Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Ich habe große Angst um meine Eintracht!

Ich habe große Angst um meine Eintracht! Der Abstieg rückt immer näher. Nach dem gestrigen Spiel sehe ich keine Anzeichen dafür, dass die Mannschaft das Ruder noch einmal rumreißen kann. Ohne Gegenwehr geht hier alles wieder den Bach runter… 1:6 bei Borussia Dortmund - das ist deprimierend! Ich könnte jetzt versuchen, Erklärungen dafür zu finden. Vordergründig gibt es sogar 3 ganz gut klingende: Tommy Berntsen musste nach 13 Minuten schon wieder ausgewechselt werden. Seine Verletzung war wieder aufgebrochen. Hätte er doch lieber noch eine Woche mit seinem Debüt gewartet. So fällt er wahrscheinlich wieder über Wochen aus… Der zweite Grund ist der Platzverweis von Alex Schur. Nach 26 Minuten sah er eine völlig überflüssige und meiner Meinung nach zu harte Gelb-Rote Karte. Spätestens jetzt war das taktische Konzept nur noch Makulatur. Der dritte Grund ist das 1:2 durch Lars Ricken. Der Dortmunder stand bestimmt einen Meter im Abseits, der Heimschiedsrichter Uwe Kemmling gab den Treffer dennoch. Das alles darf aber nicht als Entschuldigung herhalten!!! Jetzt aber der Reihe nach: Die Eintracht hatte wie von Rolf Dohmen gefordert die ersten 20 Minuten ohne Gegentor überstanden. Sie war zwar massivem Druck ausgesetzt, aber Dirk Heinen zeigte wieder eine Weltklasseleistung und hielt das 0:0 fest. Dann kam es zu besagter Szene in der 26. Minute als Alex Schur wegen Haltens von Lars Ricken vom Platz gestellt wurde. Seine erste gelbe Karte war völlig in Ordnung, aber die zweite hätte ein anderer Schiedsrichter nicht unbedingt gegeben. Ich möchte auch Uwe Kemmling nicht für die Niederlage verantwortlich machen. Aber er hat gelinde gesagt nicht gerade für die Eintracht gepfiffen und das muss man halt auch mal erwähnen! 7 Platzverweise in einer Saison sind unheimlich viel. Aber einige davon waren doch sehr, sehr fragwürdig! Das ist schon auffällig, was nicht heißen soll, dass ich dem DFB hier System vorwerfe. Aber trotzdem… 5 Minuten nach der Hinausstellung erzielte Christian Wörns das 1:0 nach einer Ecke von Rosicky, dem tschechischen Wunderknaben. Dirk Heinen hätte vielleicht rauskommen müssen, aber er hatte schon so viel halten müssen, dass die Führung längst überfällig war. Die Eintracht schlug sich zwar wacker und hatte sogar einige recht gute Chancen, aber die Dortmunder waren zu stark. Dennoch war es bis hierher eine ganz gute Leistung. Kurz nach der Pause schaffte die Eintracht sogar den Ausgleich. Nach einem Pass von Marco Gebhardt zog Chen Yang von der Strafraumgrenze ab. Er traf den Allerwertesten von Jürgen Kohler, von wo der Ball unhaltbar für Philipp Laux ins Tor abgefälscht wurde. Eine Minute später hatte Pawel Kryszalowicz die Riesenchance zum 2:1, doch er scheiterte mit einem kläglichen Schüsschen. Wer weiß, wie alles gelaufen wäre, wenn er getroffen hätte… So aber konnten die Dortmunder sich wieder fangen und erzielten in der 65. Minute ihrerseits das 2:1. Lars Ricken stand dabei wie gesagt im Abseits! Das ist natürlich bitter. Hier passt der alte Spruch: “Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu!” Zwei Minuten später dann die endgültige Entscheidung durch Ricken. Zweimal Bobic und Addo erhöhten noch auf 6:1. Parallelen zur Abstiegssaison 1995/96 drängen sich förmlich auf. Damals gab es eine 0:6-Pleite im Westfalenstadion… Das gestrige Spiel hat mir auch irgendwie einen Knacks beschert. Nach dem unglücklichen 2:2 in München und der Niederlage gegen Bremen war ich noch stinksauer. Gestern abend aber war ich nur noch sprachlos. Äußerlich gefasst nahm ich Tor um Tor auf und fühlte nur noch ein mulmiges Gefühl. Nach dem Spiel knallte keine Tür, nichts. Ich legte mich einfach nur aufs Bett und starrte an die Decke. Wir steigen ab - langsam glaube ich es wirklich! Wenn sich schon bei mir solche Auflösungserscheinungen bemerkbar machen, ist irgendwas im Busch. Das Spiel gestern war jedenfalls ein Offenbarungseid. In Dortmund kann man verlieren - aber nicht so! Ich zweifle, ob Rolf Dohmen die Mannschaft da noch rausbringen kann. Er hat keine Trainererfahrung und schon gar nicht im Abstiegskampf. Retter wie Felix Magath sind nicht auf dem Markt und trainieren mittlerweile schon die unmittelbare Konkurrenz. Alles spricht gegen die Eintracht! Jan-Aage Fjörtoft hat recht, wenn er sagt, dass es kein drittes Wunder am letzten Spieltag geben wird… Die Mannschaft hat gestern wie gesagt eine Stunde gut mitgehalten. Aber wenn man in einer halben Stunde 5 Tore kassiert, spricht das schon Bände. Es stimmt nicht in der Elf! Ich weiß nicht, wie der Abwärtstrend gestoppt werden soll. Das gestern kam ja schon einer Abschlachtung gleich! Um ein Debakel wie dieses in den nächsten lebenswichtigen Heimspielen gegen Schalke und Hamburg zu verhindern, sollte die Eintracht vielleicht Verbraucherschutzministerin Renate Künast einladen. Sie wird mit Sicherheit gerne ein (Ab-)schlachtungsverbot für unsere elf Rindviecher verhängen…….. die Foul- und Grauenseuche grassiert jedenfalls im Waldstadion! Am Nachmittag hat sich die Lage weiter verschärft: Die Sch…-Bayern haben schon wieder gegen einen Konkurrenten der Eintracht versagt und 2:3 in Rostock verloren! Außerdem konnten die Stuttgarter mit 2:1 gegen Wolfsburg und Haching 2:1 gegen Bochum gewinnen. Einzig Kaiserslautern hat an diesem Wochenende die Hoffnungen erfüllt und in Cottbus mit 2:0 gewonnen. Der Vorsprung der Eintracht auf einen Abstiegsplatz beträgt nur noch einen Punkt… Es wird eng, ganz eng! Die Oberliga-Amateure haben heute das erste Spiel nach der Winterpause bestritten. Und alles lief genau andersrum als bei den Profis. Bis zur 65. Minute stand es 0:0, dann drehte die Eintracht auf. Gunkel, Hendricks und Streit schossen gegen Croatia Frankfurt einen 3:1-Sieg heraus. Durch die gleichzeitige Niederlage von Tabellenführer Baunatal in Bad Vilbel hat die Eintracht ihre geringen Aufstiegschancen verbessert. Sollte am Mittwoch das Nachholspiel in Vellmar ebenfalls gewonnen werden, ist wieder alles drin!

Zurück