Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Kein Eintrag

WM-News 05.06.02 Russland hat sich mit einem 2:0-Erfolg gegen Tunesien an die Spitze der Gruppe H gesetzt. In der mittelmäßigen Begegnung hatte Russland den besseren Start. Schon in der Anfangsphase hatten sie gute Tormöglichkeiten. Die spektakulärste war dabei sicherlich ein Fallrückzieher von Pimenow. Tunesien war spielerisch und in den Zweikämpfen klar unterlegen und hatte in Hälfte eins nur eine gute Chance - und das auch noch durch ein Fast-Eigentor des Russen Kowtun. Auch nach der Pause blieb Russland am Drücker. Doch die tunesische Abwehr hielt dem Druck stand. Die spielentscheidende Szene war letztlich wohl die Einwechslung des frischen Stürmers Sitschew in der 55. Minute. Einige Minuten später fing dieser nämlich einen Abwurf des tunesischen Keepers ab und legte auf Titow ab, der mit einem Schuss aus 20 m die verdiente Führung erzielte. Weitere fünf Minuten später wurde Sitschew im Strafraum gefoult: Den fälligen Elfmeter verwandelte Karpin. Russland zog sich jetzt zurück und schaukelte den Sieg über die Zeit. Das Spiel zwischen der USA und Portugal endete mit einer kleinen Überraschung. Denn die US-Boys siegten gegen den Geheimfavoriten mit 3:2. Und das Team von Bruce Arena starte furios: Schon nach 4 Minuten ging die USA durch ein Kopfballtor von O’Brien in Führung. Kurz darauf gab es noch eine Möglichkeit zum 2:0, die jedoch von Donovan nicht genutzt wurde. Als Portugal nach einer knappen halben Stunde besser ins Spiel kam, folgte gleich der nächste Dämpfer. Jorge Costa fälschte einen Ball von Donovan unhaltbar ins eigene Tor ab. In der 36. kam es sogar noch dicker: Brian McBride köpfte das 3:0! Eine Führung für die USA und das noch in dieser Höhe kam schon einer Sensation gleich. Doch die Halbzeit war ja noch nicht erreicht. Der Portugiese Beto kam zu diesem Zeitpunkt überraschend noch zum 3:1. Portugal witterte jetzt seine Chance wenigstens noch ein Unentschieden zu erreichen und kam stürmisch aus der Kabine. Doch zunächst blieben die Bemühungen erfolglos. 20 Minuten vor dem Ende kamen die Portugiesen dann aber doch noch zum Anschlusstreffer: Jeff Agoos erzielte ebenfalls ein Eigentor… Kurzzeitig schien ein Unentschieden jetzt wieder im Bereich des möglichen zu sein, doch die USA fingen sich wieder. Am Ende waren die Amerikaner der verdiente Sieger in diesem kuriosen Spiel! Es hätte so schön sein können! Ein Sieg gegen Irland - und wir wären als erste Mannschaft ins Achtelfinale eingezogen. Und lange Zeit sah es ja auch danach aus… Aber der Reihe nach: Rudi Völler ließ gegen Irland mit der selben Aufstellung beginnen, die gegen Saudi-Arabien geglänzt hatte. Doch schnell war klar, dass es heute ein völlig anderes Spiel werden würde. Irland begann aggressiv, während die Deutschen in den ersten Minuten nur schleppend ins Spiel kamen. Dann wurde es jedoch rasch besser und Jancker hatte per Kopf die erste Gelegenheit (12.). Deutschland war jetzt am Drücker und setzte sich in der irischen Hälfte fest. Nach knapp 20 Minuten dann die Erlösung: 1:0! Das Tor fiel nach dem bewährten Saudi-Arabien-Muster. Ballack flankte von links, Klose köpfte energisch ins Netz. Vor dem Spiel hatten die Iren noch vollmundig angekündigt, dass Deutschland heute kein Kopfballtor erzielen würde. Das ging gründlich daneben und so staunton sie nun nicht schlecht als Klose dieses 1:0 feiern durfte (der kleine Seitenhieb muss gestattet sein). Alles lief also wie geplant. Doch damit war es mit der deutschen Herrlichkeit auch schon vorbei… Kurz darauf musste Kahn nach einem Steilpass außerhalb des Strafraums bei einer Grätsche alles riskieren - und hatte Glück! Wenig später zielte Matt Holland mit einem Flachschuss nur knapp neben den Pfosten. Nach der ersten Halbzeit war die Führung noch verdient, wenngleich glücklich. Man musste aber auf eine Steigerung unserer Mannschaft hoffen. Doch die kam leider nicht… Die Offensive fand praktisch gar nicht mehr statt. Das DFB-Team ließ die Iren gewähren, denen zwar nicht sonderlich viele Ideen kamen. Doch sie kontrollierten das Spiel. Oliver Kahn rückte jetzt in den Mittelpunkt: In der 56. Minute konnte er mit einem Wahnsinnsreflex den Ausgleich verhindern als Duff aus kürzester Distanz aufs Tor schoss. Man überließ den Iren weiter das Spiel und hatte nur noch eine wirkliche Torchance. Und die hätte die Entscheidung bringen müssen. Carsten Jancker war nach einem Konter auf und davon. Sein Heber landete allerdings knapp neben dem Tor. Wenn man als Stürmer so frei steht, muss man schon treffen! Es sollte sich rächen… Einmal konnte Oliver Kahn noch klären, auch wenn er gegen Robbie Keane Kopf und Kragen riskieren musste. Doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit war es dann soweit: Quinn gewann ein Kopfballduell gegen einen sonst guten Christoph Metzelder ;-) und Keane markierte den Ausgleich als Deutschland sich schon fast ins Achtelfinale gezittert hatte. Das Tor fiel vom Zeitpunkt her sehr, sehr unglücklich, war aber durchaus in Ordnung! Nun geht plötzlich das Bangen wieder los: Siege Irlands und Kameruns gegen die Saudis vorausgesetzt, muss gegen Kamerun mindestens ein Unentschieden her. Nächsten Dienstag kommt es auf gute Nerven an…

Zurück