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Eintracht-Bochum: Der Spielbericht

Willi Reimann hatte die Mannschaft gegenüber dem Spiel in Hannover auf drei Positionen verändert. Kreuz, Günther und der gesperrte Chris blieben draußen. Dafür rückten Lexa, Bindewald (in seinem letzten Heimspiel) und Puljiz ins Team. Die Eintracht machte von Beginn an deutlich, dass sie gewillt war, ihre letzte Chance beim Schopf zu packen. Amanatidis prüfte nach vier Minuten erstmals van Duijnhoven, der nach der anschließenden Ecke bei einem Schuss von Puljiz erneut eingreifen musste.

Nach 13 Minuten ging die Eintracht in Führung: Skela spielte mit einem schönen Pass Preuß frei - und der schoss eiskalt zum 1:0 ein. Zu diesem Zeitpunkt lag Kaiserslautern gegen Schalke bereits zurück, so dass beide Voraussetzungen für ein Endspiel am letzten Spieltag nun erfüllt waren. Also machte sich auf den Rängen wieder etwas Hoffnung breit, die nach 19 Minuten noch einmal verstärkt wurden. Bürger hatte einen Freistoß auf den Kopf von Puljiz gezirkelt, der sich die Chance freistehend sein erstes Tor zu erzielen nicht nehmen ließ.
Nach diesem Traumstart kamen die Bochum jedoch schnell ins Spiel zurück. Hashemian nutzte einen Fehler der aufgerückten Abwehr zum Anschlusstreffer in der 30. Minute. Jetzt kam es knüppeldick für die Eintracht: Binnen Minuten verletzten sich Hertzsch und Schur so schwer, dass sie ausgewechselt werden mussten. Für sie kamen Nascimento und Günther. Hertzsch erlitt eine Knöchelverletzung, Schur eine Platzwunde am Kopf.
Nachdem die Eintracht die Führung in die Pause gerettet hatte, hieß es erst einmal durchschnaufen. Doch direkt nach Wiederanpfiff folgte die kalte Dusche: Hashemian setzte sich gegen Puljiz durch, passte zu Wosz - 2:2! Damit schien der Abstieg besiegelt. Doch die Eintracht kämpfte sich zurück. Nur zwei Minuten später gewann Preuß ein Kopfballduell, Nascimento ließ den Ball glücklicherweise passieren und Amanatidis nutzte die sich ihm plötzlich bietende Chance zur erneuten Führung. Direkt danach hatte der Grieche das 4:2 auf dem Fuß. Doch dann begann das Zittern: Die Eintracht wollte jetzt nur noch die Führung verteidigen und Bochum drückte auf den Ausgleich. Sie wollten ja schließlich ihren Uefa-Cup-Platz verteidigen. Die letzte halbe Stunde kostete mich einige Nerven. Aber die Eintracht gewann diese Abwehrschlacht. Wäre Lexa in der Schlussphase etwas konzentrierter zu Werke gegangen, hätte er sogar noch einen draufsetzen können. Denn bei einer Ecke war Bochums Keeper mit nach vorne gegangen. Doch Lexa, dem man zuvor angemerkt hatte, dass er bereits völlig platt war, konnte den Konter nicht erfolgreich abschließen.
Letztlich blieb es also beim 3:2. Mit diesem Sieg hat die Eintracht ihre Minimalchance auf den Klassenerhalt gewahrt. Grundvoraussetzung ist nun ein Sieg am nächsten Wochenende in Hamburg. Dann muss die Eintracht noch auf eine Niederlage des 1. FC Kaiserslautern hoffen. Die Pfälzer spielen gegen Borussia Dortmund, für die es aber noch um den Uefa-Cup geht. Und um auch alle Eventualitäten ins Auge zu fassen: Wenn diese beiden Ergebnisse eintreten, dürfte 1860 München nicht einen um fünf Tore höheren Sieg in Mönchengladbach einfahren als die Eintracht in Hamburg. Die Zuversicht ist jedenfalls schon einmal zurückgekehrt…

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