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Das Ergebnis des Schlichtungsgesprächs mit Felix Magath liegt mir noch nicht vor.

Das Ergebnis des Schlichtungsgesprächs mit Felix Magath liegt mir noch nicht vor. Ich werde das wahrscheinlich heute abend, spätestens aber morgen ergänzen! Bernd Hölzenbein hat ein Benefizspiel der Eintracht zu seinen Gunsten abgelehnt. Er sei “kein Sozialhilfeempfänger, der auf ein Gnadenbrot angewiesen ist”. Wenn das so ist, kann seine finanzielle Situation ja nicht ganz so schlimm sein. Er kann nicht erwarten, dass die Fußball AG ihm einfach seine Prozesskosten bezahlt. Von daher hätte ich ein solches Spiel für einen ehemaligen Spieler mit großen Verdiensten für den Verein begrüßt. Aber: Wer nicht will, der hat schon! (Für seine Fans, die ihn aus seiner Zeit bei den Fort Lauderdale Strikers kennen: Who not wants, the has already….) Nehmts mir nicht übel - jetzt schreibe ich wieder in einwandfreiem Deutsch! *g* Jetzt kommen wir zu einem Thema, das vor allem Chris interessieren dürfte: Politik und Fußball! Gestern abend haben Uefa, Fifa und die EU einen Kompromiss bei der von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti geforderten Neuregelung des Transfersystems erzielt. An dem Treffen nahmen neben Monti auch Fifa-Generalsekretär Sepp Blatter, Uefa-Präsident Lennart Johannsson und die EU-Kommissare Viviane Reding (Sport) und Anna Diamantopoulou (Soziales) teil. Am Ende sprachen sowohl Politiker als auch Vereinsvertreter von einem tragfähigen Kompromiss. Auch die VdV (Vereinigung der Vertragsfußballer) zeigte sich zufrieden. Nur die Spielergewerkschaft FIFPro sprach von einem schwarzen Tag für den Fußball. Logisch, denn die Spieler haben nicht wie von diesen erhofft die totale Freizügigkeit bei der Vereinswahl erhalten. Ursprünglich wurde ein einseitiges Kündigungsrecht mit einer Frist von glaube ich 3 Monaten gefordert. Das hätte für die Vereine natürlich das Ende der Planungssicherheit bedeutet, wenn sich ein Spieler im März überlegen kann, zum Sommer einfach zu gehen, weil es vielleicht gerade schlecht läuft. Dieses Horrorszenario wurde jetzt abgewendet. Ich fasse jetzt mal die wichtigsten Details der Regelung kurz zusammen: Für Spieler bis 23 Jahre wird eine Ausbildungsentschädigung an dessen alten Verein gezahlt. Wechselt ein Spieler später den Verein, erhalten alle seine “Ausbildungsvereine” einen Anteil an der Ablösesumme, der aus einem Fonds genommen werden soll, in den wiederum 5 % der Ablösesummen fließen. Ziel ist natürlich die Förderung der Nachwuchsarbeit. Wenn ein Club jetzt einen Figo oder Rivaldo hervorbringt, der später mal für 100 Millionen DM verkauft wird, bekommt er dafür immer noch Geld. Und für einen Amateurclub kann das schon richtig viel bedeuten. Verträge haben eine Laufzeit zwischen mindestens einem und höchstens 5 Jahren. Nach 3 Jahren bei Spielern bis 28 Jahren bzw. zwei Jahren bei älteren Spielern kann der Vertrag einseitig gekündigt werden. Wird ein Vertrag vorher gebrochen wird eine Abfindung an den Spieler bzw. eine Ablösesumme an den Verein fällig. Außerdem müssten der Spieler oder der Verein mit Strafen rechnen, wenn sie einen Vertrag vor Ablauf der Frist kündigen. Bei Spielern wird über eine mehrmonatige Sperre nachgedacht, die schon erheblich abschreckend wirken dürfte. Zuguterletzt wird noch die Transferperiode gekürzt. Danach wären dann nur noch Wechsel im Sommer möglich und noch einmal kurz im Winter. Es wäre also nicht möglich, Spieler z.B. im Oktober zu verpflichten. Panikkäufe werden damit aber ebenso unterbunden wie durchdachte Verstärkungen der Mannschaft. Alles in allem können die Vereine trotzdem wohl ganz gut damit leben. Verträge werden heute sowieso schon kaum noch über mehr als drei Jahre abgeschlossen und schon gar nicht eingehalten. Deshalb ist das Kündigungsrecht praktisch egal. Und die Kündigungsmöglichkeit nach frühestens 3 Jahren stärkt meiner Meinung nach sogar die Vereine. Ein zweites Bosman-Urteil ist uns also wohl erspart worden. Vor einigen Jahren hat die EU ja mit diesem uns allen wohlbekannten Urteil den Spielern eine unglaubliche Machtfülle beschert (Ablösefreiheit nach Vertragsende) und die von Chris zurecht kritisierte Aufhebung von Ausländerbeschränkungen für EU-Bürger in den nationalen Ligen beschlossen. Jetzt aber Schluss mit dieser trockenen Materie! Lassen wir die nationalen Verbände den Kompromiss in aller Ruhe umsetzen und kümmern wir uns wieder um den Sport! Was interessieren den Fan schon Paragraphen!? Und noch eine gute Nachricht für alle Fans: ARD und ZDF werden nun doch die Weltmeisterschaften 2002 und 2006 übertragen! Bei neuerlichen Verhandlung mit der Kirch-Gruppe wurde der Durchbruch erzielt! Das sollte auch Chris beruhigen: Am Ende siegt eben doch nicht immer das Geld, sondern hin und wieder auch der Fan… Wie versprochen hier noch die Meldung zum Schlichtungsgespräch beim DFB: Die Eintracht und Felix Magath haben den Vertrag des Ex-Coachs in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Über die Höhe der Abfindungssumme wurde Stillschweigen vereinbart, sie sollte aber deutlich unter den geforderten 4,15 Millionen DM liegen. Morgen weiß ich wahrscheinlich schon mehr!

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