Da Chris wie immer eigentlich mehr Zeit hat als ich, war er so frei schon mal die aktuellste Nachricht für mich zu verfassen: Laut aktuellen Meldungen des Radiosenders FFH trifft sich morgen der Aufsichtsrat der Eintracht Fußball AG.

Da Chris wie immer eigentlich mehr Zeit hat als ich, war er so frei schon mal die aktuellste Nachricht für mich zu verfassen: “Laut aktuellen Meldungen des Radiosenders FFH trifft sich morgen der Aufsichtsrat der Eintracht Fußball AG. Wie FFH aus gut informierten Kreisen erfahren haben möchte, stünden u.a. auch Diskussionen über die Zukunft Andermatts als Trainer der Eintracht auf der Tagesordnung. Angesichts der schlechten Finanzlage seien voreilige Entscheidungen - wie in der Vergangenheit - des Gremiums aber eher unwahrscheinlich. Persönlich denke ich, dass Andermatt auch am Samstag gegen den KSC wieder auf der Bank Platz nimmt. Wilde Spekulationen, Andermatt würde morgen rausgeschmissen, sind zum jetzigen Zeitpunkt überflüssig.” In Bad Vilbel ansässige Leute haben aber eigentlich immer ganz gute News ;-) Aber lassen wir das… Wie kommt es eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt zu einer Trainerdiskussion? Der Grund ist die schlechte Tabellensituation und als aktueller Auslöser das gestrige Spiel, zu dem jetzt endlich mein (Flips) Bericht erscheint:
Es war wie so oft im Waldstadion. Die Eintracht braucht unbedingt einen Sieg, als Gegner kommt der Tabellenletzte - eigentlich eine dankbare Aufgabe. Doch nach dem Spiel gibt es lange Gesichter in Frankfurt und der Tabellenletzte ist nicht mehr Tabellenletzter… Unzählige Male haben wir das schon erlebt, gestern schrieb die Eintracht ein weiteres glorreiches Kapitel dieser Geschichte. Das 2:2 gegen den 1. FC Saarbrücken (bei gleichzeitigen Erfolgen der Konkurrenz) lässt die Aufstiegshoffnungen auf ein Minimum schwinden. Dabei begann es eigentlich ganz gut: Gerd Wimmer schlug zu Beginn gleich mal zwei gefährliche Flanken. Dann begann das Dilemma: Während der Österreicher wegen einer Verletzung behandelt wurde, spielten die Gäste einen Angriff über dessen Seite. Manfred Bender flankte in die Mitte, wo leider keiner der Abwehrspieler stand. Sambo Choji schon - 0:1 nach 8 Minuten! Danach musste Gerd Wimmer ausgewechselt werden, Albert Streit kam ins Spiel. Was dann folgte war eine Bankrotterklärung unserer Elf! Lustlos, emotionslos, ideenlos spielten die meisten der Männer in rot-schwarz-gestreifter Kluft ihren Stiefel runter. Besonders hervor taten sich hier Karel Rada und Ervin Skela. Unser Libero, der nach dem Gegentor schon keiner mehr war, ist der einzige Spieler auf seiten der Eintracht mit einer konstanten Leistung. Leider auf unterirdischem Niveau… Wie immer spielte er auch gestern zu Beginn zwei katastrophale Fehlpässe im Spielaufbau. Danach kamen nur noch Sicherheitsquerpässe, die ich auch gerade noch hinbekommen hätte. Anstatt sich erstmal die Sicherheit zu holen um dann richtig aufzutrumpfen spielt der Mann so einen Mist zusammen! Und Ervin Skela machte keine groben Fehler. Er hatte aber auch keinerlei Ideen und war in der Spielmacherrolle völlig überfordert. Wer ohne Risiko spielt, gewinnt keine Spiele… Das Mittelfeld war also ein Totalausfall. Die Abwehr hatte bis auf die Szene, die zum Tor führte, nichts zu tun. Und der Sturm bekam keine Bälle und war demnach auch völlig wirkungslos. Mir wäre fast der Kragen geplatzt als ich dieses Auftreten gesehen habe (der Typ neben mir mit seinen Fußballweisheiten tat sein übriges dazu). Eine Chance gab es dann aber auch noch: Pawel Kryszalowicz, momentan außer Form, traf per Kopf die Latte. Das wäre es fast gewesen… Zur Halbzeit gab es aber folgerichtig ein gellendes Pfeifkonzert. Chen Yang wurde für den indisponierten Rada eingewechselt - eine Erlösung! Zwar zeigte die Eintracht immer noch nicht viel mehr, aber die Chancen häuften sich. So traf z.B. Jens Rasiejewski mit einem Distanzschuss die Latte. Da kam zum eigenen Unvermögen auch noch Pech dazu… Rasiejewski war für meine Begriffe der beste Mann auf dem Platz. Er kämpfte wenigstens und schonte sich nicht! Das muss man jetzt zeigen!!!
Nach der Einwechslung von Rolf-Christel Guie-Mien für Skela schaffte die Eintracht unverhofft doch noch den Ausgleich. Der Kongolese brachte einen Freistoß in der 68. Minute nach innen und Christoph Preuß nutzen einen Abpraller des Verteidigers zum 1:1. Ich hatte mir zwar vorgenommen, nicht auch noch über ein mögliches Tor der Eintracht zu jubeln (zu schlecht war die Leistung). Aber ich konnte mich nicht beherrschen. Als dann nach einem Eckball (!!!!!!!) auch noch das 2:1 durch Ciric fiel, plumpste mir ein riesiger Stein vom Herzen. Da hatte sich dieser Sauhaufen auf dem Rasen also doch nochmal zusammengerissen… Und da die Saarbrücker außer dem Tor nur durch einen gefährlichen Konter aufgefallen waren, schien für mich das Happy End schon fast sicher. Aber wir haben ja noch einen Spieler, den ich heute (mangels Beschäftigung) noch gar nicht erwähnt habe: Unseren Keeper Dirk Heinen… 10 Minuten vor Schluss bekam der 1. FC Saarbrücken einen Freistoß auf der rechten Angriffsseite ca. 35 m vom Tor entfernt zugesprochen. Schießen kann man von da natürlich nicht. Also flankt man, Saarbrücken tat dies in Person von Kovacevic. Dann fliegt der Ball also hoch in den Strafraum, kein Spieler geht hin. Eigentlich kann so ein Ball vom Torwart mit der Mütze gefangen werden. Leider hatte Dirk Heinen keine auf und sah offenbar auch keine Veranlassung die Hände zu benutzen. Entsetzt musste ich mit daher mit ansehen wie aus unmöglicher Position das 2:2 fiel. Der dritte dicke Patzer des Torwarts nach Mainz und Reutlingen. Diese Punkte könnten wir jetzt gut gebrauchen… Da half auch nichts mehr, dass Heinen in letzter Minute vom Offensivdrang gepackt wurde und bei einer Ecke mit nach vorne ging. Hätte der Schiedsrichter nach dem Ballverlust nicht abgepfiffen, hätte der freistehende Saarbrücker wohl das das dritte Tor nachgelegt… Ich will hier keine Torwartdiskussion vom Zaun brechen. Diese Fehler sind zwar richtig scheiße, aber verloren werden die Punkte in der Abwehr und im Mittelfeld. Kein Trainer der Welt kann seinen Spielern Ideen einimpfen. Die hat man eben, oder man hat sie nicht - wie eben Ervin Skela. Und kein Trainer der Welt kann Abwehrfehler der dümmsten Art ausmerzen. Entweder hält man seine Abwehr zusammen, oder man lässt es bleiben - wie eben Karel Rada. Den einzigen Vorwurf, den ich Martin Andermatt machen könnte ist seine fehlende Risikobereitschaft. Wenn man gegen den Tabellenletzten nicht mit drei Spitzen anfängt, ja wann denn dann!?!? Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt also absolut gegen eine Trainerentlassung. Wir würden sowieso keinen besseren finden (wobei ich ihn ja nicht mal schlecht finde). Die Spieler müssen sich an ihre eigene Nase fassen. Es kann keiner jammern, dass alle Teams im Waldstadion so defensiv spielen. Das tun in Hannover, Mainz und Bielefeld auch alle! Nur die gewinen souverän ihre Heimspiele!!! Es ist eine Sache des Kopfes (genau wie bei mir auch…). Mit dem Unterschied, dass ich will und nicht so recht kann, während die Eintracht-Spieler es eigentlich können sollten aber offenbar nicht wollen! Ich werde auch am Samstag wieder ins Stadion pilgern. Aber wenn ich noch einmal so eine Leistung geboten bekomme, dann gebe ich jegliche Zurückhaltung auf. Dann dürfen sich alle warm anziehen…