber damals konnte die Eintracht nur gewinnen. Heute gibt es alles zu verlieren. Es steht eine Menge auf dem Spiel. Und das ganze Glück wurde ja wahrscheinlich schon letztes Jahr in Anspruch genommen. Ich wage gar nicht, weiterzudenken! Welch ein Horrorszenario…

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