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Fragenkatalog bei der DFL eingetroffen

Nachdem ich jetzt endlich wieder etwas mehr Zeit und die Seite wieder auf Vordermann gebracht habe, kann ich mich nun auch um das Thema “Borussia Dortmund” kümmern. Gestern hat Heribert Bruchhagen wie angekündigt den mit Rechtsanwalt Christoph Schickhardt entworfenen Fragenkatalog an die DFL übersandt…

Dadurch hofft die Eintracht zu erfahren, wie es im letzten Sommer zur Lizenzerteilung an Borussia Dortmund kommen konnte. Unbestritten ist die Tatsache - da von Dortmund selbst bekanntgegeben - dass dem BVB bis zum Saisonende 30 Millionen Euro (also mehr als der gesamte Eintracht-Etat der letzten Saison!) an Liquidität fehlen würden, wenn die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber der Borussia nicht gestundet hätten. Und das ist eine Aussage, die von einem Verein, der die Lizenz erhalten hat, eigentlich nicht kommen kann. Denn die Aufgabe des Lizenzierungsverfahrens ist es eben die Liquidität jedes Vereins bis zum 30.6. des jeweiligen Jahres sicher zu stellen. Und da ein solch immenser Fehlbetrag aus meiner Sicht zwangsläufig schon vorher zu erkennen gewesen sein muss, liegt der Verdacht nahe, dass die Herren bei der DFL sämtliche Augen zugedrückt haben, um die tolle (wenngleich verpfändete) Marke BVB in der Liga zu halten - und jetzt haben wir den Salat. Die DFL-Verantwortlichen mauern zwar bislang noch. Aber wenn der BVB wirklich sämtliche Auflagen und Bedingungen erfüllt hätte, könnte man ja eigentlich auch öffentlich machen, was denn nun im einzelnen die Lizenz gerechtfertigt hatte…
Heribert Bruchhagen lehnt sich zwar sehr weit aus dem Fenster. Die FR zitiert ihn beispielsweise wie folgt: “Wir haben Recht, und wenn wir das belegen können, wird es nicht besonders angenehm für die Herren Holzhäuser, Strutz, Hackmann und Straub.” Aber ihm bleibt gar nichts anderes übrig. Wenn der BVB die Lizenz zu Unrecht erhalten hat, dann wurde die Eintracht massiv geschädigt. Zwischen 1. und 2. Bundesliga besteht nun einmal ein gewaltiger finanzieller Unterschied. Und dann muss man von einem Vorstandsvorsitzenden erwarten, dass er alles für Eintracht Frankfurt tut. Dass er dabei nicht auf Unterstützung der anderen Vereine hoffen kann, ist ebenso klar wie die Kritik an seinem Vorgehen seitens der DFL. Nichtsdestotrotz stinkt diese Sache bis zum Himmel und ich bin gespannt, was da noch alles ans Tageslicht kommt. Die neueste Meldung aus Dortmund ist übrigens auch schon da: Der BVB hat bei der Stadt Dortmund die Stundung der Gewerbesteuer in Höhe von 5 Millionen Euro beantragt. Hoch lebe die Liquidität…

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