Ein paar weitere Informationen zur gestrigen Pressekonferenz habe ich noch.

Ein paar weitere Informationen zur gestrigen Pressekonferenz habe ich noch. Christoph Schickhardt hatte sich ja äußerst optimistisch über die Chancen der Eintracht im Schiedsgerichtsverfahren geäußert. Wie es aussieht zeigte der Anwalt den anwesenden Pressevertretern auch eine Kopie der Helaba-Bürgschaft. Und dort steht geschrieben, dass die Helaba “unwiderruflich und unter Ausschluss aller Einwendungen und Nebenabreden” für die bekannte Summe bürge. Wenn es Irritationen zwischen der Helaba und ihrem Rückbürgen (Land Hessen bzw. die hessische Investitionsbank) gegeben habe, dürfe das die DFL nicht interessieren.
Für mich als absoluten Jura-Laien klingt das sehr logisch. Offenbar hat die Helaba eine hieb- und stichfeste Bürgschaft abgegeben. Um ihr Risiko zu mindern wollte sie für die betreffende Summe aber eine Rückbürgschaft vom Land Hessen. Das wollte die Rückbürgschaft aber nur unter Bedingungen erteilen, die die Eintracht zum sparen zwingt. Möglicherweise war damit auch der schon erläuterte Sachverhalt gemeint, dass die Bürgschaft sich reduziert, wenn die Eintracht Einnahmen aus Verkäufen oder Einsparungen bei Gehältern macht. Das hat dann die Helaba der DFL mitgeteilt, obwohl diese Bedingungen die eigentliche Bürgschaft überhaupt nicht betreffen oder in Frage in stellen. Und damit war die Bürgschaft für die Eintracht nun einmal uneingeschränkt und unwiderruflich. Nur, dass die Helaba eben offenbar keine Rückbürgschaft erhalten hat… Ich kann mich nur wiederholen: Wieso hat dann die DFL der Eintracht die Lizenz entzogen? Keine Ahnung, aber immerhin soll der Eintracht ja nun die schriftliche Begründung der Vorgänge vorliegen: Herr Schickhardt, übernehmen Sie! Der Spielplan für die zweite Bundesliga wurde gestern übrigens von der DFL veröffentlicht. Für das Schiedsgerichtsverfahren dürfte das keine Rolle spielen…
Ich hoffe wirklich inständig, dass da noch was geht. Wegen der Eintracht und ihrer Zukunft, wegen der Fans (mich eingeschlossen) - und vor allem deshalb, damit man sich nicht ständig Witze über die Eintracht anhören muss. Gestern war ich auf einer Mitgliederversammlung meines Sportvereins. Mehrmals wurde da angedeutet, dass die Eintracht sich vom dortigen Kassenwart mal eine Scheibe abschneiden solle. Ich konnte mich nur mühsam zurückhalten… ;-)
Die Stadt Offenbach prüft übrigens, ob es dem RMV überhaupt erlaubt war der Eintracht eine Bürgschaft über 1 Million Euro zu gewähren. Eine Stadträtin der Offenbacher Grünen, die im RMV-Aufsichtsrat ist, sagte, dass es keinen derartigen Aufsichtsratsbeschluss gegeben habe. Petra Roth, ebenfalls Mitglied im RMV-Aufsichtsrat, sagte aber schon vor ein paar Tagen, dass für eine solche Bürgschaft nicht der Aufsichtsrat gefragt werden müsse. Droht hier schon der nächste Fallstrick - oder ist es einfach nur Offenbach…?