Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Da haben wir sie doch - unsere Krise!

Da haben wir sie doch - unsere Krise! Nach einer bedenklich schwachen Leistung und einem 1:4 gegen die SpVgg Greuther Fürth steht die Eintracht auf Platz 7, drei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Reden wir gar nicht lange rum: Die Niederlage war hochverdient! Wer was anderes behauptet, betreibt Schönfärberei!
Die Eintracht war mit der erwarteten Aufstellung angetreten. Gemiti spielte links, Reichenberger vertrat Chen Yang, den die Reisestrapazen doch etwas geschlaucht hatten. In der Abwehr spielte erneut Wimmer als zweiter Manndecker neben Sim und Abwehrchef Rada. Große Namen, die gegen die nur wirklichen Insidern bekannten Fürther keine Chance hatten… Von Beginn an spielte die Eintracht nervös, Stockfehler und Fehlpässe waren an der Tagesordnung. Schon nach 10 Minuten hieß es dann “Fürth führt”. Nach einer Freistoßflanke traf Matthias Surmann. Aus meiner Sicht war jedoch ein klares Foul an Karel Rada dem Treffer vorausgegangen. Schiri Schmidt beurteilte diese Szene falsch - wie noch viele weitere an diesem Nachmittag ebenfalls… Die Eintracht übernahm jetzt natürlich die Initiative. Doch es kam nichts dabei raus. Die Zweikampfschwäche im Mittelfeld gepaart mit der Einfallslosigkeit im viel zu statischen Spielaufbau machten es den Fürthern leicht. Die Eintracht schien sich in der ersten Hälfte zwei sagenhafte Spielzüge zurecht gelegt zu haben. Einen über rechts: Wimmer auf Guie-Mien - Fehlpass oder festgedribbelt! Und einen über links: Sim festgedribbelt oder ins Aus gespielt… Gemiti fand der Koreaner fast nie. Und wenn doch, wusste der junge Mann nichts damit anzufangen.
Nach 35 Minuten zeigte unser Sturm, dass wenigstens er noch was reißen will. Pawel Kryszalowicz drang energisch in den Strafraum und wurde gefoult. Das sah der liebe Schiri und pfiff sogar Elfmeter!!! Die einmalige Chance zum Ausgleich und damit die Möglichkeit vielleicht doch noch ins Spiel zu finden. Aber Ervin Skela (es war das erste und letzte Mal, dass er ernsthaft in Erscheinung trat) vergab kläglich! Nichts war’s - Halbzeit. Dann gingen Skela und Sim raus, Mutzel und Rasiejewski kamen. An der Spielweise änderte sich nichts. Herumgestolpere auf höchstem Niveau gegen abgeklärte Franken. 10 Minuten nach der Pause: Fürth kommt über links. Der Angreifer hat noch einen Eintrachtler vor sich (ich konnte nicht erkennen, ob Wimmer oder Rada). Anstatt einfach mal stehenzubleiben um den Weg zum Tor zuzumachen, ließ sich besagter Spieler zurückdrängen bis er den Strafraum betrat. Dann fiel ihm ein, dass er ja auch angreifen könne und grätschte den Fürther um! Den Elfmeter verwandelte Azzouzi sicher. Das roch nach Vorentscheidung! Jetzt kam Chen Yang ins Spiel. Seine erste Szene endete (natürlich) gleich im Abseits. 10 Minuten später keimte plötzlich wieder Hoffnung auf: Nach einer Flanke von Wimmer köpfte Pawel Kryszalowicz zum 1:2 ein. Mit einem Mal entfachte die Eintracht sogar mal über mehrere Minuten richtig Druck! Zahlreiche Ecken flogen jetzt in den Strafraum. Nach einer fiel sogar fast der unverdiente Ausgleich: Lattenkreuz! Doch das Tor wollte nicht für die Eintracht fallen. Und so kam es, wie es kommen musste: Das 1:3 fiel. Wie das passierte, passt zum heutigen Tag. Eine lange Flanke in den Strafraum, Karel Rada müsste eigentlich gar nicht hingehen. Er tut es doch und entscheidet sich, das mit der Hand zu tun! Gelb-Rot und Elfmeter die klare Folge! Azzouzi nahm wieder Maß und traf. Anstatt jetzt hinten dichtzumachen ließ die Eintracht noch einen Treffer zu. Everaldo Batista zimmerte den Ball freistehend ins Netz. Dann war endlich Schluss!
Ihr werdet es gemerkt haben: Ich bin mächtig sauer! Mit dieser Leistung ist der Aufstieg kein Thema! Da ist nicht im entferntesten dran zu denken! Das Mittelfeld kommt überhaupt nicht in die Gänge. Christoph Preuß tut noch am meisten, aber er allein ist einfach überfordert! Die Abwehr hat ihre guten Ansätze aus den ersten Spielen einfach über den Haufen geworfen. Wann war denn das letzte Spiel zu Null? Jetzt fehlt auch noch Karel Rada gesperrt. Naja, Union Berlin ist mit 23 Treffern ja auch nicht gerade treffsicher… Der Sturm ist an sich erstklassig: Wenn Chancen da sind, werden sie auch genutzt. Aber es werden zu wenige herausgespielt. Im nachhinein muss man wohl sagen, dass die ersten Spiele nicht im Stile einer cleveren Spitzenmannschaft gewonnen wurden. Das war einfach nur Glück… Ich bin total enttäuscht, aber was soll’s!? Mein Wochenende war doch auch so schon beschissen wie selten! Mann, Mann, Mann….

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