Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Eintracht Frankfurt verliert unglücklich

Mit einer unglücklichen 2:3-Niederlage gegen den Hamburger SV verabschiedet sich die Eintracht in die Winterpause. Durch den gleichzeitigen Sieg des 1. FC Köln über Hertha BSC rutscht die Eintracht auf den letzten Tabellenplatz…

Willi Reimann überraschte mit seiner Aufstellung: Zwar kehrte Schur erwartungsgemäß zurück. Jedoch blieben die Flügelspieler Lexa und Kreuz erneut draußen. Zudem rückte Geri Cipi für Andree Wiedener ins Team. Taktisch sah das so aus, dass Cipi eine Art Libero hinter den Innenverteidigern Bindewald und Puljiz spielte. Von der gewohnten Viererkette war wenig zu sehen…
Zu Beginn sah das auch noch recht gut aus. Die Eintracht hatte nach etwa 5 Minuten die erste Chance, als Henning Bürger Markus Beierle in Position brachte. Der Stürmer scheiterte jedoch frei vor dem Tor. Jetzt wurde der HSV druckvoller, was auch daran lag, dass die Eintracht-Abwehr völlig neben sich stand und niemand so recht zu wissen schien, was er zu tun habe. Symptomatisch dafür die Szene in der 17. Minute, die zum 0:1 führte: Die Eintracht war in der Vorwärtsbewegung als Ervin Skela den Ball am Strafraum hinter sich köpfte, wo er wohl einen Mitspieler vermute. Dort stand allerdings nur Stefan Beinlich, der den Ball direkt auf den Schlappen bekam und abzog. Und wie es nun einmal ist, wenn man unten drin steht: Der Sonntagsschuss schlug unhaltbar für Nikolov im Tor ein! Die Eintracht schaffte es bis zur Halbzeit nicht, sich größere Feldvorteile zu verschaffen. Vielmehr wurde sie oftmals hinten rein gedrängt, wo sich die Abwehr wirklich alles andere als sattelfest präsentierte. Es ist Oka Nikolov zu verdanken, dass die Eintracht mit 0:1 in die Pause gehen konnte: Er klärte zweimal klasse gegen Mahdavikia.
In der Pause war Willi Reimann nur kurz in der Kabine und kehrte nach wenigen Minuten bereits auf den Rasen zurück. Offenbar hatte er aber immerhin seine falsche Taktik erkannt und wechselte Kreuz und Lexa für Cipi und Puljiz ein. Gleichzeitig kehrte er zur Viererkette zurück. Allerdings schien diese Maßnahme zu verpuffen, da Takahara in der 52. Minute nach einer Ecke das 0:2 erzielte. Niemand konnte ernsthaft glauben, dass die Eintracht noch einmal in die Partie zurückfinden würde. Doch sie tat es: Nur eine Minute später markierte Ervin Skela den Anschlusstreffer. Er zirkelte eine Freistoßflanke auf das Tor von HSV-Keeper Wächter. Der glaubte wohl, dass noch jemand den Ball berühren würde. Das passierte nicht und so flog der eigentlich harmlose Ball direkt ins Tor. Sofort war die Kulisse im Stadion wieder da und die Fans feuerten die Eintracht lautstark an. Die Eintracht wurde jetzt stärker und kam sogar zum 2:2. Ein schöner Spielzug über die rechte Seite führte den Ball zu Cha. Mit der Hacke bediente der Koreaner Beierle, der den Ball mühelos im Tor unterbrachte. Kurz darauf wäre fast das Undenkbare eingetreten. Die Eintracht hätte das Spiel beinahe komplett gedreht: Kreuz’ Schuss wurde von Wicky auf der Linie geklärt! Mehr Glück hatte der HSV: In der 85. Minute köpfte Barbarez das 3:2 für die Hanseaten. Das war eigentlich die Entscheidung und dennoch hatte die Eintracht noch einmal die Möglichkeit zum Ausgleich. Der kurz zuvor eingewechselte Frommer holte einen Elfmeter heraus. Ervin Skela scheiterte allerdings an Wächter.
Die Eintracht hätte heute einen Punkt holen MÜSSEN, sogar drei wären mit Glück drin gewesen. Und dennoch steht am Ende die 11. Niederlage im 17. Spiel. Man muss es so klar sagen: Der Abstieg ist nur noch durch ein mittleres Wunder zu schaffen. Kurzfristig müssen wir mal hoffen, dass am Mittwoch Kaiserslautern und Mönchengladbach noch verlieren. Dann wäre der Rückstand auf das rettende Ufer zwei Punkte. Wenn es dumm läuft, steht die Eintracht aber mit 5 Punkten Rückstand am Tabellenende, was wohl keinesfalls mehr zu schaffen wäre. Und dann bleibt noch die Hoffnung, dass in der Winterpause neue Spieler geholt werden und diese auch einschlagen. Ich möchte gar nicht wissen, wo die Eintracht mit einem eiskalten Torjäger stehen würde… Mit ernüchternden zwölf Punkten gehen wir als Tabellenletzter in die Winterpause - Zeit für Durchhalteparolen: Die Hoffnung stirbt zuletzt…

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