Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Newsflash 26.09.05-06.10.05

Langsam habe ich die Seite wieder auf Vordermann gebracht: Die Stats sind online, das Tippspiel ist wieder verfügbar - fehlen noch die News der letzten 10 Tage. Da ich aber keinen Nerv habe, für jeden Tag die Ereignisse ausführlich nachzutragen, gibt’s eine kleine stichwortartige Auflistung…

26.09.05: Kompletter Ausfall von eintracht-stats.de. Dieser Tag wird mein Schicksalstag bleiben ;-)

28.09.05: Hauptversammlung bestellt AG-Aufsichtsrat. Steven Jedlicki nicht mehr dabei - Andreas Mechler und Hans Hermann Reschke rücken auf

29.09.05: Pröll fällt länger aus - Ellbogenverletzung verhindert Einsatz wohl bis Jahresende

01.10.05: Eintracht verliert mit 0:1 gegen schwache Schalker. Larsen trifft aus dem Gewühl, Ochs leider nur die Latte…

02.10.05: U23 verliert mit 0:1 gegen Schwalmstadt. Abstiegskampf wird enger…

03.10.05: Heribert Bruchhagen erstickt Trainerdiskussionen im Keim

04.10.05: Auswärtsspiel in Mainz ausverkauft. Ticketwünsche werden nicht mehr angenommen.

06.10.05: Eintracht absolviert morgen ein Testspiel in Regensburg. eintracht-stats.de ist wieder in vollem Umfang erreichbar

Nachtrag zum 29.09.05 - auf vielfachen Wunsch von Chris ;-)  :

Was macht ein Frankfurter, wenn die Mainzer mal wieder unser schönes Stadion zweckentfremden? Er dreht den Spieß um und fährt nach Mainz… Also habe ich mich am Donnerstag in die S-Bahn gesetzt, um meine Stardirigentin und den Friedhofsgärtner a.D. zu besuchen. Mit etwas Verspätung fuhr ich gegen 18.30 Uhr in Mainz Hbf ein. Als ich zuvor den Bahnhof Sportfeld passiert hatte, blutete mir zwar ein wenig das Herz, weil ausgerechnet dieser Karnevalsverein in unserem Stadion Uefa-Cup spielen durfte, aber wir werden die Kräfteverhältnisse in Rhein-Main ja schon bald wieder zurechtrücken…
Nach der Ankunft starteten meine Stardirigentin und ich erstmal einen kleinen Stadtrundgang. Neben Pflichtstationen wie dem Dom zeigte sie mir auch ein paar Geheimtipps wie z.B. Ein-Euro-Läden, ihre Lieblingsapotheke und natürlich Wirth, der Kinderladen… Dann stellte sie mir meine Lieblingsfrage: “Und sonst?” Seit gut einem Jahr kann ich diese Frage nicht mehr positiv beantworten, aber man gewöhnt sich langsam schon wieder daran… Dann wurde es aber wieder lustiger, denn wir trafen am Rhein ein. Es wurde zwar schon langsam etwas frisch. Nichtsdestotrotz setzten wir uns kurz mal auf eine Bank und genossen den Ausblick. Dann wollte meine Stardirigentin ein Foto von mir mit dem Rhein im Hintergrund schießen. Und als sie den Apparat angestellt hatte, funktionierte es sogar… Ich fotografierte sie dann ebenfalls. Und manchmal ist es wirklich vorteilhaft, wenn man nicht allzu laut redet. Denn ich sagte zu meiner Stardirigentin, dass ich mit dem Foto noch warten werde bis “die Frau hinter dir weg ist”. Bei näherem hinsehen entpuppte sich diese Frau zwar als Mann, aber er hatte mich offensichtlich nicht gehört…
Im Anschluss schlenderten wir ein wenig am Rhein entlang, diskutierten kurz unsere Beziehungskisten und setzten uns nochmal hin, da wir bis zum Treffen mit dem Friedhofsgärtner noch ein wenig Zeit hatten. Dabei erzählte meine Stardirigentin, wie sie von ihrem Dirigentenlehrer (auch als Star lernt man ja niemals aus) gequält wurde. Musste sie doch glatt eine Opernarie vorsingen… Skandal!!!
Dann kamen wir an unserem Treffpunkt an und meine Stardirigentin erzählte mir, dass ihr Kleid, welches sie an unserem Abiball getragen hatte, mittlerweile zu eng geworden war. Ich frage mich seitdem ernsthaft, ob Kleider schrumpfen können - denn dass meine Stardirigentin zugelegt hat, halte ich für nahezu ausgeschlossen… Außerdem kündigte sie an, dass am Abend möglicherweise noch weitere Mainzer zu uns stoßen würden. Dann kam aber erstmal unser Friedhofsgärtner und wir machten uns auf dem Weg zu unserer eigentlich vorgesehenen Kneipe, damit die liebe Stardirigentin auch ihr Bierchen bekommen würde. Auf dem Weg dorthin gab sie nochmal ihre beliebte ”Jedes-Dippsche-find’-sei’-Deggelsche-Theorie” zum Besten. Aber seit vierundzwanzig Jahren und ganz besonders stark seit einem Jahr und mittlerweile fünf Tagen trete ich den lebenden Beweis an, dass “der da oben” offenbar doch auch deckellose Dippsche in seiner Welt vorgesehen hat. Und eines davon schreibt gerade diesen Text…
Da einigen Mainzern der Weg nach Frankfurt offenbar zu weit gewesen war und sie die TV-Übertragung bevorzugten, fanden wir in besagter Kneipe keinen Platz. Also mussten wir auf das hochgelobte Bier verzichten und uns nach einer Alternative umsehen. Nach relativ langwieriger Suche einigten wir uns auf einen Italiener. Der gute Mann brachte uns auch relativ bald unsere Pizzas, obwohl er sehr interessiert den Erzählungen unseres Friedhofsgärtners über dessen letzten Kinobesuch lauschte. Ich habe bis jetzt noch nicht kapiert, worum es in diesem Film eigentlich gehen sollte, aber gut…
Nach dem Essen liefen wir noch ein wenig durch die Stadt bis wir wieder an Wirth, der Kinderladen vorbeikamen. (Ist ja ein Eigenname, deshalb heißt es nicht “dem” Kinderladen…) Dort entdeckte meine Stardirigentin Benjamin-Blümchen-Kassetten im Sonderangebot, was bei ihrer Vorliebe für Hörspielkassetten natürlich von großer Bedeutung ist. Sogleich stimmte sie auch ein Lied von irgendeiner anderen Kassette an. Zu meinem Erstaunen sang plötzlich unser Friedhofsgärtner auch noch mit. Was zum Teufel ist in meiner Kindheit schief gelaufen, dass ich hier überhaupt nicht mitreden, geschweige denn mitsingen konnte???
Nach einem kurzen Niveau-Abfall hin zur Schwanzwaldklinik trafen wir am Landtag ein. Dort studierten wir erstmal die Rheinland-Pfalz-Karte. Unser Friedhofsgärtner fand Kaiserslautern (wo er um ein Haar das Derby gegen Mainz gesehen hätte) für ihn überraschend südlich gelegen. Ich sah leider Gottes Ingelheim, was in mir kurzzeitig nochmal den Hass auf eine Person aus dem Hochtaunuskreis aufsteigen ließ. Grr…

Per Zufall trafen wir jetzt die Musiker-Kollegen meiner Stardirigentin, die sie ja schon am frühen Abend angekündigt hatte. Während zwei sich gleich wieder verabschiedeten, ging “eine der wenigen Violinistinnen, die nicht abgehoben sind” (Zitat Stardirigentin) mit uns noch was trinken. Die junge Dame war in etwa so introvertiert wie ich extrovertiert bin. Aber wenn ich mich so anschaue, kann das ja nicht von Übel sein… ;-) Da sie nochmal für reichlich Schwung sorgte, sei ihr auch verziehen, dass sie mir gleich zu Beginn für meine Studienwahl einen auf den Deckel gab.(dass das gar nicht geht, weil ich mich weiter oben als chronisch deckellos beschrieben habe, sei hier mal außen vor gelassen…) Nach Spielende und der Mainzer 0:2-“Heim”niederlage gesellte sich noch ein weiterer Musiker zu uns. Während unser Friedhofsgärtner jetzt Geschichten von Knochenfunden und massierenden Putzfrauen erzählte, berichtete meine Stardirigentin von ihren horrormäßigen Englisch-Erlebnissen. Wie gut, dass ich nur Daily Flip und keine poems schreibe… Dann gaben die beiden Damen noch ihre peinlichsten Erlebnisse zum besten. (Ich könnte die ganze Welt umarmen…) Gegen Ende machte meine Stardirigentin bei ihren Mainzer Kollegen noch Werbung für Daily Flip. Vielleicht gibt’s ja mal wieder ein paar neue Leser ;-)

Da ich meine Bahn um kurz nach Mitternacht bekommen musste und es schon relativ spät war, wurde ich sicherheitshalber mit dem Auto zum Bahnhof gebracht. Dort kam uns ein rot-weißer Trauerzug entgegen. Der ausgeträumte Uefa-Cup-Traum drückte bei einigen Fans doch etwas auf die Stimmung… Die Bahn machte es mit einer 10minütigen Verspätung noch einmal spannend. Aber ich bekam glücklicherweise noch meinen Anschlusszug, so dass ich um Punkt 1:41 Uhr in mein Bett fiel. Fünf Stunden später kroch ich dann zur Arbeit und quälte mich durch den Tag. Aber was tut man nicht alles, um bei unseren Exil-Hessen die Erinnerung an die alte Heimat aufrecht zu erhalten!? Und immerhin hatte ich ja auch mal wieder einen schönen Abend :-)

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