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In ihrem ersten Saisonspiel hatte die Eintracht einen Auftakt nach Maß: Gegen Bundesliga-Absteiger FC St.

In ihrem ersten Saisonspiel hatte die Eintracht einen Auftakt nach Maß: Gegen Bundesliga-Absteiger FC St. Pauli gelang der Mannschaft ein hochverdienter 4:0-Sieg! Bei der Eintracht standen die zuletzt angeschlagenen Keller und Kryszalowicz in der Anfangsformation, auch Serge Branco erhielt eine Chance sich zu bewähren.
Das Spiel begann recht ausgeglichen. In der Anfangsphase spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab, Torchancen gab es keine. Die Mannschaften mussten zum Saisonbeginn logischerweise erstmal ihren Rhythmus finden. Der Eintracht gelang das besser. Die Viererabwehrkette stand extrem sicher, Guie-Mien sorgte für Impulse im Mittelfeld und auch Branco hatte gute Ansätze - allerdings auch zahlreiche unglückliche Aktionen. Aber das wird schon noch… Nachdem die ersten Angriffe der Hamburger im Sande verlaufen waren, übernahm die Eintracht die Initiative. In der 22. Minute fiel dann auch das 1:0. Guie-Mien wurde auf der rechten Seite freigespielt und passte nach innen. Pawel Kryszalowicz stand einschussbereit in der Mitte. Das Tor erzielte aber der Hamburger Stanislawski, der ins eigene Netz traf. Mir soll’s recht sein! Danach spielte die Eintracht weiter nach vorne. Ein Tor wurde ihr wegen Abseits aberkannt, Guie-Mien vergab eine hundertprozentige Torchance per Kopf. Dann war Halbzeit. Die Stimmung unter den etwa 20.000 Zuschauern war natürlich prächtig, aus dem voll besetzten Gästeblock war wenig zu hören…
Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte die Eintracht die Chance auf 2:0 zu erhöhen. Jones’ Flanke aus aussichtsreicher Position war jedoch zu ungenau, so dass Pawel Kryszalowicz den Ball knapp verfehlte. Kurz darauf zappelte der Ball zwar erneut im Netz, wieder entschied der Schiedsrichter aber auf Abseits. Willi Reimann wechselte nach etwa einer Stunde dann beide Stürmer aus und brachte dafür Schur und Skela. Der Albaner rückte zusammen mit Guie-Mien nun in die Spitze.
Im weiteren Verlauf der Partie strapazierte die Eintracht die Nerven ihrer Fans bis aufs äußerste: Vor allem Guie-Mien, aber auch Ervin Skela vergaben hundertprozentige Chancen wie am Fließband! Entweder wurde der Ball vertändelt, neben das Tor geschossen oder einfach gute Konterchancen durch Abseitspositionen vergeigt. Oftmals wird so eine fahrlässige Chancenauswertung mit dem Ausgleich bestraft. Doch St. Pauli brachte in der Offensive wenig bis gar nichts zustande. Das war sicherlich auch ein Verdienst unserer Abwehr. Da musste man nicht mehr bei jedem Ballkontakt Angstzustände aushalten wie noch in der vergangenen Saison. Abwehrchef Jens Keller spielte eine außerordentlich gute Partie und brachte Ordnung in die Viererkette, in der neben ihm Bindewald, Tsoumou-Madza und Wiedener agierten. Sie bewiesen, dass Alter auch Erfahrung und Routine bedeuten kann - und nicht wie bei Karel Rada zumeist nur alt aussehen…
Da die Eintracht wie gesagt vorne nicht entschlossen genug agierte, musste bis zum Schluss gezittert werden. Gegen Ende der Partie brannte die Eintracht aber noch mal ein Feuerwerk ab: In der 84. Minute war es zunächst Guie-Mien, der endlich für das entscheidende 2:0 sorgte. Nur 4 Minuten später erhöhte Skela auf 3:0. Und weil jetzt plötzlich alles funktionierte, gelang dem eingewechselten Albert Streit sogar noch das 4:0. Die letzten Minuten absolvierte die Eintracht unter Standing Ovations von den Rängen…
Eine tolle Leistung zum Auftakt bescherte der Eintracht den aufgrund der Vielzahl der Chancen vielleicht sogar in dieser Höhe verdienten Sieg. Auf jeden Fall spielte die Mannschaft äußerst engagiert und sicher in der Abwehr. Das Mittelfeld spielte auch recht gut. Neuzugang Montero war nicht sehr auffällig aber effektiv. Im Sturm war Jermaine Jones bemüht, Pawel Kryszalowicz spielte besser als in der vergangenen Rückrunde. Aufgrund seiner Verletzung war er aber noch nicht ganz der Alte. Wie auch immer, es war ein tolles Spiel vor toller Kulisse. Die Versöhnung mit den Fans scheint jedenfalls schon jetzt geglückt zu sein… Wenn die Mannschaft weiterhin so viel Einsatz zeigt, dürfte das Saisonziel erreicht werden. Und das heißt auch nach diesem Glanzpunkt zum Auftakt: gesicherter Mittelfeldplatz! Nur falls es jemand vergessen haben sollte :-)

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