Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Eine unruhige Nacht voller ungeklärter Fragen liegt hinter mir.

Eine unruhige Nacht voller ungeklärter Fragen liegt hinter mir. Wie um alles in der Welt konnte das passieren? Das weiß offenbar niemand so genau. Es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten in dieser ganzen Sache: Klar ist bislang nur, dass die Eintracht an der Bürgschaft der hessischen Landesbank gescheitert ist - und das obwohl diese laut Präsident Fischer “so ziemlich das einzige war, was seit Wochen und Monaten in trockenen Tüchern war”… Noch am Montag ging man bei der Eintracht ja auch davon aus, dass man die Lizenz erhalten würde (Unsere euphorischen Berichte sprechen da ebenfalls Bände…). Alle nötigen Unterlagen waren angeblich zur DFL gebracht worden. Und jetzt beginnen die Widersprüche. Laut DFL-Geschäftsführer Michael Pfad lag eine uneingeschränkte und unwiderrufliche Bankbürgschaft der Helaba vor und wurde später telefonisch, dann auch noch per Fax zurückgezogen. Volker Sparmann sprach von einem unvorstellbaren Vorgang, da die Unterlagen nachträglich modifiziert worden seien. Die Helaba selbst sagt, dass nie eine uneingeschränkte Bürgschaft vorgelegen habe. Alle Bedingungen seinen allen Verhandlungspartner von vornherein bekannt gewesen. Wie berichtet sollte sich die Bankbürgschaft, die durch eine Rückbürgschaft des Landes Hessen ebenfalls abgesichert war, bei Transfererlösen und Gehaltseinsparungen um den betreffenden Betrag reduzieren. Das hat die DFL nicht akzeptiert.
Die Hoffnungen der Eintracht ruhen nun auf Anwalt Christoph Schickhardt und dem Verfahren vor dem DFL-Schiedsgericht. Der Anwalt, der schon den VfL Wolfsburg und Hertha BSC Berlin per Schiedsgericht zur Lizenz führte, hat heute erstmals die Eintracht-Verantwortlichen getroffen und sich die Aktenlage zu Gemüte geführt. Die Erfolgsaussichten der Klage sind allerdings gering und hängen unmittelbar mit den Vorgängen um diese Bürgschaft zusammen. Sollte die Bürgschaft schriftlich vorgelegen haben und keine Bedingungen in diesem Vertragswerk enthalten gewesen sein - wie die Eintracht und die DFL ja erklärten - dann muss uns die Lizenz zugesprochen werden! Nachträgliche einseitige Ergänzungen eines Vertragspartners (in diesem Fall der Helaba) könnten ja wohl nicht rechtskräftig werden. Sollte die Bürgschaft aber sagen wir mal unklar formuliert gewesen sein und die Helaba habe auf Nachfrage der DFL zunächst telefonisch und dann per Fax erläuternde Auskünfte gegeben, die die DFL zu dem Schluss kommen ließen, die Bürgschaft gelte nicht uneingeschränkt, dann… Tja, dann wäre wohl alle Hoffnung umsonst und der Lizenzentzug gerechtfertigt. In diesem Fall wäre aber wiederum die Aussage von Michael Pfad ad absurdum geführt.
Schier unglaublich, aber irgendwie doch plausibel klingt die Spekulation der FAZ: Demnach war sich die Eintracht bewusst, dass die Bürgschaft eingeschränkt war. Zu den Unterlagen an die DFL wurde demnach dann aber nur die Bankgarantie an sich hinzugefügt - nicht die Zusatzvereinbarungen! Das hat dann die Helaba nachgeholt. Wenn sich das bewahrheiten sollte, wäre das ja (fast?) schon kriminell! So was wäre wirklich typisch Eintracht - und einfach nur völlig verrückt! Die Sache stinkt auf jeden Fall bis zum Himmel! Und wer auch immer hier nicht die (ganze) Wahrheit sagt - er wird am Ende nicht mehr den Posten innehaben, den er im Augenblick bekleidet. Das prophezeie ich jetzt einfach mal…
Die Eintracht muss auf jeden Fall erstmal die Regionalliga-Planungen vorantreiben und zusehen, dass der e.V. die Lizenzunterlagen für diese Liga zusammenbringen kann. Eine Million Euro fehlen etwa noch, die bis in zwei Wochen erbracht werden müssten. Eine vernünftige sportliche Planung wird aber in jedem Fall nur schwer möglich sein.

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