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Spielbericht Eintracht-Köln

Nach dem ersten Heimsieg ist die Erleichterung bei der Eintracht natürlich groß. Das 2:0 gegen Köln war allerdings ein hartes Stück Arbeit - und das Spiel hätte auch anders herum ausgehen können… In der ersten Halbzeit waren die Gäste nämlich torgefährlicher. Die beste Chance hatte Ebbers, der frei vor dem Tor auftauchte. Nikolov hielt seinen Schuss aber glänzend.

Im großen und ganzen stand die Eintracht-Abwehr dennoch sicher. Vor allem Geri Cipi ließ wieder einmal nichts anbrennen.
Nach vorne gelang der Mannschaft von Willi Reimann aber leider auch herzlich wenig. Da fehlte einfach die Kreativität. Auch die etwas offensivere Aufstellung (Frommer unterstütze Cha im Sturm) half da nichts. Im Gegenteil: Cha rannte wie immer viel, brachte aber keine Torgefahr zustande. Und Nico Frommer gelang ebenfalls wenig. Im Grunde genommen sollte man die erste Halbzeit schnell vergessen - das war von beiden Mannschaften nichts. Symptomatisch für diese Partie war eine Szene, als zunächst Chris einen falschen Einwurf ausführte und Jörg Heinrich direkt danach durch dasselbe “Vergehen” den Ball wieder den Frankfurtern überließ. Zur Halbzeit gab es deutlich vernehmbare Pfiffe…
In der Pause musste Uwe Bindewald verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Bei ihm besteht der Verdacht auf einen Zehenbruch. Für ihn kam Sven Günther ins Spiel. 10 Minuten später ging auch Andreas Möller vom Platz. Ihm war überhaupt nichts gelungen, und in dieser Form ist er keine Verstärkung für die Mannschaft. Er wurde durch Stefan Lexa ersetzt. Wie schon mehrfach in dieser Spielzeit gesehen, brachte der Österreicher Schwung in die Partie. Die Eintracht spielte jetzt besser nach vorne und wurde belohnt: In der 63. Minute klärten die Kölner eine Flanke nicht entschlossen genug. Von der Strafraumgrenze nahm der bis dato blass gebliebene Preuß den Ball volley. Der Kölner Keeper Wessels ließ den Schuss zur Seite abklatschen, wo Nico Frommer nur noch einzuschieben brauchte. Was kaum jemand für möglich gehalten hatte, war tatsächlich passiert - die Eintracht führte! Kurz darauf brachte Willi Reimann Mehmet Dragusha für den Torschützen ins Spiel. Und er hatte gleich eine Riesenchance: Nach einer Kölner Ecke wurde der Albaner noch in der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt und lief über 60 m alleine auf das Tor zu. Die 27500 Zuschauer hatten den Torschrei schon auf den Lippen. Doch Dragusha verzog den Ball völlig. Das Ding ging eher in Richtung Eckfahne als auf das Tor. Eine unglaubliche Szene! Zum Glück machte er es kurz darauf besser. Kreuz wurde im Strafraum freigespielt und legte quer. Dragusha brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten: 2:0! Das Spiel war damit eigentlich entschieden. Beide Mannschaften hatten noch eine weitere Torgelegenheit: Federico scheiterte an Nikolov, während auf der Gegenseite Stefan Lexa nach toller Vorarbeit von Dragusha den Ball knapp verfehlte.
Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit ging der Sieg der Eintracht letztlich in Ordnung. Aber wie gesagt: Es hätte auch andersherum ausgehen können. Bei der Eintracht fehlten einfach die Ideen im Spiel nach vorne. Vielleicht kann Ervin Skela hier weiterhelfen, dessen Sperre nun endlich abgelaufen ist. Andreas Möller ist momentan offenbar nicht in der Lage große Impulse zu setzen. Zu überlegen wäre sicherlich auch, ob man nicht zumindest in Heimspielen mit offensiveren Flügelspielern (Lexa, Dragusha) beginnt. Wenn sie kamen, haben sie bislang stets überzeugt!
Die nächste Bewährungsprobe steht für die Mannschaft bereits am Mittwoch an, wenn im DFB-Pokal der MSV Duisburg zu Gast ist. Schon allein aus finanzieller Sicht ist ein Weiterkommen dringend erforderlich. Leichter als im DFB-Pokal sind zusätzliche Einnahmen, mit denen im Winter möglicherweise doch noch Verstärkungen geholt werden könnten, kaum zu erzielen!

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