Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Nachdem ich heute zum letzten Mal Omis auf den Friedhof kutschiert habe (Sie kamen immer lebend zurück...

Nachdem ich heute zum letzten Mal Omis auf den Friedhof kutschiert habe (Sie kamen immer lebend zurück… *g*), gehören nun die Samstag-Nachmittage wieder stets dem Fußball. Und damit komme ich jetzt zum Spielbericht von der Spitzenbegegnung Eintracht-Hannover. Vorher habe ich einfach keine Zeit dafür gefunden:
Die Eintracht hat wieder einmal die Chance verpasst, Boden auf die vor ihr stehenden Mannschaften gutzumachen! Ein 1:1 gegen Hannover genügte nicht für den Sprung auf einen Aufstiegsplatz. Im Gegenteil: Der Abstand könnte sich wieder vergrößern… Dabei muss man letztlich sogar mit diesem einen Punkt zufrieden sein! Denn Hannover war über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft. Die Niedersachsen waren der Eintracht taktisch und spielerisch weit überlegen! Martin Andermatt hatte für Serge Branco Jens Rasiejewski gebracht und diesen auf die rechte Außenbahn gestellt. Von Beginn an übernahm jedoch Hannover 96 die Initiative. Die Eintracht bemühte sich zwar, brachte aber nicht viel zu Stande. Zwar hatten Skela und vor allem Wimmer (nach einem Traumkonter) gute Einschussmöglichkeiten. Doch ansonsten blieben Chancen Mangelware. Zu viele Fehler reihten sich im Aufbauspiel aneinander, das übrigens wieder nicht sehr einfallsreich war. Nur mit langen Bällen auf die Stürmer kommt man nicht weiter… Ganz anders Hannover: Mit sicheren Kombinationen zogen sie ein attraktives Offensivspiel auf, allein die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Die Eintracht-Abwehr wirkte teilweise konfus. Die Befreiungsschläge blieben meist schon am ersten Gegenspieler hängen, wodurch man sich selbst immer wieder in Bedrängnis brachte. Daher kam die Führung für die Eintracht nach einer halben Stunde eher überraschend: Unter den Augen von Publikumsliebling Jan-Aage Fjörtoft, der als Zuschauer zu diesem Spiel angereist war, schickte Alex Schur den Chinesen Yang auf die Reise, der sich energisch im Zweikampf durchsetzte und zum Abschluss kam. Keeper Jörg Sievers konnte den Ball zwar noch parieren, doch nach einem Luftloch von Verteiger Steven Cherundolo hatte Pawel Kryszalowicz keine Mühe mehr das 1:0 zu erzielen. Anstatt jetzt aber an Sicherheit zu gewinnen, ließ man den Gegner wieder ins Spiel zurückkehren. Nach einer Ecke brachten Dirk Heinen und Jens Rasiejewski den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Danijel Stefulj nutzte das Durcheinander zum Ausgleich. Der selbe Spieler hätte kurz vor der Pause fast noch das 2:1 erzielt. Er scheiterte mit seinem Schuss jedoch an der Latte. Anfang der zweiten Halbzeit kam die Eintracht etwas besser ins Spiel, ohne jedoch zwingend auf die Führung zuzuspielen. Die größte Chance in dieser Phase hatte Yang. Auch die Einwechslungen von Nemeth und Jones brachten nichts. In der Schlussphase zog Hannover nochmal ein regelrechtes Powerplay auf und hätte die Eintracht eigentlich besiegen müssen. Doch glücklicherweise blieb es am Ende beim Unentschieden. Kurz vor Schluss durfte Sasa Ciric noch ein paar Minuten Spielpraxis sammeln, dann war Schluss.
Wie lautet nun das Fazit dieser Woche mit Spielen gegen die absoluten Topteams der Liga? Schwer zu sagen. Zweimal Unentschieden gegen die Mannschaften auf Platz 1 und 2 - es gibt schlimmeres würde ich sagen. Zweimal eine Führung verspielt - das ist richtig ärgerlich und könnte am Ende sogar fatale Folgen haben, sollte es mit dem Aufstieg nicht klappen. So langsam müsste mal wieder ein Sieg her! Denn die Stimmung der Fans auf der Rückfahrt war schon langsam am Umschlagen. Da wurde die fehlende Handschrift des Trainers kritisiert. Da wurde Martin Andermatt fehlender Siegeswille und gar Angst vorgeworfen: In Mainz hatte er nur einmal ausgewechselt und das zwei Sekunden vor Schluss. Gestern wechselte er im Mittelfeld anstatt die unsichere Abwehr zu stärken. Sasa Ciric kam erst kurz vor dem Ende, wo er auch nichts mehr bewegen konnte. Die Standardsituationen waren schlecht wie eh und je. Und zuguterletzt kochte die Volksseele bei der Spielweise der Mannschaft über: Das gestrige Kick-and-Rush war wirklich nicht sehr schön anzuschauen. Nur hohe Bälle (wie schon oben erwähnt) bringen nichts. Über die Flügel kam gestern wenig bis nichts und auch die Kreativen Guie-Mien und Skela hatten selten zündende Ideen. Ich muss zugeben: Ich konnte die Leute verstehen! Wieder ein Heimspiel, wieder keine überzeugende Leistung und wieder kein Sieg. Es muss was passieren, wenn man aufsteigen will! Vielleicht holt die Eintracht sich ja im Pokal bei den Bremer Amateuren und beim nächsten Ligaspiel in Oberhausen etwas Selbstvertrauen zurück. Noch ist jedenfalls nichts verloren…

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