Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Heute ist es wieder an der Zeit, die Sektkorken knallen zu lassen!

Heute ist es wieder an der Zeit, die Sektkorken knallen zu lassen! Mein “Baby” Daily Flip wird langsam erwachsen und feiert heute schon seinen 3. Geburtstag!!! Wie lange ich noch mit diesem Engagement weiter machen kann, steht allerdings in den Sternen. Doch dazu komme ich später… Wie gewohnt gibt es jetzt erstmal einen Rückblick in drei Stufen. Es sind wieder einmal Riesentexte. Aber durch die Gliederung kann ja jeder genau das lesen was ihm zusagt.
Zuerst kommt natürlich der Sport: Im Oktober 2001 gab es noch die Hoffnung, dass unsere Spieler (von Mannschaft möchte ich im Nachhinein nicht mehr sprechen) den Aufstieg in die Bundesliga schaffen könnten. Dennoch gab es schon leise Kritik an den Fähigkeiten Martin Andermatts.
Im November hatte Tommy Berntsen mal wieder einen seiner zahlreichen Einsätze im Eintracht-Trikot - es war ein Testspiel… Außerdem zeigte sich immer deutlicher, dass die Amateure wohl ein gewichtiges Wörtchen um den Aufstieg mitreden könnten. Unsere Nationalmannschaft schaffte in der Relegation gegen die Ukraine die WM-Qualifikation. Der letzte große Auftritt von Valeri Lobanowski. Gott hab ihn selig… Nach der Bilanzpressekonferenz der Eintracht findet sich folgender Satz in Daily Flip: “Wir werden weiter Profifußball geboten bekommen - die Lizenz kriegen wir schon…” Nie hätte ich geahnt, was auf diesem Gebiet noch folgen würde! Unsere Führungsspitze zeigte sich ja trotz großer Verluste und dem drohenden Octagon-Ausstieg auch äußerst zuversichtlich (22. November). Im Pokal folgte die Zitterpartie bei den Bremer Amateuren und in der Liga wurden die Zweifel an den Aufstiegschancen immer größer.
Der Dezember begann mit der Auslosung der WM-Gruppen. Die Ernüchterung in der Liga wurde größer. Zitat: “…Auch wenn ich mich seelisch schon mal auf ein weiteres Jahr zweite Liga einrichten werde. Darauf läuft im Moment nämlich alles hinaus. Schade” Auch im Pokal kam das Aus, in der Verlängerung war Hertha BSC Berlin einfach cleverer. Kurz vor Weihnachten übernahm Volker Sparmann den Vorsitz im Aufsichtsrat. Die Spieler Berntsen und Reichenberger verließen den Verein. Mediendirektor Günter-Peter “Dementi” Ploog ging gleich mit.
Im Januar wurde mit Andree Wiedener ein Mann eingekauft, der mit seiner Erfahrung doch noch den Aufstieg ermöglichen sollte. Das Thema “Lizenz” rückte wieder ins Bewusstsein. Aber Unruhe wollte nicht aufkommen. Daily Flip: “Präsident Fischer sprach in Bezug auf den Octagon-Ausstieg von “schweren Zeiten, die auf uns zukommen”… Finanzvorstand Pröckl betonte aber nochmals, dass die Lizenzerteilung auch für ein weiteres Jahr 2. Liga kein Problem darstellen würde.”
Im Februar kam mir endgültig die Einsicht, dass es mit einem Aufstieg 2002 nichts wird. Nach der Niederlage in Bielefeld schrieb ich: “Nach dieser hochverdienten Klatsche müssen wir uns damit abfinden, dass wir nicht wieder in die erste Liga aufsteigen werden. Zumindestens mal nicht in diesem Jahr. Die Mannschaft hat nicht die nötige Qualität, das wurde deutlich. Große Namen alleine bringen nichts, Leistung zählt. Und die war in dieser Saison in aller Regel einfach zweitklassig.” Auch das folgende Lizenzdrama kündigte sich an: “Für die neue Lizenz benötigt die Eintracht aber dennoch entweder eine Bankbürgschaft oder Transfergewinne bis Ende Mai.” Kurz darauf gab Octagon seine Anteile an die Eintracht zurück (obwohl die Amis ja bis heute noch mit in der Badewanne sitzen). Serge Branco wurde unterdessen zum Buhmann bei den Fans und der Mannschaft. Denn Anfang März bekam jener Branco die Kämpferqualitäten von Alex Schur zu spüren (eine handfeste Auseinandersetzung mit Albert Streit sollte folgen). Eine Woche später wurde Martin Andermatt entlassen. Er hatte die Mannschaft nicht auf Bundesligakurs bringen können. Wieder einmal war ein Trainer gescheitert… Doch wer sollte sein Nachfolger werden? Die Liste der kursierenden Namen ging von Ehrmantraut über Littbarski zu Wolf und Rolff, von Götz zu Löw. Die Erinnerungen an die unsägliche TFK des Vorjahres kamen zwangsläufig wieder hoch.
Im April sorgte die Kirch-Krise für Schlagzeilen. Jean-Marie Pfaff und Lajos Detari sprangen auf das Trainerkarussell auf. Mitte des Monats wurde Frankfurt als WM-Spielort auserkoren. Ende April bekamen wir von der DFL die Lizenzauflagen zugestellt, die uns die Sommerpause so herrlich verkürzen sollten. Außerdem machte erstmals der Name Fotex die Runde. War ein Investor also gefunden worden? Zitat Daily Flip: “Die Chancen auf einen positiven Abschluss in dieser Woche werden von Sparmann mit 75 Prozent angegeben.”
Anfang Mai wurde der Vertrag mit Fotex schon als unterschrieben bezeichnet. Ein Kompetenzgerangel zwischen Tony Woodcock und Gabor Varszegi deutete sich jedoch an. Bayer Leverkusen verspielte die Meisterschaft, Mainz 05 den Aufstieg. Und die Eintracht verabschiedete sich mit einem Unentschieden vom alten Waldstadion, dessen Umbau bevorstand. Ewald Lienen, Christoph Daum und Jürgen Röber hießen die neuesten Trainerkandidaten. Am 16. Mai posaunte Peter Fischer dann die Einigung mit Willi Reimann hinaus. Sie war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht perfekt… Mitte Mai bekam Reutlingen die zuvor aberkannte Lizenz zurück. Dunkle Wolken zogen über Unterhaching auf ;-) Ende Mai schafften die Amateure den nicht für möglich gehaltenen Aufstieg in die Regionalliga! Athmosphärische Störungen belasteten die Beziehung zwischen der Eintracht und Fotex, was am 31. Mai mit einem großen Knall endete: Fotex gab seinen Ausstieg bekannt. Die Lizenz war wieder in höchster Gefahr, auch wenn die Verantwortlichen noch Zuversicht verbreiteten. Tony Woodcock wurde entlassen, Willi Reimann übernahm das Traineramt. Und ganz nebenbei begann die Fußball-WM…
Anfang Juni wurde mit Investoren verhandelt und verhandelt und verhandelt… Immer war von irgendwelchen Geldgebern die Rede. Doch eine Entscheidung wurde immer wieder verschoben, bis am 13. Juni (wenige Tage vor der Abgabe der Lizenzunterlagen) alles vorbei zu sein schien. Die Landesbank Schleswig-Holstein hatte urplötzlich ihre Liebe zur eigenen Region entdeckt und der Eintracht eine Absage erteilt! Der Vorstand der Eintracht nahm jetzt seinerseits die Region Rhein-Main und auch die Politik in die Pflicht. Am 16. Juni findet sich der aus heutiger Sicht wirklich lustige Satz: “ich glaube nur noch Dinge, die von der DFL bestätigt wurden.” Einen Tag später war die Erleichterung groß. Die Eintracht erklärte, dass man das Geld zusammenbekommen hatte und die Unterlagen bei der DFL abgegeben wurden. Am selben Tag begann mit dem “ersten Baggerbiss” auch der Umbau des Waldstadions. Doch schon bald war die Freude dahin: Die DFL hatte der Eintracht die Lizenz verweigert. Die Bürgschaft der Helaba sollte nicht den Anforderungen entsprechen. Die nächsten Tage waren von wilden Spekulationen bestimmt. Wie konnte das passieren? Und was war überhaupt hinter den Kulissen passiert? Das “Feindbild” war die DFL, der Hoffnungsträger Christoph Schickhardt (Eintrachts Anwalt). Positivste Meldung des Monats: Deutschland wurde Vize-Weltmeister und eroberte die Herzen der Fans!
Der Juli war an Spannung für die Eintracht-Fans kaum zu überbieten. Am 3. Juli entschied das Schiedsgericht, dass die Unterlagen der Eintracht in Ordnung waren. Die Lizenz schien doch noch gerettet zu sein. Doch jetzt trat ein kleines unbeugsames Dorf in Bayern ins Rampenlicht. Die sportlich abgestiegene SpVgg Unterhaching mit ihrem Präsidenten Kupka an der Spitze wollte der Eintracht den Platz in Liga 2 streitig machen. Eine Aufnahme als 19. Team wäre dem Club auch noch recht gewesen… Das lehnte die DFL ab, so dass Haching eine wahre Prozesslawine in Gang setzte. Der Schiedsspruch sollte aufgehoben werden, einstweilige Verfügungen eine Lizenzerteilung an die Eintracht verhindern. Volker Sparmann wurde der Untreue (im Zusammenhang mit der RMV-Bürgschafg) und der Falschaussage beschuldigt. Das Schiedsgericht sollte befangen gewesen seien. Ein Sponsorenvertrag mit der deutschen Bahn galt in Unterhaching als Bestechungsgeld. Es war eine einzige Farce, was Kupka und seine Anwälte Gauweiler und Bub vor Gericht boten! Das Landgericht Frankfurt, das Oberlandesgericht Stuttgart und das Oberlandesgericht Frankfurt schoben diesen Machenschaften glücklicherweise einen Riegel vor, so dass am 18. Juli die Lizenz endlich bei der Eintracht eintraf. Die sportlichen Planungen konnten endlich in die Tat umgesetzt werden. Tja, und die aktuelle Saison dürften wir ja alle noch vor Augen haben. Von daher komme ich jetzt zum zweiten Punkt meines Rückblicks - der Entwicklung von eintracht-stats.de… Und die verläuft so rasant, dass ich fast schon den Überblick verliere. Chris entwickelt ständig neue Designs, so dass ich gar nicht mehr genau weiß, welches denn nun vor genau einem Jahr aktuell war. Ich vermute aber, es war noch das, bei dem alle unsere Unterseiten auf der linken Seite untereinander gelistet waren. Schwören würde ich das nicht, aber Fakt ist: Es sah gut aus! :-)
Ende Oktober 2001 habe ich einen notwendigen Schritt vollzogen, der mir die Arbeit seither erleichtert. Mein Internetanschluss startete von 0 auf 100 durch, als ich von einem Uralt-Modem direkt auf DSL umstellte. Leider überlebte das mein PC nicht… Ich bestellte bei einem selbsternannten Computerexperten einen neuen und freute mich nach einer Woche darauf, eintracht-stats.de mit Highspeed aktualisieren zu können. Dann der Schock: Dieser Mensch sah sich außerstande die Daten von meiner alten Festplatte auf den neuen PC zu transferieren! Eintracht-stats.de, Daily Flip, sämtliche Programme und Dateien, die ich zur Pflege der Statistiken benötige, schienen verloren zu sein. Panik machte sich breit… Doch dann kam Chris und 5 Minuten später waren die Daten wieder dort, wo sie hingehören. Man muss sich nur an die richtigen Leute wenden!
Leider hatten wir im November immer wieder Probleme mit unserem Server. Wir standen mehrfach kurz vor einem Wechsel (“Beim nächsten Mal ist Schluss”), doch der damit verbundene Arbeitsaufwand ließ uns am Ende davor zurückschrecken. Und mittlerweile funktioniert ja eigentlich alles.
Anfang Dezember wurden die WM-Gruppen ausgelost. Gleichzeitig begannen bei uns die Planungen und die Recherchen für unser WM-Special. Chris entwickelte ein eigenes WM-Design für unsere Seite. Das gefiel ihm so gut, dass er gleich die ganze Seite in diesem Stil ausrichten wollte. Ende Dezember stand kurzzeitig eine von mehreren Fanpages getragene Spendenaktion für die Eintracht im Raum. Ich muss sagen, wir hätten uns damit ganz schön lächerlich gemacht. Aber was tut man nicht alles aus Liebe zu seinem Verein!? Positive Meldungen aus der Führungsebene ließen uns dann glücklicherweise von dieser Aktion Abstand nehmen und es hat ja auch so geklappt ;-)
Im Januar war dann das neue Design fertig, mit dem Chris wieder ein Zeichen setzte! Vorbei war es mit der unübersichtlichen Navigation. Ab jetzt waren die Menüpunkte wieder als Themenblöcke in sogenannten Flaps vereinigt. Das Design war schon richtig cool und vor allem die Startseite war traumhaft…
Im Februar hatte ich erneut die Nase voll von unserem Server. Bis heute sind wir ihm treu geblieben… Der 18. Februar war ein schwarzer Tag für die Eintracht, aber ein Meilenstein für unsere Seite: Nach der Niederlage in Bielefeld war wohl auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Aufstieg erloschen. Bis heute unbegreiflich ist aber, was seit diesem Tag mit unseren Besucherzahlen passierte. Nach entscheidenden oder richtungsweisenden Spielen gehen diese natürlich immer nach oben. Doch dieses Mal blieben sie nicht nur auf ihrem hohen Niveau, sie stiegen sogar weiter an. Wie gesagt, ich kann mir nicht erklären, was ausgerechnet Bielefeld bewirkt haben soll. Dennoch seien alle Fans herzlich gegrüßt, die seit diesem Tag zu meinen Stammlesern gehören. :-)
Nach der Entlassung von Martin Andermatt im März erreichten wir natürlich wieder hohe Werte. Dennoch sahen sich einige - entschuldigung - Idioten genötigt, die Aktualität unserer Seite zu bemängeln. Und das, obwohl ich nach der Radiomeldung von der Trainerentlassung doppelt so schnell arbeitete und früher Feierabend machte. Undank ist der Welten Lohn (zumindest bei manchen Leuten). Im April/Mai sorgten die ständig neuen Entwicklungen um unseren bis heute nicht gefundenen Investor für weitere Besucherströme. Chris arbeitete zeitgleich im Hintergrund an einem Highlight für das WM-Special. Auch unsere “Technik-Abteilung”, die schon für ein Tabellenberechnungsprogramm und das Spielerbewertungssystem verantwortlich zeichnet, war nicht untätig. Schon frühzeitig hatte sie unser Tippspielsystem entwickelt. Und da es für “höhere Instanzen” zu teuer war, banden wir es ohne Mehrkosten in unsere Seite ein… Am 9. Mai begann die heiße Phase der WM-Vorbereitung. Und natürlich ging unser WM-Special mit zahlreichen Statistiken und eigenen Daily Flip-Einträgen online. Für unser Tippspiel begann die Testphase, die es während der WM mit Bravour bestehen sollte. Siegerin des WM-Tipps wurde eine junge Dame. Am 17. Mai hatte Chris endlich seine zeitlichen Verstrickungen in den Griff bekommen und seinen lange geplanten Beitrag zum WM-Special geleistet: Ein unglaublicher Flash-Movie über die Historie unserer Nationalmannschaft bereicherte ab sofort unsere Seite. So ein geniales Ding hatte ich vorher und auch seitdem nie wieder irgendwo gesehen!
In den Tagen vor der Abgabe der Lizenzunterlagen im Juni stieg neben der Spannung natürlich auch der Besucheransturm. Am 19. Juni, diesem unsäglichen Datum, begann ein neuer Höhenflug: Der Kampf um die Lizenz begann. Ich legte Nachtschichten ein, arbeitete außerdem teilweise den ganzen Tag. Ganz einfach deshalb, weil ich wirklich jede noch so kleine Information aufsog und sogleich in die Tastatur hämmerte. Höhepunkte waren die Gerichtstermine beim Schiedsgericht und vor den OLG in Stuttgart und Frankfurt. Während dieser Zeit erhielt ich viele fragende und auch lobende Mails und Gästebucheinträge. Eintracht-stats.de war für viele Fans zum “Turm in der Schlacht”, oder wie jemand im Gästebuch schrieb zum “Fels in der Brandung” geworden. Zu einer Einrichtung, die alle Informationen gebündelt wiedergab. Spätestens da hatten viele Leute kapiert, dass man bei eintracht-stats.de nicht nur Statistiken findet. Im Nachhinein war das wirklich eine tolle Zeit ;-) Das ZDF entdeckte unsere Seite ebenfalls als Informationsmedium und eine Mitarbeiterin rief mich sogar zu Recherchezwecken an! In dieser Zeit haben wir auch unser neues Impressum integriert, in dem ihr private Infos und Bilder von uns beiden findet. Zum Saisonstart entwickelte Chris noch einmal ein neues Design. Es ist das aktuelle und wie immer genial. Unser Tippspiel läuft jetzt auch für die Bundesliga und wir haben eine äußerst treue Tippspielgemeinde. Kein Wunder, bei so attraktiven Preisen wie einem eintracht-stats.de-Shirt (An Chris: Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl à la Krompi)
Ein für eintracht-stats.de sehr bewegtes Jahr geht also zu Ende. Wir konnten unseren hohen Stellenwert unter den Fanpages erneut unter Beweis stellen und unsere Qualität hat sich im vergangenen Jahr sicherlich nicht verschlechtert. Ich bin sehr stolz auf die von uns geleistete Arbeit (die ohne unsere Fans natürlich umsonst wäre). Euer rundum positives Feedback bestätigt uns auf unserem Weg, getreu unserem Motto “Eine Klasse für sich”. Mit diesem Spruch wandeln wir vielleicht an der Grenze zur Arroganz. Aber wer unsere Arbeit betrachtet, kann uns dieses Selbstbewusstsein eigentlich nicht absprechen. Wir wissen, dass es auch andere gute Fanpages gibt. Aber wir haben unsere Nische gefunden und darin fühlen wir uns ausgesprochen wohl. Daily Flip ist eine wie ich finde gelungene Mischung aus Information und Kommentar. Und unser restliches Angebot (Statistiken und interaktive Elemente) rundet das ganze vorzüglich ab. Wir bleiben wie wir sind - und das ist auch wahrlich gut so! Die härtesten Daily Flip-Fans dürfen sich jetzt noch an Teil drei meines Jahresrückblicks erfreuen. Für Chris sollte er ein Muss sein, der Rest darf natürlich auch gerne daran teilhaben: An meinem Privatleben und den unvermeidlichen Privateinträgen… Viele Leute, die in den Anfangstagen an dieser Stelle noch die Hauptrolle spielten (ich erwähne nur die Stichworte Hübbel und Red Hack), haben sich heute völlig aus meinem Leben verabschiedet. Und nach Abschluss meiner Schulzeit haben sich die Privateinträge ohnehin drastisch reduziert. Aber sie existieren immer noch…
Im Oktober letzten Jahres befand ich mich schon im dritten Monat meines Zivildienstes. Während ich mit elend langen Arbeitszeiten und manchmal echter Knochenarbeit (für meinen Zivikollegen alias “Friedhofsgärtner” galt das sogar im wahrsten Sinne des Wortes) zu kämpfen hatte, durfte Chris gemütlich mit dem Auto durch die Gegend gondeln. Überzeugungsarbeit mussten wir allerdings beide leisten: Chris musste versuchen die Omis davon zu überzeugen, dass er kein Einbrecher sei und der liebe Hund deshalb auch nicht zubeißen müsse… ;-) Und ich musste z.B. einem Opa erklären, dass ich kein Verbrecher bin, der Sozialstunden ableistet! Ich war doch nur ein Zivi…
Für Chris war der Oktober ein äußerst unangenehmer Monat. Manche alten Geschichten soll man aber lieber ruhen lassen. Das halte ich hier genauso. Festzuhalten bleibt: Ich habe getan, was ich konnte um seelische Aufbauarbeit zu leisten. In diesem Zusammenhang führten wir ein richtig gutes Gespräch, dass mit dem “Deckel-Schwur” in unserem Stammlokal endete. Leider konnte ich diesen nicht einhalten… Ende Oktober wurde ich zu einem Zivilehrgang nach Wetzlar abgeordnet. Ich hätte meine Zeit auch sinnvoller vergeuden können…
Im November stand für uns beide unsere Auswärtsspielpremiere in Mainz an. War schon ein Erlebnis mal so richtig im Zentrum einer Rauchbombe zu stehen… Wie vernebelt muss man eigentlich im Kopf sein, wenn man so ein Ding zündet!? Am Tag zuvor hatte ich noch meinen großen Auftritt als Moralapostel in Daily Flip. Das Klima zwischen Chris und mir wurde dadurch kurzzeitig etwas unterkühlter. Aber mittlerweile haben alle Seiten eingesehen, dass ich doch eigentlich Recht hatte. Ende November hinterließ ich noch einen bleibenden Eindruck bei einer Dame aus Österreich. Ihre Wortkreation “Spielrichter” hat sich zwar auch in mein Gehirn eingebrannt. Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass in dieser Formulierung eine fast schon Daily Flip-taugliche Kritik an meiner Person steckte. Aber darüber hinaus hat sich das Thema (nicht nur für mich) schlichtweg erledigt…
Am 5. Dezember habe ich Chris zum ersten und bislang einzigen Male versetzt. Die Begründung ist einfach: Meine Stardirigentin rief und ich folgte natürlich aufs Wort. Ganz nebenbei erfuhr ich an diesem Abend ihre BH-Größe - kann man ja immer mal brauchen… Aber ganz ehrlich: Wir alle wissen doch, dass ich niemals nix von ihr wollte, oder?… (Ich schreibe mich hier noch um Kopf und Kragen)
An meinem Geburtstag (jetzt spricht Flip und nicht Daily Flip) bekam ich einen Eintracht-Schal von einem OFC-Fan geschenkt! Ist das vorstellbar??? Bei der Büroperle aus meiner Zivi-Zeit ist so etwas aber tatsächlich möglich! Heiligabend musste es natürlich den ganzen Tag lang schneien. Schließlich war ich an meiner Dienststelle zum möglichen Schneeschippen eingeteilt. Frohe Weihnachten… Am zweiten Weihnachtstag fand das obligatorische Meeting mit den Daily Flip-Größen Stardirigentin, FC-Anhängerin, Friedhofsgärtner, Krankenschwester und Psychologin statt. Zwei Tage später trat eine junge Dame in mein Leben, die meine Gedanken für eine kurze Zeit heftig durcheinander brachte. Sie verschwand allerdings so schnell wie sie gekommen war… Silvester und Neujahr inspirierten mich wieder zu krohsartigen Einträgen ;-) Im Januar verlief mein Leben in normalen Bahnen.
Erst am 21. Februar passierte wieder etwas außergewöhnliches: Ich schloss mit der linken Hand die Beifahrertür meines Zivibusses ohne vorher die rechte vom Türrahmen genommen zu haben. Diese Bewegung kann ich bis heute noch nicht nachvollziehen - die Spuren dieses schmerzhaften Fauxpas sind aber immer noch sichtbar… Wenigstens durfte ich in diesem Zusammenhang die ausgeprägte deutsche Bürokratie genießen, oder anders gesagt: Als Zivi darf man einfach nicht krank werden!
Im April überkam mich plötzlich so etwas wie Zukunftsangst, weil ich nicht wusste, was nach dem Zivildienst kommen sollte. Ende Mai war das Zivileben dann tatsächlich auch schon vorbei. Sämtliche Missionierungsversuche unseres Friedhofsgärtners sind fehlgeschlagen: Er konnte mich nicht bekehren ;-) Hartnäckig war er ja, das muss man ihm lassen.
Anfang Juni bestand mein Privatleben fast nur noch aus Eintracht! Das Hin und Her mit den ganzen Investoren ließ mich natürlich nicht kalt. Ab dem 19. Juni hatte ich dann gar kein Privatleben mehr. Jetzt ging es um das Überleben der Eintracht und der Kampf auf allen Ebenen begann. Die DFL und später auch Unterhaching haben mir zu einer Sternstunde in Daily Flip verholfen als ich tagtäglich stundenlang vor dem PC saß und Riesentexte wie am Fließband formulierte. Wie oft ich Herrn Kupka gedanklich in der Luft zerrissen habe, ist nicht überliefert… Das Schreiben war in dieser Zeit für mich auch eine Art Frust-/Angstbewältigung. Irgendetwas musste ich ja tun, wenn die Existenz der Eintracht dermaßen auf dem Spiel stand. Vor dem OLG Frankfurt sah ich dem “Feind” dann erstmals direkt in die Augen. Die Verhandlung war Satire pur und das beste daran war: Kupka, Gauweiler und Konsorten meinten den Schwachsinn, den sie verzapften, auch noch ernst ;-) Der Geburtstag meiner Stardirigentin führte mich langsam wieder ins normale Leben zurück. Anfang September flatterte ein Brief aus der Nähe von Unterhaching ins Haus, der an Frechheit kaum zu überbieten war. Hier hieß die Devise: Ignorieren der Person, auf die man sich seit zwanzig Jahren nicht verlassen kann und sich den Personen widmen, auf die man sich seit vielen Jahren hundertprozentig verlassen kann! Bald darauf erhielt ich erlösende Post von der ZVS. Wenige Tage später unternahm ich noch eine Reise in den Taunus. Am 23. September traf ich zum bislang letzten Mal meine Stardirigentin. Tja, und mit dem Besuch im Aktuellen Sportstudio habe ich jetzt die Gegenwart erreicht. Meine Rückblicke werden auch von Mal zu Mal länger. Jetzt muss aber Schluss sein. Nur ein kleiner Ausblick in den drei oben genannten Bereichen sei mir noch gestattet: Im sportlichen Bereich läuft es momentan rund. Die Mannschaft präsentiert sich in überwiegend guter Verfassung. Ein Mittelfeldplatz mit Blickrichtung nach vorne und alles wäre in Ordnung - mehr nehme ich gerne mit, alles was schlechter ist wäre eine Enttäuschung.
eintracht-stats.de und unsere private bzw berufliche Entwicklung hängen momentan stark zusammen. Ich werde alles versuchen, weiterhin so aktuell und ausführlich über die Eintracht zu berichten. Allerdings beginne ich heute mit meinem Studium in Frankfurt, Chris fängt nächste Woche in Darmstadt an. Wie ich Daily Flip zeitlich mit meinen Vorlesungen und dem darüber hinaus nötigen Arbeitsaufwand unter einen Hut bringen kann, wird sich erst zeigen. Irgendwie muss es aber gehen! Schließlich kann ich nicht mehr ohne diese Seite leben… Jetzt feiere ich aber erstmal und freue mich auf hoffentlich viele weitere Jahre Daily Flip! Euer Flip (dessen beim letzten Geburtstag erwähnte Suche noch immer nicht von Erfolg gekrönt war)

P.S. Hier ist wie schon im letzten Jahr eine wahrlich beeindruckende Bilanz meiner Arbeit:
Inklusive des heutigen Eintrags besteht Daily Flip aus Einträgen, die bei Schriftart “Tahoma” und Schriftgröße Zwölf etwa 500 Seiten füllen. Insgesamt habe ich 296.605 Wörter geschrieben und dabei 1.671.180 Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen verwendet…

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