Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

So langsam beruhigen sich meine Nerven wieder angesichts der Hachinger Versuche einerseits die Lizenz zu erstreiten und andererseits offenbar auch die öffentliche Meinung zu manipulieren.

So langsam beruhigen sich meine Nerven wieder angesichts der Hachinger Versuche einerseits die Lizenz zu erstreiten und andererseits offenbar auch die öffentliche Meinung zu manipulieren. Alle Informationen, die zuletzt über die Nachrichtenagenturen verbreitet wurden und unsere Position zu schwächen schienen, kamen nämlich offenbar aus Hachinger Kreisen: Gestern hieß es, der Antrag auf eine Einstweilige Verfügung gegen eine Lizenzerteilung durch die DFL sei abgewiesen worden, da die Liga die Lizenz ohnehin erst nach einem positiven Bescheid des OLG Stuttgart erteilen würde. Der Richter selbst gab gegenüber der FR jedoch zu Protokoll, dass die SpVgg den Antrag nicht gegen die Liga, sondern gegen die Eintracht gestellt hatte! Wie blöd kann man sein? Haben die tatsächlich beantragt der Eintracht zu untersagen, sich selbst eine Lizenz auszustellen? Naja, der Richter schränkte allerdings die Bedeutung dieser Entscheidung ein, da über den Schiedsspruch ja noch das OLG Stuttgart zu entscheiden habe. OK, aber auch da gibt es mittlerweile Fürsprecher. Wolfgang Grunsky, der Richter des Schiedsgerichts, sieht “keine Gefahr für den Schiedsspruch”. Er habe vor Beginn der Verhandlung gefragt, ob das Gericht ordnungsgemäß besetzt sei. Und er sagt, dass es daraufhin keine Befangenheitsanträge seitens der DFL oder Haching gegeben habe. Und der gestern schon erwähnte Aquila sagte, dass damit ein solcher Antrag vor dem OLG keine Chance haben kann - nur wenn der Antrag auch schon vor dem Schiedsgericht gestellt worden wäre, hätte Haching diese Möglichkeit. Und ich habe keinen Grund, den Nachrichtenagenturen (die von einem solchen Antrag berichtet hatten) mehr zu glauben als Grunsky…
Die DFL hat übrigens gestern die Begründung des Schiedsspruches erhalten. Damit hätte sie uns die Lizenz heute erteilen können und hatte das auch vor - bis der ominöse Antrag aus Haching eintrudelte! And here it is: Die SpVgg Unterhaching wirft Volker Sparmann Untreue vor! Er habe in seiner Eigenschaft als RMV-Geschäftsführer eine Bankbürgschaft in Höhe von einer Million Euro für die Eintracht erwirkt, ohne die RMV-Gremien darüber zu informieren. Sparmann habe die Taunus-Sparkasse beauftragt, der Eintracht die betreffende Bürgschaft zu geben. Ein Rechtsgutachten der Uni Tübingen, das dieses Verhalten als Untreue wertet, soll den Antrag stützen. Desweiteren habe Volker Sparmann vor dem Schiedsgericht Falschaussagen bezüglich der Rückbürgschaft für die Helaba gemacht. Deshalb müsse die DFL der Eintracht die Lizenz verweigern. Da stelle ich mir doch glatt mehrere Fragen: Wieso hat sich noch niemand beim “betroffenen” RMV darüber beschwert, übergangen worden zu sein? Wieso hat Petra Roth, Mitglied im RMV-Aufsichtsrat, schon vor Wochen erklärt, dass Sparmann in dieser Frage eigenständig handeln durfte? Und wieso fällt den Hachingern das erst jetzt ein, wo ihnen alle anderen “Trümpfe” aus den Händen gleiten? Man hätte sich doch das Schiedsgerichtsverfahren schenken können, wenn die Unterlagen der Eintracht auch mit der Helaba-Bürgschaft nicht ausgereicht hätten! Momentan sieht alles nach einer weiteren Nebelkerze aus Haching aus…
Volker Sparmann bekam in dieser Frage zunächst schon Rückendeckung von Peter Fischer. Der Präsident ist sich sicher, dass an diesen Vorwürfen nichts dran ist. Weiter sagte er: “Es ist schlimm, dass ein Mensch, der zuletzt sehr viel für den Verein getan hat, mit so etwas belastet wird.” Mittlerweile liegt auch eine offizielle Stellungnahme der Eintracht vor. Demnach hat sich Sparmann sowohl vom Land Hessen als auch von Petra Roth bestätigen lassen, dass er völlig korrekt gehandelt habe! Im übrigen hat er die Bürgschaft nicht einmal selbst unterzeichnet!!! Er überlege jetzt, Anzeige gegen die “Urheber der Diffamierungen” zu erstatten - was ich durchaus verstehe und unterstütze! Irgendwo ist auch mal Schluss! Hier geht es nicht mehr gegen Eintracht Frankfurt - hier geht es gegen Personen. Und das kann man sich nicht bieten lassen!
Und unser Rache-Engel(bert) Kupka prangert neben den “kriminellen Methoden” bei der Eintracht auch die Justiz an: “In München hätte die Staatsanwaltschaft bei einem gleichen Fall längst ermittelt.” Gegen wen sagt er hierbei allerdings nicht… Die Staatsanwaltschaft Frankfurt äußerte sich heute übrigens nicht, ob sie dem Verdacht gegen Sparmann nachgehen werde.
Die DFL hat wegen der Vorwürfe aus Unterhaching die Entscheidung für die Lizenz erst einmal ausgesetzt! Man will erst den neuen Sachverhalt prüfen, den Haching in seiner Behauptung erläutert! Unterhaching erteile der DFL momentan eine juristische Lehrstunde, weshalb man die weiteren Schritte genauestens prüfen müsse! Wie kann man als Ligaverband von einem Verein eine juristische Lehrstunde erhalten!? Unfassbar diese Äußerung von DFL-Sprecher Bender!!! Heute gibt es jedenfalls keine Lizenz mehr für die Eintracht. Die Entscheidung über die Beschwerde der Ablehnung der einstweiligen Verfügung, die morgen vor dem OLG Frankfurt verhandelt wird, soll ebenfalls noch abgewartet werden. Vielleicht bekommt Haching ja dann mal seine Grenzen aufgezeigt. Dieses Zeitspiel geht mir dermaßen auf die Nerven… Was lassen die sich denn noch alles einfallen! Vielleicht sollte es Kupka mal so probieren: “In ihrem Etatentwurf für die Spielzeit 2002/2003 hat Eintracht Frankfurt die immensen Kosten für ihren Rechtsanwalt Christoph Schickhardt nicht berücksichtigt! Aufgrund dieser mutwillig geleisteten fehlerhaften Angaben muss die DFL der Eintracht die Lizenz verweigern.” Einen Versuch wäre es wert, nicht wahr? Dem Typ ist alles zuzutrauen… Wieder einmal kommt der Sport an zweiter Stelle, aber er kommt: Willi Reimann war mit dem gestrigen 4:2-Sieg gegen Rödermark nicht ganz zufrieden. Die Eintracht habe sich zu wenige Chancen herausgespielt. Das muss er natürlich sagen. Denn was will man auch anderes erwarten, wenn man eine völlig neu formierte Mannschaft hat. Ich denke, das wird schon noch besser…
Einen neuen Kandidaten für den neuen Abwehrchef in der Ära nach Karel Rada gibt es auch: Jens Keller, zuvor u.a. in Stuttgart und Köln beschäftigt, hat wohl gute Chancen noch in dieser Woche verpflichtet zu werden.

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