Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Eigentlich kann ich heute denselben Eintrag schreiben wie am Dienstag.

Eigentlich kann ich heute denselben Eintrag schreiben wie am Dienstag. Die fünfte Niederlage in Folge führt wohl dazu, dass die Eintracht auf einem Abstiegsplatz überwintern wird. Wenn es dumm läuft, droht sogar die Rote Laterne des Tabellenletzten. Sicherlich hatte die Eintracht heute auch etwas Pech bei einem Lattentreffer von Fjörtoft und einem Pfostenschuss von Kryszalowicz. Aber das waren mehr Zufallsprodukte und nach vorne lief wahrlich nicht viel! Jetzt komme ich wieder zur unmöglichen Aufstellung unseres Trainers. Sven Schmitt im Tor musste als notwendiges Übel hingenommen werden. Alle, die auf eine ansonsten etwas offensivere Elf gehofft hatten, wurden aber wieder enttäuscht. Die Grundausrichtung blieb die gleiche wie gegen Stuttgart. Nur Fjörtoft ersetzte den verletzten Reichenberger und Torsten Kracht übernahm wieder seinen Stammplatz in der Abwehr. Anstatt also etwas zu riskieren probierte Felix Magath eine nicht nachvollziehbare taktische Änderung in der Defensive aus. Wir durften uns an einer nie zuvor gespielten Viererkette begeistern! Kracht und Lösch übernahmen die zentralen Positionen. Maljkovic agierte als rechter Verteidiger und auf links stand - der etatmäßige Libero Petr Hubtschev…Du lieber Gott, was soll denn das??? Für solche Experimente war nun gestern wirklich nicht die angebrachte Situation! Das kann man machen, wenn man im gesicherten Mittelfeld steht, aber nicht kurz vor dem Abstiegsplatz! Folgerichtig kam es dann auch zum 1:0, das mit Libero vielleicht nicht gefallen wäre. Lösch leistete sich am eigenen Strafraum einen Stockfehler als ihm der Ball bei der Annahme von der Brust sprang. Ohne Absicherung hinter sich blieb ihm nichts anderes übrig als seinen Gegenspieler Altin Rraklli festzuhalten. Den Freistoß aus 17 m verwandelte Dietmar Hirsch. Sven Schmitt sah dabei auch nicht gut aus. Denn der Ball ging flach in die Torwartecke und die hat ihren Namen ja nicht ohne Grund. Aber der Torhüter unserer Militärnationalmannschaft (so etwas gibt es tatsächlich) machte einen Schritt in die Mitte und wurde deshalb auf dem falschen Fuß erwischt. Der Rest des Spiels war an Ideenlosigkeit seitens der Eintracht nicht zu überbieten. Keine Bewegung, Fehlpässe, keine Zweikämpfe, Stockfehler…All das zeigte die Eintracht in Perfektion. Auch die eingewechselten Sobotzik, Kryszalowicz und Guie-Mien brachten keine Impulse und die Rückkehr zum Libero nach der Pause half auch nichts mehr. Das 2:0 kurz vor dem Ende durch Breitenreiter war dann letztlich egal, wenn auch hochverdient. Denn Haching hatte über 90 Minuten die besseren Chancen. Nach dem Spiel sah man ein paar betroffene Gesichter bei den Spielern. Fjörtoft war einer, dem die Niederlage zu Herzen ging und redete dann endlich mal Klartext: Er sagte, dass er es erschreckend fand, wie wenig sich die Spieler zugetraut hätten. Nur mit Ballhalten sei kein Spiel zu gewinnen. Recht hat er und er darf das auch sagen. Denn er war einer, der wirklich etwas ausprobiert hatte am gestrigen Abend. Leider erfolglos! Angesichts dieser Tatsache kann ich noch weniger verstehen, dass Rolf-Christel Guie-Mien nicht von Anfang an spielen durfte. Er war unter der Woche vom Trainer kritisiert worden, er sei zu uneffektiv und bringe Unruhe ins Mittelfeld. Aber ein bisschen Unruhe kann ja wohl nicht schaden bei so einem statischen Spielaufbau! Und uneffektiver als diesen Mist, den wir gestern gesehen haben, kann man ja wohl nicht spielen! Zwei Aspekte habe ich noch: Natürlich die Trainerfrage. Ich will in nicht in Frage stellen. Aber sollte sich mal überlegen wie er nach Niederlagen auftritt. Mit dieser Selbstgefälligkeit, die er im Moment an den Tag legt, geht er mir furchtbar auf die Nerven. Immer dieses Lächeln auf den Lippen und dann verkündend, dass man ja in der zweiten Hälfte ganz gut gespielt und in der Abwehr ja sowieso souverän gespielt habe - das kann es nicht sein! Etwas mehr Selbstkritik könnte nicht schaden… Und dann waren da noch die Tränen des Pawel Kryszalowicz. Da stellt sich die Frage, ob er sich schon so sehr mit der Eintracht identifiziert, dass eine Niederlage ihn derart leiden lässt. Oder ob er mittlerweile gemerkt hat, was er sich mit seiner Unterschrift in Frankfurt angetan hat…

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