Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Nur um Haaresbreite ist die Eintracht einer ähnlich peinlichen Niederlage wie in der letztjährigen ersten Pokalrunde entgangen.

Nur um Haaresbreite ist die Eintracht einer ähnlich peinlichen Niederlage wie in der letztjährigen ersten Pokalrunde entgangen. Zwar war sie nie in Gefahr eine 1:6-Schlappe zu erleiden (Hier geht’s zum Spielbericht von damals). Aber souverän ist etwas anderes… Ganze 120 Minuten benötigte die Mannschaft um die Amateure des FC St. Pauli niederzuringen. Die Mannschaft lief fast so auf wie erwartet: Jones und Reichenberger im Sturm, Guie-Mien und Skela sollten für die nötigen Impulse nach vorne sorgen. Einzige Überraschung: Dirk Heinen stand im Tor. Martin Andermatt wollte Oka Nikolov eine Ruhepause gönnen, nachdem dieser in der Bundesliga so stark gehalten hatte. Und am Torwartwechsel lag es sicherlich heute nicht, dass so lange gezittert werden musste. Bei brütender Hitze war schon die erste halbe Stunde von beiden Seiten eher verhalten. Fünf Minuten später leistete sich Gerd Wimmer eine Undiszipliniertheit, die für den weiteren Spielverlauf sicherlich negative Auswirkungen hatte. Nach einem Foul sah er die gelbe Karte, schlug aus Frust den Ball weg und sah noch einmal gelb: Platzverweis! Bei diesen Temperaturen eine Stunde (und letztlich ja sogar 90 Minuten) mit 10 Mann agieren zu müssen, ist natürlich schlecht. Nach hinten ließ die Eintracht zwar über das gesamte Spiel nichts anbrennen. Aber nach vorne ging eben auch nichts. Kaum Ideen aus dem Mittelfeld - so kann man auch eine Amateurabwehr nicht in Gefahr bringen. Zumal die auch noch komplett aus Vertragsamateuren aus dem Profikader bestand. Vor allem Yakubu Adamu ließ kaum echte Chancen zu. Zur Pause wurde dann auch Giuseppe Gemiti für Thomas Reichenberger gebracht, der seine Chance damit vertan zu haben scheint. Der noch frische U20-Nationalspieler Gemiti hatte nach 70 Minuten die beste Chance des Spiels als er nach einer Ballstaffette von Skela und Jones frei an den Ball kam. Leider traf er ihn nicht richtig… Zu diesem Zeitpunkt spielte schon Albert Streit für den entkräfteten Guie-Mien. Überhaupt muss man sagen, dass die Hamburger die bessere Kondition an den Tag legten - was bei einem Amateurclub eigentlich nicht passieren dürfte! Bindewald musste nach 87 Minuten völlig platt ausgewechselt werden, Sim hatte während der ganzen Verlängerung mit Wadenkrämpfen zu tun und spielte nur noch Sicherheitspässe. Und auch bei anderen Spielern machten sich Auflösungserscheinungen bemerkbar. Für ein von allen fast schon erwartetes Elfmeterschießen waren das also keine sonderlich guten Aussichten. Eine Minute bevor es zu diesem Szenario gekommen wäre, rettete Ervin Skela aber doch noch den Sieg: Nach einem Foul an Preuß zeigte Schiri Koop auf dem Elfmeterpunkt. Der Albaner verwandelte den Strafstoß und schoss die Eintracht damit in Runde 2. Natürlich kommen jetzt wieder die Sprüche wie “Der Pokal hat seine eigenen Gesetze”. Und die Eintracht war auch ersatzgeschwächt. Dazu noch der Platzverweis. Das alles sind Gründe für diese schwache Leistung. Aber teilweise machte sich die Mannschaft das Leben auch selber schwer. Ich will nichts schönreden, es gibt noch viel Arbeit. Aber im Pokal zählt eben nur ein Sieg. Und den hat die Mannschaft ja gerade noch eingefahren. Also sollten wir nicht mehr allzulange über das Spiel und die gezeigte Leistung diskutieren. Der Traum von Berlin - er geht weiter! Und wer weiß: Vielleicht bekommen wir in der zweiten Runde ja einen Bundesligaverein zugelost!? Dann wären doch alle zufrieden…

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