Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Heute vor genau einem Jahr habe ich eine der besten Entscheidungen meines Lebens getroffen: Ich habe den ersten Eintrag in mein Eintracht-Tagebuch (damals dachte noch niemand an diese Homepage und den Namen Daily Flip) geschrieben.

Heute vor genau einem Jahr habe ich eine der besten Entscheidungen meines Lebens getroffen: Ich habe den ersten Eintrag in mein “Eintracht-Tagebuch” (damals dachte noch niemand an diese Homepage und den Namen “Daily Flip”) geschrieben. Zu diesem Anlass werde ich jetzt mal einen Jahresrückblick verfassen - und was gibt es von diesem einen Jahr nicht alles zu berichten… Meine Aufzeichnungen begannen, als es nicht gut um die Eintracht stand. Niederlage folgte auf Niederlage, und das, obwohl ja kräftig in neue Spieler investiert worden war. In dieser Situation begannen meine Einträge schon ihre mittlerweile charakteristische ironische Note zu bekommen. Es gab ja auch reichlich Stoff für Galgenhumor. Mein erster Ausbruch ist wohl nach dem Spiel gegen Schalke am 22. Oktober zu finden. Es lohnt sich wirklich, ihn nochmal nachzulesen. Das gilt aber eigentlich für viele andere Einträge. Ich habe mir gestern noch mal alles durchgelesen und musste doch des öfteren Schmunzeln. Fast zeitgleich mit dem sportlichen Niedergang fingen auch die Querelen in der Führungsetage an. Ich musste mich damit zum ersten Mal nach dem “Rücktritt” von Gaetano Patella befassen. Sein Nachfolger war Rainer Leben. Der Mann, der binnen kürzester Zeit zum wichtigsten Mann avancierte und an den man heute gar nicht mehr denkt… Der November war dann ganz von Ratlosigkeit geprägt. Langsam musste ich, wie auch alle anderen Fans begreifen, dass die Eintracht den Klassenerhalt in dieser Verfassung wohl kaum noch erreichen konnte. Mit solch miserablen Leistungen konnte ja auch niemand rechnen! Ein Spieler auf den ich mich besonders eingeschossen hatte, war Horst Heldt. Hierzu sollte man sich z.B. den 23. November oder den 7. Dezember ansehen. Mittlerweile hat sich meine Meinung hierzu natürlich geändert! Am 2. Dezember veröffentlichte die Eintracht ihre Bilanz des vorangegangenen Jahres- und es sah doch eigentlich gar nicht schlecht aus. Nur eine Woche später kam dann aber die erste finanzielle Hiobsbotschaft ans Licht: 6 Millionen Mark fehlten angeblich, lächerlich wenig, wenn man sich die weitere Entwicklung dieser Affäre ansieht. Aber dazu komme ich ja noch. Meiner Kreativität freien Lauf ließ ich dann am 12./13. Dezember, nachdem es wieder einmal eine Niederlage zu bewundern gab. Am 18. Dezember, nach der letzten Niederlage des Jahres in Ulm, hatte ich die Eintracht schon aufgegeben. Der Klassenerhalt schien für mich nicht mehr realistisch. Tags darauf wurde Jörg Berger entlassen. Zwangsläufig! Dann begann die Winterpause. Fußball wurde also nicht mehr gespielt, dennoch war diese Zeit voll von dramatischen Entwicklungen. Zuerst ging es um die Verpflichtung von neuen Spielern. Thomas Reichenberger und Dirk Heinen wurden geholt, was mir damals (siehe 07. + 10.01.00) überhaupt nicht in den Kram passte. Heute muss ich mich für diese Aussagen wohl mächtig schämen und mich bei den Spielern entschuldigen…Drei Tage später war mir das schon wieder egal - die Existenz des Vereins stand auf dem Spiel! Einige Medien hatten erschreckende Zahlen aufgedeckt, die Lizenz schien erstmals richtig in Gefahr! Jetzt begann die Schlammschlacht im Präsidium. Rainer Leben wurde als Strohmann der Kinowelt angesehen und für den Schuldenberg verantwortlich gemacht. Andere Stimmen sahen ihn als installierten Gegner von Rolf Heller. Unterdessen vergrößerte sich das Finanzloch fast täglich. Jetzt schaltete sich auch die Stadt ein, forderte das Präsidium zum Rücktritt auf. Schließlich gab es auch noch die Stadionfrage zu klären. Aber zunächst wartete alles gespannt auf die Jahreshauptversammlung Ende des Monats. Hier musste geklärt werden, wie die Eintracht 25 Millionen Mark auftreiben sollte. Die Versammlung nahm dann einen unerwarteten Verlauf. Die Opposition, die ja mächtig für die Abwahl des Verwaltungsrats gekämpft hatte und auch in einer starken Position schien, zerfiel, machte eine 180°-Wendung und stimmte überwiegend für das Sanierungsprogramm Rainer Lebens. Damit war sein Aufstieg zum “Mister Eintracht” vollzogen, ohne ihn ging ab jetzt nichts mehr. Eine Woche später folgte endlich der Rückrundenstart. Eine Niederlage in Unterhaching schien den Abstieg aber endgültig zu besiegeln. Am 10. Februar begann dann die unglaubliche Aufholjagd der Mannschaft: Das 2:0 gegen Freiburg ließ die Hoffnung wieder aufkeimen. Und das ging in den nächsten Wochen so weiter. Ständig verbesserte sich die sportliche Situation. Das Rätselraten um den möglichen Investor ging jedoch unverändert weiter. Schließlich kristallisierte sich heraus, das wohl IMG, die International Management Group, das Rennen als “strategischer Partner” machen würde. Die Zeit drängte, denn schon am 15. März mussten die Lizenzanträge abgegeben werden. Eine Woche vor diesem Termin kam das Schreckgespenst “Punktabzug” für die nächste Saison immer näher. Mehrere Vereine hatten sich zusammengeschlossen, um gegen einen möglichen Freispruch der Eintracht zu protestieren. Nachdem der geplante Termin für den Vertragsabschluss mit IMG mehrfach verschoben worden war, platzte am 10. März die Bombe: Rainer Leben ließ den Vertrag platzen, verprellte sowohl IMG als auch die Stadt, da sich IMG nun auch vom Stadionbau zurückzog. Plötzlich herrschte wieder Panik und Angst um die Lizenz. Tage später schüttelte der Schatzmeister ein neues As aus dem Ärmel: OCTAGON hieß jetzt der Hoffnungsträger. Ende März stand plötzlich auch noch ein Punktabzug für die laufende Saison im Raume. Ausgerechnet jetzt, wo sportlich wieder ernsthaft mit der Rettung geliebäugelt wurde…Jetzt kamen wieder einmal Gerüchte über ein Engagement der Kinowelt auf. Nach einem Sieg gegen Werder Bremen konnte die Eintracht dann aber endlich die Abstiegsränge verlassen. Tage später jedoch der Schock: 2 Punkte Abzug für die laufende Saison. Alles in den letzten Wochen Erarbeitete schien wieder in Gefahr. Mit begeisterndem Fußball rettete sich die Eintracht aber in ein echtes Abstiegsendspiel gegen Ulm. Am 6. Mai kam es dann wieder einmal zu einer überraschenden Wendung: Rainer Leben trat zurück, da sich der Verein gegen seinen geplanten Investor ausgesprochen hatte. Jetzt kürze ich das ganze mal etwas ab, da wahrscheinlich sowieso kaum noch jemand bis hier hin gelesen hat. Das war halt schon ein ziemlich langer Eintrag…Wie ja jeder weiß hat die Eintracht sowohl den Klassenerhalt geschafft (am 20. Mai), als auch mit Octagon einen wie ich finde sehr guten Investor an Land gezogen (31. Mai). Rainer Leben dürfte mittlerweile eindeutig als Blender entlarvt worden sein: Erst diktierte er ganz allein das Geschehen, ohne Erfolge verbuchen zu können. Dann war er weg und alles ging ganz schnell. Für die neue Saison gab es danach also berechtigte Hoffnungen auf einen ruhigen Verlauf. Wie es dann weiterging mit der Eintracht, brauche ich ja wohl kaum in meinem Rückblick erwähnen. Jeder weiß, wie die Eintracht im Moment dasteht. Und wenn nicht, kann er in Daily Flip ja alles nachlesen. Ich will nur noch mal an das 1:6 im Pokal bei den Amateuren des VfB Stuttgart eingehen. Das will mir bis heute nicht in den Kopf.
Das war der sportliche Teil von Daily Flip. Aber es gibt ja auch noch eine andere Seite: Die persönliche nämlich, um genau zu sein. Und hier gibt es ja auch einige lustige Aspekte, vor allem für Chris: Immer wieder gehe ich in Daily Flip auf persönliche Erlebnisse ein. Bestimmte Leute kommen hier auch immer wieder vor. Den meisten Lesern geht es wahrscheinlich auf den Geist, aber ich muss sie einfach noch mal nennen: Da ist einmal die kleine, hochbegabte Schülerin mit dem tiefen Ausschnitt, die es immer wieder schafft, in ein Fettnäpfchen zu treten. Was heißt Ente eigentlich auf japanisch??? Die zweite Hauptrolle spielt die nicht minder begabte, extrem dünne, mit pyramidalen Erhebungen samt Hübbel bestückte Tagesschausprecherin, die besonders auf gesunde Ernährung achtet. Bei dem Körperbau muss sie ja einen extrem guten CW (!)-Wert haben…Ist mir gerade noch als weiteres Merkmal eingefallen. *g* Sollte sie jemals einen dieser berühmten Einträge lesen, wäre ich wohl auf Dauer bei ihr unten durch. Aber noch scheint sie ebensowenig zu ahnen wie “Opfer” Nr. 3: Das schlafwandelnde Sport-As, das an übernatürliche Kräfte glaubt. Auf Chris scheint sie jedenfalls mit ihrer übernatürlichen Ausstrahlung richtig anziehend zu wirken… Neben diesen eigentlich gar nicht böse gemeinten Seitenhieben finden sich in Daily Flip auch immer wieder Auseinandersetzungen mit Chris. Das passiert meistens, wenn er mir mal wieder mit seinem unwiderstehlichen Charme klar gemacht hat, dass ich wohl auch in 20 Jahren nicht mit einer Freundin zu rechnen brauche. (Kaum zu glauben, aber es gibt auch noch ein Leben nach der Eintracht!) Dann kriege ich meistens wieder ein melancholisch angehauchtes seelisches Tief und mache das in meinen Einträgen auch deutlich. Es ist ja auch wirklich zu traurig! Aber vielleicht gibt es da draußen ja einen weiblichen Fan von Daily Flip, der unbedingt mal den Autor dieses fast schon legendären Tagebuchs kennenlernen will…Ich hätte zumindestens nichts dagegen. *g* Ein Streit mit einem anderen Anlaß ist hingegen etwas eskaliert. Ihr findet das in den Einträgen vom 17.-21. März. Aber das ist aus und vorbei! Jetzt freue ich mich nur noch und werde diesen ersten aber hoffentlich nicht letzten Geburtstag gebührend feiern. An dieser Stelle ist es dann vielleicht auch einmal an der Zeit, meinen Lesern zu danken. Ohne euch, wäre das Schreiben nur halb so schön! Ich freue mich, dass ich mit meinem Stil euren Nerv getroffen habe und ihr mir bisher die Treue gehalten habt. Vielen Dank! Wenn ihr mir wie Chris ein kleines Glückwunsch-Schreiben zukommen lassen wollt: Das Gästebuch steht euch offen und natürlich könnt ihr mir auch eine Mail schicken. In diesem Sinne… Euer Flip P.S. Dieser Gästebucheintrag von gestern ist ja wohl ziemlich lächerlich! Allein schon der Stil…Und im übrigen bringt es Unglück, wenn man schon vor dem eigentlichen Geburtstag gratuliert. Und da nun mal erst heute dieser Festtag ist, wäre es ja wohl blöd, wenn ich schon um 23:20 anfangen würde zu feiern! Aber ich weiß schon, was ich davon zu halten habe. Ich kenne doch meine Pappenheimer! *g* Leider hat die Eintracht mir kein Geschenk gemacht: 0:4 auf Schalke! Langsam habe ich echt keine Lust mehr! Alle 2 Wochen darf ich mich hier mit einer Niederlage befassen. Ich verlange ja gar nicht, dass man gegen Schalke gewinnt, die sind ja auch nicht zufällig Tabellenführer! Ich will nur nicht immer vorm Radio sitzen und so etwas hören wie “ganz schwach” oder “indiskutable Leistung”. Ja, Schalke hat sehr gut gespielt und Traumtore geschossen (2x Böhme, Latal und Happe). Aber eine Torchance für die Eintracht hätte ich mir schon gewünscht. Und dann kommt auch noch Gerd Wimmer daher und fliegt 3 Minuten nach der Pause vom Platz. Und wie: Vor den Augen des Schiedsrichters zweimal innerhalb von einer Minute von hinten in die Beine gegrätscht. Das zweite Mal war zuviel, Gelb-Rot die logische Folge. Da greife ich mir doch echt an den Kopf! Nach dem Doppelschlag zum 3:0 war es entschieden, und dann kam auch noch Uwe Bindewald ins Spiel, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Unfassbar! Nee, jetzt bin ich echt sprachlos. Wenn beim HSV kein Sieg rausspringt (irgendwie ist das ziemlich unwahrscheinlich), sind wir schon wieder da, wo wir nie wieder hin wollten: Im Abs…….mpf. Noch spreche ich es nicht aus, aber es sind nur noch 3 Punkte…

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