Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Erst mal ganz tief durchatmen!

Erst mal ganz tief durchatmen! Die zweite Liga hat uns wieder… Mit viel Glück, aber dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte verdient kam die Eintracht zu einem 3:1-Erfolg gegen den SSV Reutlingen. Im Mittelfeld lief bis auf Neuzugang Nemeth eine absolute Youngster-Truppe auf: Mutzel, Preuß, Branco und Streit - alle 21 Jahre oder jünger! Die Jugend musste notgedrungen eine Chance erhalten, da wie berichtet mit Skela und Guie-Mien die gesamte Kreativabteilung eine Salmonellenvergiftung erlitten hat. Reichenberger und Maljkovic sind ja auch betroffen. Am Anfang erinnerte vieles an die letzte Saison: FFH hatte mal wieder Tonprobleme (diesmal wurde “Im Herzen von Europa” abgewürgt). Und auch auf dem Platz kam einem einiges bekannt vor. Zwar begann die neuformierte Mannschaft gut, kämpferisch stimmte alles. Leider war das nach 5 Minuten schon vorbei. Dann nahmen die Reutlinger das Heft in die Hand. Ruhig, abgeklärt, ballsicher diktierten sie das Spiel. Nach einem Warnschuss von Gerster aus eigentlich unmöglicher Position gleich zu beginn, folgte nach einer Viertelstunde der Schock: Die rechte Abwehrseite wurde mit einem einfachen Doppelpass ausgehebelt. Die Flanke nutzte Weigl unbedrängt zum 1:0. Die Innenverteidigung sprang gar nicht erst hoch, so dass Nikolov chancenlos war. Bis zur Pause drückten die Schwaben weiter. Die Abwehr der Eintracht, in der Vorbereitung noch sattelfest, zeigte jetzt einige Unsicherheiten. Zwar gab es nicht diese gravierenden Fehler, wie in der letzten Saison. Aber souverän war das auch nicht… Im Mittelfeld war ein Riesenloch, nur Fehlpässe, keine echte Linie war zu erkennen. Die Stimmung auf den Rängen begann zu kippen, die Pfiffe wurden immer lauter. Nach der Pause zunächst das gleiche Bild: Reutlingen agierte, die Eintracht bemühte sich wenigstens zu reagieren. Bei einem Pfostenschuss von Torjäger Djappa, wäre schon fast alles vorbei gewesen. Die Fans riefen “Aufhören, aufhören” und “Deutscher Meister wird nur die SGE…” - Ironie pur. Mitten in dieser katastrophalen Phase wechselte Martin Andermatt zum ersten Mal aus. Für Albert Streit kam ein weiterer junger Spieler, nämlich Jermaine Jones. Und mit ihm kam die Wende. Branco setzte sich zum ersten Mal auf der linken Seite durch und flankte. Dank eines Stellungsfehlers der Verteidigung kam Chen Yang an den Ball. Er stoppte ihn mit rechts, und spitzelte ihn dann mit links in den Winkel. Und so ist das in Frankfurt: Jetzt hieß die Devise “Nie mehr 2. Liga!” Und so spielten sie jetzt auch. Plötzlich kamen die Pässe an, Zweikämpfe wurden gewonnen, das Spiel wurde geordneter. Fünf Minuten später ging die Eintracht gegen konsternierte Reutlinger sogar in Führung. Jermaine Jones im Doppelpass mit Kryszalowicz und der Pole drehte den Ball mit links unhaltbar aus 16 m ins Tor. Völlig überraschend war das Spiel gekippt! Die Eintracht kontrollierte jetzt das Spiel und schaffte 10 Minuten vor Schluss die Entscheidung. Der agile Jones gewann ein Kopfballduell, Kryszalowicz setzte sich mit Glück im Zweikampf durch und stand plötzlich frei vor Goran Curko im Kasten der Reutlinger. Bei einer Szene zuvor hatte er wegen einer Schwalbe noch gelb gesehen. Jetzt war er ganz routiniert. Er täuschte einen Schuss an und schon dann überlegt in die linke Ecke. Kurz vor Schluss hätte Aduobe noch den Anschlusstreffer erzielen können, doch er vergab. Dann war Schluss…
Das beste an dieser Hitzeschlacht waren die drei Punkte. Spielerisch lief zwar nicht viel. Aber ich habe die Hoffnung, dass Guie-Mien und/oder Skela in Mannheim wieder auflaufen können. Unser junges Mittelfeld braucht ein paar Routiniers (wenn man das von 23 oder 24jährigen überhaupt sagen kann). Und die Abwehr? Naja, heute ging es noch einmal gut. Aber hoffentlich kann der Koreaner Sim in Mannheim für mehr Stabilität sorgen. Denn sonst gibt es gegen die starken Mannheimer im Derby eine Packung. Der Sturm war wie erwartet stärkster Mannschaftsteil und bereitet keinerlei Sorgen. Eure eigene Meinung könnt ihr ja in unserer Spielerbewertung abgeben. Jetzt sollten wir aber erstmal die drei Punkte genießen. Darauf kann man aufbauen. Aller Anfang ist schwer, das hat man gesehen. Aber man soll am Saisonbeginn auch nicht alles auf die Goldwaage legen. Und solche miserablen Spiele gewinnen doch eigentlich nur Spitzenmannschaften… Naja, irgendwie will mir dieser Satz doch nicht so recht über die Lippen kommen. Aber ich bin zufrieden. Die Statistiken werde ich dennoch erst morgen aktualisieren. Denn jetzt gehe ich erstmal zum Geburtstag unserer Stardirigentin… *g*

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