Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Da war er wieder: Einer dieser Tage, an denen ich es bereue (naja, nicht wirklich) Eintrachtfan zu sein.

Da war er wieder: Einer dieser Tage, an denen ich es bereue (naja, nicht wirklich) Eintrachtfan zu sein. Dann gehe ich jetzt mal die schwierige Aufgabe an, die Ereignisse des Tages zusammenzufassen. Die reinen Fakten stellen sich so dar, dass Tony Woodcock vom Aufsichtsrat zum Sportvorstand berufen wurde. Friedel Rausch trat daraufhin als Team-Manager zurück. Was aber waren die Gründe für diese Schritte? Und was sind die Folgen? Mit der Besetzung des Postens des Sportvorstandes, der gegen Ende der letzten Saison ins Leben gerufen wurde, soll die Fachkompetenz im Vorstand der Fußball AG erhöht werden. Steven Jedlicki, Werbefachmann, war mit der Führung einer “Fußball-Firma” sichtlich überfordert. So weit, so gut! Heute wurde dann bekannt, dass (auf Betreiben von Octagon?) der ehemalige englische Nationalspieler Tony Woodcock diesen Posten in Zukunft ausüben soll. Jetzt nähern wir uns schon langsam dem fast schon legendären Eintracht-Chaos… Denn wie kann man auf die Idee kommen, einem völlig vereinsfremden Menschen ohne große Erfahrung und Erfolge im Management die sportliche Zukunft eines Fußballvereins anzuvertrauen? Das geht nur bei Eintracht Octagon! Octagon denkt in Maßstäben, die in einem Wirtschaftsunternehmen durchaus richtig sein mögen - im Fußballgeschäft, das von den Fans lebt, sind sie es nicht! Man muss doch merken, dass die Fans der Eintracht keinen Werbeträger im Vorstand haben wollen (soll das jetzt so etwas wie eine kleine Matthäus-Lösung werden, oder wie?). Wir wollen Identifikationsfiguren… Nach der letzten Saison müsste jedem klar gewesen sein, dass es so nicht weitergehen konnte und sich die Fans vom Verein distanziert haben. Es gab die Hoffnung auf Besserung mit Friedel Rausch, auch wenn dieser nicht unumstritten war. Und jetzt das! Wir haben weiter einen Vorstandsvorsitzenden, der zwar schon lange in Frankfurt lebt, aber dennoch Amerikaner und ein Octagon-Mann ist! Wir haben erstmals einen Sportvorstand, der nichts mit Eintracht Frankfurt zu tun hat und obendrein noch schlechter Deutsch spricht als Mr. Jedlicki! Wo soll das hinführen? Ich weiß es nicht… Friedel Rausch war von der Inthronisierung Woodcocks ebensowenig begeistert, wenn auch aus anderen Gründen. Er trat zurück und gab an, dass er Zeit seines Lebens in führender Position gearbeitet habe und jetzt nicht plötzlich zur Nr. 2 degradiert werden könne. Irgendwie verständlich - ABER: Er hatte in Martin Andermatt einen Trainer geholt mit der klaren Absicht einen “Teamplayer” (auch so ein schönes Octagon-Wort) zu verpflichten. Jetzt ging der “erfahrene Cowboy, dem niemand in die Satteltasche pinkeln kann” selber von Bord. Ich hoffe nur, dass der Trainer, der bisher einen guten Job gemacht hat, davon unbeeindruckt in Ruhe weiterarbeiten kann! Bei ihm war ich ebenfalls zunächst skeptisch, aber er hat mich überzeugt. Ihm ist eine langfristige Tätigkeit zuzutrauen. Wünschen wir dasselbe auch Tony Woodcock. Denn das würde bedeuten, dass Erfolg da ist. Stellt sich kein Erfolg ein, dürften wir im Winter wieder die vakante Position des Sportvorstandes zu besetzen haben. Denkt an meine Worte…
Jetzt wollen wir es hier aber doch noch mal sportlich werden lassen: Der Bulgare Beliakov wird heute abend im Spiel gegen den FC Luzern noch nicht zum Einsatz kommen, aber möglicherweise im zweiten Spiel um den SRS-Cup. Bis dahin soll er zunächst im Training beobachtet werden. Über das Spiel werde ich morgen berichten…

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