Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Die Eintracht lebt!

Die Eintracht lebt! Nach dem 3:0-Sieg gegen Bochum ist der Klassenerhalt wieder in Reichweite. Bochum hingegen ist damit endgültig abgestiegen. Da dieses Schicksal auch der Eintracht drohte, gestaltete sich der Weg zum Stadion ein wenig wie der Weg zum Henker. Nachdem mir die Stardirigentin mit ihrem bezaubernden Lächeln über den Weg gelaufen war, stieg meine Zuversicht aber wieder. Die ersten Spielminuten gehörten dann jedoch ganz den Gästen aus Bochum. Die Eintracht kam kaum einmal an den Ball. Nach 10 Minuten hatte sich das Team dann etwas gefangen und spielte selbst nach vorne. Außer einem Kopfball und einem harmlosen Schuss von Reichenberger gab es jedoch keinerlei Chancen. Nach etwa 20 Minuten hatte Rolf-Christel Guie-Mien seinen Auftritt. An der Torauslinie der Bochumer legte er sich den Ball mit der Hacke an seinem Gegenspieler vorbei, die Flanke wurde jedoch von Keeper van Duijnhoven geklärt. Die Bochumer blieben bei Kontern stets gefährlich und hätten nach einer guten halben Stunde in Führung gehen müssen. Paul Freier lief mutterseelenallein auf das Tor der Eintracht zu und konnte sich die Ecke praktisch aussuchen. Doch Dirk Heinen blieb cool und parierte den Schuss. Das Fazit zur Halbzeit war ernüchternd: Bochum spielerisch überlegen und hätte dank der besseren Torgelegenheiten eine Führung verdient gehabt. Die Eintracht konnte allenfalls kämpferisch überzeugen. Bei den Offensivaktionen waren die Spieler im Eintracht-Trikot jedoch zu überhastet oder zu zögerlich. Zur Pause wechselte Friedel Rausch Stürmer Pawel Kryszalowicz für den blassen Reichenberger ein. Eine Maßnahme, die sich bezahlt machen sollte…. Direkt nach Wiederanpfiff hatte die Eintracht jedoch erstmal wieder Glück: Baluszynski lenkte eine Flanke an den Pfosten! Das wäre sicherlich das Aus gewesen, doch die Eintracht fing sich. Nach einem zu langen Pass auf Kryszalowicz vertändelte der Bochumer Torhüter leichtfertig den sicheren Ball und wusste sich dann nur mit einem Foul gegen den Frankfurter zu helfen. Logische Folge: Elfmeter! Horst Heldt wollte es wohl allen zeigen und die Kritiker der letzten Wochen verstummen lassen. Er trat zum Strafstoß an. Aber was dann kam, das war einmal mehr gar nichts, um nicht zu sagen eine Frechheit! Der “Schuss” war kläglich, schwach, peinlich, eine Rückgabe - nur kein Elfmeter einer Mannschaft, die mitten im Abstiegskampf steckt!!! Die Fans quittierten den Fehlschuss (van Duijnhoven hielt) mit “Heldt, du Sau”-Rufen. Nicht die feine Art, aber leider irgendwie verständlich. 2 Minuten später machte der verhinderte Spielmacher seinen Fehler teilweise wieder gut. Er spielte einen klugen Pass auf Kryszalowicz, der den Ball direkt zu Serge Branco weiterleitete. Der Olympiasieger in Reihen der Eintracht verwandelte eiskalt ins lange Eck! Nach dem 1:0 hofften eigentlich alle Fans auf einen etwas ruhigeren Spielverlauf. Doch Bochum spielte jetzt erst recht nach vorne. Nur 5 Minuten später durfte die Eintracht sich wieder beim Fußballgott bedanken. Nach einer Glanztat von Dirk Heinen flog der Ball auf den Kopf eines Bochumers. Doch anstatt den Ball im leeren Tor unterzubringen, köpfte dieser über den Kasten. Eine weitere Tausenprozentige Chance war damit vergeben. Der entnervte Heldt wurde nach 65 Minuten ausgewechselt und durch den jungen Albert Streit ersetzt. Das Spiel wurde jetzt rustikaler. Branco und Kracht sahen die gelbe Karte nach recht harten Fouls. Der Kameruner wäre im nächsten Spiel gesperrt gewesen (5. Gelbe Karte), setzte aber noch einen drauf. Nach einem rüden Einsteigen an der Seitenauslinie kurz nach seiner Verwarnung musste Schiri Merk ihn zum Duschen schicken. Ob Gelb-Rot noch zu vertreten gewesen wäre, oder ob es wirklich Rot war, ist jetzt auch egal. Er wird wohl in den letzten beiden Spielen nicht mehr auflaufen dürfen. Das Zittern wurde jetzt größer, denn Bochum drückte mit einem Mann mehr aufs Tempo. 10 Minuten vor Schluss war dann die zahlenmäßige Überlegenheit der Bochumer wieder dahin. Spielmacher Bastürk sah wegen Meckerns und Ballwegschlagen die Gelb-Rote Karte. Kurz nach dieser Unbeherrschtheit machte die Eintracht den Sack zu. Ein Konter im eigenen Stadion führte zum 2:0. Pawel Kryszalowicz schickte Chen Yang auf die Reise, der mit einem China-Böller die Vorentscheidung schaffte. Ein tolles Tor! Eine Minute später wurde das sogar noch getoppt. Erneut der Pole spielte einen sagenhaften Pass aus dem Fußgelenk über die völlig offene Bochumer Deckung hinweg. Christoph Preuß kam vor dem herausstürmenden Torwart an den Ball und lupfte ihn zum 3:0 ins Netz! Jetzt klappte fast alles! Und dem jungen Eintracht-Talent ist dieses Tor besonders zu gönnen. Dann war Schluss. Meine Nerven konnte sich wieder etwas erholen. Matchwinner war Pawel Kryszalowicz, der zwar kein Tor erzielte, aber in einer Halbzeit drei Treffer vorbereitete und einen Elfmeter herausholte. Sehr gute Quote! Der Abstand beträgt nach diesem Sieg nur noch zwei Punkte (morgen können es noch drei werden). Auf jeden Fall sind wir aber wieder im Geschäft! Noch ist nichts verloren! Nach dem Spiel durfte ich noch ein Interview für HR 3 geben. Viel ist mir allerdings nicht eingefallen… Hoffentlich wurde das nicht gesendet! Am Bahnhof durfte ich noch einem netten Bahnmitarbeiter Auskunft über das Ergebnis geben. Sollte sonst noch jemand ein Interview wünschen: Bitte an Chris wenden. Er wird die Anfragen für mich bearbeiten… *g*

Zurück