Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

eintracht-stats.de wünscht allen Besuchern ein schönes neues Jahr 2005

Die Zeit rast nur so dahin, denn schon wieder ist ein Jahr zu Ende gegangen. Und noch nie war ich so froh darüber, dass es endlich vorbei ist, wie diesmal. Das Jahr 2004 war im Nachhinein wirklich nicht gerade das, was man sich unter einem schönen Jahr vorstellt. Trotzdem gibt es natürlich meinen traditionellen Jahresrückblick. Und wie immer geht es mit dem sportlichen Teil los…

Das brachte das Jahr 2004…

- eine leider nicht von Erfolg gekrönte Aufholjagd, die im Abstieg in Hamburg endete, woraufhin Willi Reimann sich in einen Urlaub ohne Wiederkehr verabschiedete
- Willi Reimanns Schubser gegen den 4. Schiri Thorsten Schriever
- Reimanns Verbannung auf die Tribüne mit seinem kultigen Intermezzo im Baucontainer
- die Winterverpflichtungen Hertzsch und Amanatidis, die voll einschlugen und heute schon längst wieder weg sind
- die Killer-Grätsche im Trainingslager, mit der Geri Cipi Uwe Bindewald niederstreckte
- das Ende von Uwe Bindewalds Zeit im Eintracht-Trikot
- die Europameisterschaft in Portugal…
- die mit dem 1:1 gegen Holland so gut begann…
- dann mit dem Unentschieden gegen Lettland schon so gut wie vorbei war…
- und mit der Niederlage gegen Tschechien endete
- der Sensations-Sieg der Griechen, der König Otto unsterblich werden ließ
- der Rücktritt von Rudi Völler
- die anschließende, recht peinliche Trainersuche von MV
- die Inthronisation von Jürgen Klinsmann…
- der den DFB komplett umkrempelte falls er sich mal nicht in den USA befand,
- nebenbei das Denkmal Sepp Meier demontierte,
- Oliver Bierhoff die wohl sinnloseste Tätigkeit im deutschen Fußball verschaffte…
- und dem der Erfolg einfach bislang Recht gibt
- die zahlreichen Debütanten: Fahrenhorst, Huth, Görlitz, Hitzlsperger, Mertesacker, Owomoyela, Schulz und Engelhardt
- unser fast fertiges Stadion, das einfach der Hammer ist
- die Wasserfälle, die das noch nicht fertige Dach mit sich brachte
- der neue Frankfurter Jugendstil
- das Juwel Christopher Reinhardt
- das Comeback von Jens Keller
- verrückte Ergebnisse wie das 6:2 gegen RWO und das 4:4 in Essen
- die Randale nach dem Spiel in Essen
- die Oktober-Krise, die den Aufstieg in weite Ferne rücken ließ
- Arie van Lent, der sich aus seiner persönlichen Krise schoss und nun an der Spitze der Torjägerliste steht
- das Sommertheater um Chris…
- der die Vertragsverlängerung der Eintracht per Option nicht akzeptierte…
- wochenlang verschollen war und in dieser Zeit irgendein Schriftstück in Brasilien unterzeichnete…
- dann doch bei der Eintracht verlängerte…
- und jetzt 4 Monate gesperrt wurde
- das erfolgreiche Auftreten der deutschen Europapokal-Teilnehmer, dabei allen voran Zweitligist Alemannia Aachen
- die Krise unserer Amateure
- die ständigen Geldstrafen wegen irgendwelcher Flaschenwürfe
- die Freude, endlich wieder eine Heynckes-freie Liga zu haben
- der schleichende Niedergang des BVB (Abstiegskampf, hohe Verbindlichkeiten und ein Aktienkurs auf Rekord(tief)-Niveau)
- die gute Leistung der Mainzer, die man einfach anerkennen muss…
- auch wenn das ständige Gerede vom Mainzer Spaßfußball einem wirklich langsam auf die Nerven geht (nächste Saison steigen sie aber sowieso wieder ab)
- und die Hoffnung, auf ein neues Aufstiegs-Wunder hier in Frankfurt…

Tja, damit kommen wir jetzt zum privaten Teil meines Jahresrückblicks. Und da bleibt die bittere Erkenntnis: 2004 ist ein von vorne bis hinten und damit komplett verlorenes Jahr! Normalerweise hat ein Jahr bekanntlich zwölf Monate. 2004 war für mich allerdings bereits nach neun Monaten beendet. Und ausgerechnet die fehlenden drei Monate haben dabei einen bleibenden Eindruck hinterlassen…

Der besonderen Situation ist es zu verdanken, dass ich ausnahmsweise im privaten Jahresrückblick mal von dem bewährten Stichwort-Stil abweiche. Um das ganze Ausmaß dieses Debakels wirklich erfassen zu können, sind ganze Sätze einfach angebrachter. So, jetzt aber los:
Selten begann ein Jahr für mich schöner als dieses, denn endlich, endlich schien ich doch auch mal etwas Glück für mich gepachtet zu haben. Da hatte ich ja auch noch meine kleine Ex-Leseratte an meiner Seite, die mir doch tatsächlich versicherte, dass sie etwas für mich empfinden würde. Und blöd wie ich bin, habe ich das auch geglaubt… Aber was tut man nicht alles, wenn man verliebt ist: Vor einem Jahr habe ich wegen eines völlig verregneten Kelly-Konzerts bei klirrender Kälte auf ein Meeting mit meiner Stardirigentin verzichtet (im Nachhinein ein unverzeihlicher Fehler). Dann im März diesen Jahres habe ich mich sogar auf ein gewagtes Experiment eingelassen und eine Woche MIT EINEM HUND IN EINEM HAUS gelebt. Das war mein zweiter Dänemark-Urlaub und in Anwesenheit meiner damals noch geliebten Ex-Leseratte wurde mir dieses Land sogar etwas sympathisch. Und selbst besagter Hund ist mir in dieser Zeit durchaus etwas ans Herz gewachsen - soweit das für einen Hund eben möglich ist. Meine Ex-Leseratte hat sich damals glaube ich auch ganz wohl gefühlt. Schließlich geht ja nichts über Dänemark. Und erst Recht mit diesen Begleitern: Da waren ihre Schwester, dann wie gesagt der Wau-Wau und natürlich der Mann, dem sie hundertprozentiges Vertrauen schenkte und mit dem sie über all ihre Probleme redete! Ach ja, und ich war auch noch da…

Weil’s so schön war, folgte im Anschluss gleich der nächste Urlaub: Portugal mit Chris und seinem Ex-Kampfschwein! Abgesehen davon, dass ich auch diesen Urlaub sehr genossen habe, prallten hier zwei Beziehungsmodelle aufeinander: Das Modell “Streitlust”, zelebriert von Chris und vor allen Dingen seinem Ex-Kampfschwein. Und das Modell “Harmonie pur”, in den Hauptrollen meine Ex-Leseratte und ich. “Hauptrolle” trifft es übrigens ziemlich gut. Denn dass mir hier was vorgespielt wurde, ist aus heutiger Sicht zwangsläufig so zu sehen. Aber es wirkte schon sehr glaubhaft. Immerhin ließ sich Chris zu dem (zugegebenermaßen nicht ganz ernst gemeinten) Zitat hinreißen: “So wie ihr zwei miteinander umgeht, werdet ihr bestimmt mal heiraten.” Für diese schauspielerische Glanzleistung müsste es eigentlich heißen: “And the Oscar goes to… Taunus-Town!”
Dass ich durch Portugal eine Woche Uni verpasste, stellte sich im Nachhinein als völlig unbedeutend heraus. Das Sommersemester 2004 endete für mich nämlich mit meinen bisherigen Bestnoten. Ich hatte ja auch eine gute Motivationshilfe. Wie sagte meine Ex-Leseratte doch so schön: “Streng dich an, damit wir uns irgendwann mal ein Pferd leisten können!” Das bleibt mir nun ja erspart. Da kaufe ich mir doch lieber eine Loge im Waldstadion, als Tausende von Euros in für sportliche Aktivitäten zweckentfremdete Lebensmittel zu stecken… auch wenn ich immer akzeptiert habe, dass diese Tierchen für manche Leute eben mehr sind als das!

Bevor ich die Klausuren absolvieren durfte, stand mir erst mal noch eine unangenehme Erfahrung ins Haus. Ende Juni wurde ich nämlich eines Morgens von einer “Magenverstimmung” geplagt, die dann auch schön wieder verschwand, um am nächsten Morgen in voller Härte zurückzuschlagen. Und schwuppdiwupp wurde aus meiner Magenverstimmung eine Nierenkolik, hervorgerufen durch Nierensteine. Das liegt bei mir wohl in den Genen väterlicherseits begründet, was ja eigentlich schon alles sagt… Diese Erfahrung werde ich jedenfalls mein Leben lang nicht mehr vergessen. Solche Schmerzen, das kann man sich überhaupt nicht vorstellen! Mein Auftritt in der Eingangshalle des Krankenhauses war dabei übrigens auch nicht schlecht: Wann schafft man es schon mal, sich just in dem Moment zu übergeben, wenn gerade eine Art Schulklasse mit über zwanzig Jugendlichen an einem vorbeiläuft. Das war großes Kino… und es war mir in dem Moment scheißegal ;-) Selbstverständlich war in diesen zwei Tagen, in denen ich auch das Vorrunden-Aus unserer Nationalmannschaft bei der EM vom Krankenbett aus verfolgen durfte, meine treu sorgende Ex-Leseratte an meiner Seite. Und auch hier muss man sich heute fragen: War das Schauspielerei, Erfüllung einer lästigen Pflicht oder was eigentlich???
Kaum war ich wieder gesund, wurde meine Ex-Leseratte von einer Krankheit befallen. Diese Krankheit nennt sich wohl chronisches Schlaf- und Schlechte-Laune-Syndrom. Ich weiß gar nicht mehr wie oft ich in dieser Zeit gefragt habe, was denn eigentlich los ist oder ob ich vielleicht der Grund für dieses Verhalten bin. Was ich hingegen sehr gut in Erinnerung habe, sind die Antworten. Da kam entweder ein “ich will da jetzt nicht drüber reden” oder ein “mach dir keine Sorgen, es liegt nicht an dir, es ist alles in Ordnung”. Ich lach mich tot…
Und damit geht’s ans Eingemachte: Wir schreiben den 18. September 2004. Genau ein Jahr nach den schönsten Augenblicken in meinem Leben. Und weil so etwas gefeiert werden muss, gab es eine zugegebenermaßen extrem schlechte Pizza. (Da der blöde Wackelpudding aus unerfindlichen Gründen nach 24 Stunden immer noch nicht fest geworden war, gab es kein Dessert…) Und zur Aufheiterung für das Bündel an schlechter Laune, das mir da gegenüber saß, hatte ich natürlich wie es sich an einem solchen Tag gehört noch eine kleine Überraschung in Form eines Rosenstraußes parat. Ach, wie romantisch… Und die Wirkung war ja auch durchschlagend. Immerhin hatte ich mich damit richtig zum Affen gemacht und mir ohne es zu wissen eine Woche Galgenfrist erkämpft. Zeit genug für meine Ex-Leseratte, noch mal ganz groß aufzutrumpfen und mit einer “Top-Laune” am Geburtstag meiner Oma zu erscheinen. Frei nach dem Motto: “Einmal muss man seine komplette Familie ja wenigstens gesehen haben. Die sollen ruhig merken, dass der unfähige Flip endlich auch mal eine abbekommen hat - und nach mir die Sintflut…” Den Vogel abgeschossen (und mich gleich mit) hat meine Ex-Leseratte dann aber wirklich am Wochenende 25./26. September 2004. Mit einer generalstabsmäßigen Planung wurde der Abend in Angriff genommen und die von meiner Schwester ein paar Tage vorher angeforderten Portugal-Fotos gezeigt. Klar, wenn nicht jetzt, wann denn sonst? Dass das ganze in einer nahezu perfekten Familienidylle beim Abendessen passierte, ist fast schon wieder komisch. Das nennt man wohl die Ruhe vor dem Sturm… Denn danach war es dann (fast) soweit - eine Woche zuvor hatte ich ihr ja noch in meiner unglaublichen Dämlichkeit (auch bekannt unter dem Synonym Liebe) dazwischengefunkt - doch jetzt nahm meine Ex-Leseratte all ihren Mut zusammen, holte zum entscheidenden Schlag aus und… legte sich schlafen… neben mir… in meinem Bett! In einem Theaterstück wäre diese nochmalige Verzögerung sicherlich ein absoluter Kunstgriff gewesen, aber für normal denkende Menschen ist das einfach nicht nachvollziehbar. Warum übernachtet man bei jemandem, dem man schon vor einer Woche den Laufpass geben wollte, nur um dann am nächsten Morgen…??? Die Folgen dieser Vorgehensweise sind gravierend. Denn falls ich jemals wieder eine Freundin finden sollte - wie soll ich denn noch ruhigen Gewissens ins Badezimmer gehen??? Da bin ich wohl für mein Leben traumatisiert. Es ist schon geil, wenn man noch halb verschlafen in sein Zimmer zurückkommt und dann von seiner großen Liebe hört: “He, schau mich bitte nicht so an. Du wirst gleich nämlich noch viel böser gucken. Ich werde nicht mehr wieder kommen.” Zack, tschüs, weg war sie und aus der Traum… Ich glaube, ich brauche nicht erwähnen, dass ich vom folgenden 6:2 gegen Oberhausen wenig bis nichts mehr mitbekommen habe. Und dass dieser September-Tag den Horrortag in Rostock 1992 als tränenreichsten Tag in meinem Leben ablöste, versteht sich ebenfalls von selbst… So ein Schlag mit dem Holzhammer, der wirkt - und das bis heute. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal wirklich richtig von Herzen gelacht habe. Ich wäre ja schon froh, wenn ich mal einen einzigen Tag nicht an diesen Kram denken müsste…

Ein paar aufschlussreiche Erkenntnisse habe ich durch den ganzen Mist aber gewonnen. Zum einen muss ich mich an der Uni wohl noch mehr anstrengen. Denn (zum damaligen Zeitpunkt) vier Semester BWL haben mich nicht vor einer grandiosen Fehlinvestition bewahrt. Meine Bemühungen, dem Blumenhandel in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten unter die Arme zu greifen hätte ich mir nämlich wirklich schenken können. Eine Investition in beispielsweise Pferdewurst hätte für mich zum gleichen Ergebnis geführt. Nur hätte ich dann wenigstens sofort einen nachvollziehbaren Grund für das Ganze gesehen…

Eine weitere Erkenntnis: Liebe und Fußball haben ganz viele Gemeinsamkeiten. Wenn der Vorstand sagt, dass der Trainer “unser vollstes Vertrauen” besitzt, kann dieser sich ja eigentlich schon auf den Weg zum Arbeitsamt machen. Bei mir stellte sich dieses Phänomen in Form einer Schlaf-gut-ich-hab-dich-lieb-*schmatz*-SMS ein. Warum nur schreibt man so etwas völlig ohne Not und mitten in der Nacht (es war nach dem Länderspiel gegen Brasilien), nur um keine drei Wochen später zu sagen “Schau mich nicht so an…”??? Liebe Leser, jetzt schaut mich doch nicht so an! ICH weiß es nicht!
Und die Gemeinsamkeiten gehen weiter. Ich hätte nie gedacht, mich mal mit dem guten alten Felix Magath zu vergleichen. Aber es liegt nahe… Erinnern wir uns: In der Saison 2000/2001 durfte Quälix noch die komplette Wintervorbereitung übernehmen, nur um dann nach dem ersten Spiel der Rückrunde gefeuert zu werden. Das hätte natürlich entweder vor der Winterpause passieren müssen, oder eben gar nicht. So war Felix exakt ein Jahr und ein Spiel Eintracht-Coach. Und bei mir? Ich hätte entweder trotz Rosenstrauß sofort abgeschossen werden müssen, allerspätestens aber doch AM ABEND eine Woche später. Aber nein, meine Winterpause dauerte noch eine Nacht. Und so war ich nach exakt einem Jahr und einer Woche wieder frei und ungebunden…
Was bleibt, ist die Hoffnung, dass es mit den Magath’schen Gemeinsamkeiten auch so weitergeht. Erinnern wir uns noch mal: Die Eintracht stieg ab, wieder auf und wieder ab, verschliss in dieser Zeit mit Nike-Manager Dohmen, Satteltaschen-Pinkler Rausch, der schweizer Trantüte Andermatt, Jugendtrainer Kraaz und Sozial-Authist Reimann fünf Trainer und schrammte wirklich haarscharf am Lizenzentzug vorbei. Felix Magath hingegen führte den Abstiegskandidaten VfB Stuttgart in die Champions League und ist heute Trainer beim FC Bayern… Teil 1 dieser Zukunftsvision wird zwangsläufig eintreten, auch wenn ich das niemandem wünsche. Aber wer mich nicht will, ist eigentlich selbst dran schuld. Denn nach mir kann es ja nur noch bergab gehen! Das ist ganz klar. Schwieriger wird es sein, dass ich meinen VfB Stuttgart finde. Das ist auch klar, aber ich werde dran arbeiten. Und irgendwo auf dieser Welt MUSS doch noch jemand sein, der genug Geduld hat bis meine Schale geknackt ist. Ich hätte es weiß Gott verdient…

Einen Unterschied zwischen mir und Magath habe ich allerdings auch gefunden: Magath war zu Eintracht-Zeiten in gewisser Weise ein echtes Arschloch. Ich hingegen war, wenn ich sehe wie hier mit mir umgegangen wurde, viel zu lange viel zu lieb. Ich habe an das Gute im Menschen geglaubt und immer nur das Beste für meine Ex-Leseratte im Sinn gehabt. Dass ich dabei nicht alles richtig gemacht habe, ist ja wohl völlig normal. Man muss mir dann aber auch irgendwann mal sagen, dass einen etwas stört - und zwar bevor es zu spät ist… Hellseher bin ich verdammt noch mal keiner!!! Tja, als Dank für das alles bekommt man dann einen Arschtritt erster Klasse und als Zugabe eine Behandlung als hätte es einen nie gegeben. Das ist so was von genial daneben - und ich frage mich ernsthaft, wie ich mich nur so in einem Menschen täuschen konnte. Ich habe dir hundertprozentig vertraut, M. , du mir leider kein bisschen!!! Aber es bestätigt nur wieder meine These: Ich bin einfach zu lieb für diese Welt!!! Mit mir kann man’s ja machen…
Ich brauche jetzt so bald wie möglich wieder jemanden, der für mich da ist und mich so mag wie ich nun einmal bin (abgesehen von meinem besten Freund, ohne den ich ja sowieso aufgeschmissen wäre). Das wird mir in meiner Situation wieder mal recht deutlich. Das Leben ist einfach zu kurz, um es alleine zu verbringen. Und ich habe ja ohnehin noch Nachholbedarf… Erzwingen kann man das aber natürlich nicht. Und ernsthaft daran glauben kann ich leider auch nicht: Man kann mich wohl nicht lieben - das wurde mir hier eindrucksvoll gezeigt. Und da ich schon vorher wusste, dass es nahezu unmöglich ist, sich überhaupt in mich zu VERlieben, werde ich meine Tage, Abende, Nächte, Wochenenden etc. weiterhin in trauter Einsamkeit mit mir selbst verbringen und den anderen beim Glücklichsein zusehen müssen… Ich wünschte, ich wäre anders und könnte mal über meinen Schatten springen. Fragt sich nur, wie ich das schaffen soll…

So, jetzt ist erst mal Schluss mit diesem Thema. Denn ich denke ich habe alles gesagt (womit auch noch der Un-Satz des Jahres eingebaut wäre). Falls wider Erwarten Personen mitlesen, die sich in irgendeiner Form angesprochen fühlen: Dieser Eintrag hätte zu einem großen Teil auch anders aussehen können. Wer mich fair behandelt, bekommt nämlich auch einen fairen Eintrag. Wer aber den Weg des geringsten Widerstandes bevorzugt, sich weigert mit mir zu reden und mich somit behandelt als wäre ich das Letzte - der hat auch kein bisschen Fairness mehr von mir zu erwarten…

Das Jahr 2004 hat auch ein paar andere Dinge mit sich gebracht, die ich jetzt doch noch in ein paar Stichworten zusammenfasse. Folgendes erscheint mir wichtig:

- das Pilawa-Casting mit Chris
- mein Festplatten-Crash, der mein halbes Leben auslöschte
- eine von heute auf morgen halbierte Handy-Rechnung
- reduzierter Nudelkonsum im letzten Quartal
- erhöhter Schokoladenkonsum im letzten Quartal
- meine Blindfahrt in die Hecke auf meinem Lieblings-Parkplatz
- der Pfarrer, der meine Schwester ernsthaft fragte, ob ich ihr Sohn sei (wenn Blicke töten könnten…)
- ganz große Brettspiel-Sessions mit Chris
- Putzaktionen in Portugal
- Alisuper, der alte Halsabschneider
- die wenig Vertrauen erweckende Gruppe von Dresdner Fans, die Mitte der ersten Halbzeit auf unserer Tribüne auftauchte und einen Ordner dazu veranlasste, sich in Zivilkleidung unters Publikum zu mischen
- ein renoviertes Wohnzimmer und ein komplett neues Bad
- mein mittlerweile im Chaos versunkenes Zimmer
- mein “Durchspülungs-Medikament”, das seit drei Monaten fast unverändert voll ist
- mein täglicher Spießrutenlauf durch die Jordanstraße
- die Erkenntnis, dass ich doch kein Frauenversteher bin, weil man diese Wesen gar nicht verstehen KANN
- die nicht ganz neue Erkenntnis, dass sich jeder Selbstmörder ausgerechnet auf meiner Bahnstrecke vor den Zug schmeißt
- das tolle Prüfungsanmeldesystem an der Uni, das leider zu riesigen Warteschlangen vor dem Prüfungsamt führte
- die Erkenntnis, dass eine gefühlte 5 auch eine 1,3 sein kann
- meine in diesem Semester schon sehr unausstehliche Art, für die ich mich bei meiner Uni-Bekanntschaft entschuldigen muss. Mir wurde kurz vor Semesterbeginn eben einfach der Boden unter den Füßen weggezogen… SORRY, liebes Finanzgenie!!! Ich komme jetzt hoffentlich bald wieder aus meinem Schneckenhaus raus - zumindest so weit wie vor dem oben beschriebenen Drama ;-)
- Chris und seine Grundschullehrerinnen
- die beste E-Mail meines Lebens, auf die ich leider keine Antwort bekommen habe
- der irre Geisterfahrer, der mich um ein Haar gerammt hätte. Da steigt der Blutdruck…
- ein unschätzbar wichtiges Dieter-Bohlen-Buch
- und als Stargast: the one and only… FÖN!!!

Ich kenne meine treuesten Leser, deren Neugier sie doch immer mal wieder zu mir treibt (Hallo Kampfschwein). Und wer bis hierhin durchgehalten hat, sollte natürlich eigentlich auch nicht enttäuscht werden. Aber wenn ich jetzt noch ein paar Worte zu Chris verlieren würde, würde das endgültig den Rahmen sprengen. Im nächsten Jahr vielleicht wieder (weil da gibt’s ja wohl kaum Neuigkeiten von mir…)

So, zum Abschluss muss ich jetzt nur noch meine Hoffnungen für das Jahr 2005 aufschreiben: Für die Eintracht hoffe ich, dass der Weg mit den jungen Leuten konsequent weiterverfolgt wird. Das ist nämlich der richtige Weg und mit Heribert Bruchhagen ist mir für die Zukunft nicht bange. Also: Voll angreifen und wenn’s jetzt nicht klappt, dann eben 2006!
Für eintracht-stats.de gilt dasselbe wie in den letzten Jahren: Niveau halten (auch wenn es aus Zeitgründen immer schwerer fällt) und den Besuchern weiterhin die gewohnte Qualität liefern.
Für mich persönlich wünsche ich mir einfach nur ein klein wenig Glück. Mein bislang so verpfuschtes Leben ist mir das wirklich langsam schuldig. Mensch, ich bin jetzt einfach mal draaaaaaaaan!!!!!!!!!!!!!!!!

Mit diesem rekordverdächtigen Text endet Daily Flip im Jahre 2004! Damit wünsche ich jetzt allen Eintrachtfans, allen Lesern von Daily Flip, allen weiteren Besuchern dieser Seite und allen, die mir sonst noch nahe stehen:
Guten Rutsch und ein ausgesprochen schönes, erfolgreiches, glückliches und friedliches Jahr 2005!!! Es kann nur besser werden…

Zurück