Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

eintracht-stats.de wünscht allen Besuchern ein schönes Jahr 2006

Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Und auch wenn 2005 besser lief als 2004 - ein gutes Jahr sieht anders aus… Kommen wir aber zunächst zu den erfreulichen Dingen. Denn sportlich lief dieses Jahr einfach hervorragend. Schauen wir mal 12 Monate zurück: Im Dezember 2004 stand die Eintracht noch auf Rang 5 in der 2. Liga. 8 Punkte trennte die Mannschaft von einem Aufstiegsrang! Dann folgte die sensationelle Aufholjagd, die uns schlussendlich noch einen souveränen Aufstieg mit 4 Punkten Vorsprung bescherte. Tja, und heute steht die Eintracht bekanntlich auf Platz 10 in der 1. Liga, hat 9 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und überwintert im DFB-Pokal. Was für eine unglaubliche Entwicklung…

Hier sind ein paar Ereignisse, die mir vom Sportjahr 2005 in Erinnerung geblieben sind:

- das Benefizturnier zugunsten der Tsunami-Opfer

- die hervorragenden Wintereinkäufe: Aleksandar Vasoski und Jermaine Jones

- der Schiri-Skandal um Robert Hoyzer, Dominik Marks und die Sapina-Brüder

- Hoyzers Auftritt bei Johannes B. Kerner

- das Café King

- der Beginn der Aufholjagd mit dem 1:0 gegen Aachen

- das 1:0 gegen Köln als Vasoski Lukas Podolski an den Rand der Verzweiflung brachte

- das 5:0 in Aue, das uns am 29. Spieltag erstmals auf einen Aufstiegsplatz beförderte und Alex Schur einen Kreuzbandriss einbrachte

- das 0:1 gegen Duisburg, nach dem mir Chris’ Vater weismachen wollte, dass die Eintracht-Mannschaft wohl kaum bundesligatauglich sei…

- das 3:0 in Cottbus zum Abschluss der “tour de l’est” (Siege in Aue, Erfurt und Cottbus mit 11:0 Toren), was schon fast zum Aufstieg gereicht hätte

- natürlich das 3:0 gegen Burghausen, das den Aufstieg bedeutete

- der unnötige Polizeiaufmarsch kurz vor Spielende gegen Burghausen

- die Rückrunde mit 12 Siegen - alle davon zu Null!

- Die von Heribert Bruchhagen angeregte Aufstockung der Liga auf 20 Teams, die allerdings abgeschmettert wurde

- Die “existenzbedrohende Finanz- und Ertragslage” von Borussia Dortmund, die es laut Lizenzierungsverfahren gar nicht hätte geben dürfen…

- Der Fragenkatalog von Heribert Bruchhagen bezüglich der Lizenzvergabe, der bis heute unbeantwortet blieb

- Die Umbenennung unseres Waldstadions in Commerzbank-Arena (dieses Wort zu schreiben ist jedes Mal eine Qual)

- Der lächerliche Handelfmeter gegen 1860 München (van Lent hatte auch schon im Hinspiel einen verursacht), der in den darauf folgenden Tagen zu einer verbalen Auseinandersetzung mit Schiri-Wachhund Manfred Amerell führte

- “Schiriiiii, hol den Wettschein raus…” *sing*

- die Tatsache, dass unser Ausrüster JAKO uns ein “neues” Trikot andrehen wollte, das in der Vorsaison von den Damen des FSV Frankfurt getragen wurde

- der Fanprotest, der zur Abstimmung und der Auswahl unseres heutigen Trikots führte

- der taktische Glücksgriff, Jermaine Jones ins defensive Mittelfeld zu versetzen

- Reiner Maurer, seines Zeichens Trainer von 1860 München und Dummschwätzer

- Torben Hoffmann, der bereits vor dem Aufstiegsendspiel seinen Wechsel zu den Löwen bekannt gab und im entscheidenden Spiel zufällig verletzt war

- “Zweite Liga, Torben ist dabei” *sing*

- das Eigentor von Bjarne Goldbaek im Spiel gegen Essen (ich liebe Dänemark)

- der endgültige Abschluss des “Falls Chris”, der sich durch ein Eintracht-Darlehen von seiner FIFA-Sperre freikaufen konnte

- Willi Reimann, der sich seine Nichtabstiegsprämie durch den Aufstieg der Eintracht natürlich redlich verdient hat…

- Der Confed-Cup, der für unsere Mannschaft gar nicht so schlecht verlief

- Die Wasserspiele im Confed-Cup-Finale, als das Dach im Waldstadion überlief und die Eckfahne überflutete

- Die Fifa, die die Fans vom Trainingsauftakt aussperren wollte, weil einen Tag ZUVOR der Confed-Cup zu Ende gegangen war

- Die Debatte um den Wohnsitz von Jürgen Klinsmann

- Der Aeroflight-Airbus mit Eintracht-Motiv

- Die Payclever-Card und das elektronische Einlass-System am Stadion

- Die Dreharbeiten zu “Ein Fall für Zwei” mit Eintracht-Spielern und dem Trainer in Nebenrollen (Sendetermin: 20. Januar 2006, 20.15 Uhr, ZDF)

- Unsere Torhüter-Wechsel (Pröll zu Nikolov, Nikolov zu Zimmermann, Zimmermann zu Nikolov)

- Der Abstiegskampf unserer Amateure, die jetzt ja offiziell U23 heißen

- Die Jones-Sperre, weil er Ismael auf den Arm getreten war

- Die Wasserspiele, Teil 2: Vor dem Schalke-Spiel setzte unser Faltdach diesmal gleich den ganzen Platz unter Wasser…

- Mainzer Uefa-Cup-Auftritte im Waldstadion

- Platz 18 am 8. Spieltag

- Das 1:0 in Duisburg, das die Trendwende einläutete

- 12 Tore in zwei Spielen: Das 6:3 gegen Köln…

- und das anschließende 6:0 gegen Schalke!

- Der hinter dem Standbein gespielte Traumpass von Patrick Ochs vor dem 5:0 gegen “Schalke 06”

- Der nicht ganz freiwillige Rücktritt von Bernhard Lippert bei den Amateuren

- Das Glück, dass sich Andreas Möller nicht auch noch als Amateur-Coach versuchen darf

- Die WM-Schlacht in Istanbul, an der Benjamin Huggel nicht unbeteiligt war…

- Die Kunst, trotz zweier Gegentreffer einen Punkt zu holen, auch wenn man selbst gar kein Tor erzielt hat…

- Der Eigentor-Doppelpack von Nikolce Noveski in Mainz

- Die kurze Ehre, den Bundesverteidigungsminister im Aufsichtsrat zu haben

- Die Vergabe der Fernsehrechte mit anschließendem Kurssturz der Premiere-Aktie

- Der Elfmeterkrimi gegen Nürnberg…

…und einfach ein verdammt geiles Eintracht-Jahr mit einer Mannschaft, die attraktiven und erfrischenden Konterfußball bietet, die sich enorm weiterentwickelt hat und die die Eintracht sportlich so gut dastehen lässt, wie seit mehr als 10 Jahren nicht. Ich bin stolz auf diese Mannschaft!

So, jetzt kommen wir doch endlich zum privaten Teil. Vor ein paar Monaten hatte ich intern angekündigt, dass dies hier unter unveränderten Rahmenbedingungen mein letzter Daily Flip werden würde. Nicht, dass ich keine Lust mehr darauf hätte. Ganz im Gegenteil. Nur an etwas anderem war mir die Lust vergangen - an diesem, meinem nicht wirklich positiv verlaufenden Leben… Nun haben sich die Rahmenbedingungen überhaupt nicht geändert. Aber ich habe eben im Übermut nach einem der zahlreichen Eintracht-Siege auch erklärt, dass ich diese Welt nicht verlassen werde, bevor die Eintracht einen Titel gewonnen hat und ich ein Europapokal-Spiel gesehen habe. Der Titel könnte frühestens Ende April folgen und das zugehörige Uefa-Pokalspiel im September. Also sind doch noch mindestens 9 Monate Daily Flip garantiert…

Jetzt aber wirklich zum Rückblick. Vor einem Jahr habe ich meinen Jahresrückblick noch zu einem großen Teil einer bestimmten Person gewidmet. Das werde ich jetzt drastisch reduzieren, aber ganz verschwinden wird dieses… diese Mela… dieses Melanom mit dem IQ einer Luftblase und der Einfühlsamkeit einer Dampfwalze hier nicht.

Denn zu Jahresbeginn war sie ja durchaus noch ein Thema. So musste mein Finanzgenie noch erhebliche Aufmunterungsarbeit leisten, während wir uns von Theorien über Geld und Währung berieseln ließen. Unvergessen bleibt in diesem Zusammenhang ihre Aussage, dass sie selbst auch recht schüchtern sei. Was bin dann wohl erst ich…!? Auch im Februar ging es mir eher dreckig. Chris zeigte sich dabei auch teilsweise als Dampfwalze, indem er mich mit seiner Lieblingslehrerin in den Film “Vom Suchen und Finden der Liebe” schleppte. Direkt im Anschluss entpuppte ich mich als eloquenter Gesprächspartner und konnte mächtig Eindruck schinden. Traumhaft war meine Antwort auf die Frage nach dem Sieg gegen Köln: “Mich kann nichts mehr erschüttern…”
Mitte Februar löste sich dann ein weiterer Teil meines Lebens in Luft auf. Diesmal war es nicht meine Festplatte, sondern mein Fernseher, der mit einem lauten Knall den Geist aufgab. Eigentlich nicht verwunderlich, da sich in meinem Zimmer alles mit einem lauten Knall verabschiedet… aber ärgerlich war das schon.

Beim zweiten Treffen mit Chris’ Lieblingslehrerin redete ich schon ein bisschen mehr. Und im Gespräch wurde klar, dass ich in der Behandlung des oben beschriebenen Melanoms einen schweren Fehler begangen habe. Vor Tag X vielleicht, nach Tag X ganz bestimmt: Wenn ich nur ein bisschen schlagfertiger gewesen wäre, hätte ich nach Abschluss der Trauerphase ihren Gaul (falls er denn noch nicht von alleine seinen Dienst unter der Jordan quittiert und über selbigen gegangen ist) gekauft, zum Schlachthof gebracht und ihr dessen Schwanz als schöne Erinnerung nach Hause geschickt. Dann hätte der Spruch “Rache ist Blutwurst” doch gleich eine ganz eigene Bedeutung erhalten… Naja, wenn’s mich überkommt, kann ich das ja immer noch machen. Meine Kriegskasse hat sich 2005 jedenfalls gut gefüllt. Aber dazu weiter unten in den Stichpunkten mehr…
Jetzt machen wir einen kleinen Zeitsprung und kommen zur Aufstiegsfeier nach dem Sieg gegen Burghausen. Diesen Erfolg feierte ich nämlich mit meinen Mitdauerkarteninhabern bei strömendem Regen und einem Glas Bier am Römer. War mal was anderes… ;-) Ich glaube, der Rest des Jahres ist schnell erzählt, so dass ich mich jetzt auf Stichworte beschränken kann. Das war noch wichtig:

- die Hochzeit einer in Daily Flip verewigten Person

- der “Trost” von Chris’ Vater nach der Niederlage gegen Duisburg: “Es gibt Schlimmeres” - allerdings, z.B. oben beschriebenes Melanom…

- der Spruch aus der Reihe hinter mir über die gewöhnungsbedürftigen Zigarren, die bei jedem Spiel in der Reihe vor mir geraucht werden (“Ist das Schnitt vom Bahndamm?”)

- die Freude über unsere WM-Tickets

- die Ernüchterung nach der WM-Auslosung, da wir in die wohl unattraktivste Gruppe seit Menschengedenken gelost wurden. Loddar - das war gar nix!

- das Gewitter, das ich bei Chris erlebte und das das Confed-Cup-Finale zu einer kleinen Wasserschlacht werden ließ

- der Mega-Hagelsturm, der nicht nur aus unserem Garten ein Schlachtfeld machte, sondern neben einigen Rollläden auch das Dach meines Hauses erheblich in Mitleidenschaft zog und die Aussicht aus meinem Fenster wegen einiger abgeknickter Bäume deutlich veränderte

- Chris’ Geburtstag, den ich fröhlich gestimmt wie eh und je verbrachte

- die Pflanze, die ich nach dem Auszug meiner Schwester adoptiert habe und deren Blätter mittlerweile wieder in sattem grün erstrahlen - bis auf das eine, das mir in den Staubsauger geraten ist ;-)

- das Stufentreffen meines Abijahrgangs

- der Heiratsantrag meiner Stardirigentin, den ich natürlich ohne zu Zögern annahm

- die dritte Auflage unseres Kochevents, bei dem wir unsere Freunde mit einem kleinen Menü verwöhnten

- mein Spaziergang über den Markt mit meiner Stardirigentin

- hoffentlich keine neue Tradition: Zwiebelkuchenessen in Massenheim am 25. September, seit 2004 auch als “Henkersmahlzeit” bekannt

- der Ausfall von eintracht-stats.de ausgerechnet am 26. September, was mir (und ihr) einen weiteren verbalen Rundumschlag ersparte

- die Unsitte des Versendens von Spam - eingesperrt gehören solche Leute… ;-)

- die überraschende Erkenntnis, dass Chris sein Glück ausgerechnet in Massenheim gefunden hat

- Zwiebelkuchenessen in Massenheim zum zweiten…

- Mein Besuch bei meiner Stardirigentin in Mainz

- Die Kunst, an der Uni zwar mehrfach Noten im Einser- und Zweierbereich sowie eine Vier geschrieben zu haben - aber noch keine einzige Drei

- Die vielen schönen Stunden, die ich mit EVA in meinem Bett verbrachte

- Die Frage, ob mein Finanzgenie sich denn endlich für ein Wahlfach entschieden hat

- Die Tatsache, dass ich an einer deutschen Hochschule studiere, einen griechischen Professor habe, der seine Vorlesung auf englisch hält und daher (natürlich recht naheliegend) ein Lehrbuch von dänischen Autoren verwendet. Es verfolgt mich einfach…

- Mein Seminar mit Vortrag im Lufthansa-Bildungszentrum

- Aus aktuellem Anlass natürlich auch der Adventskalender meiner Liebsten, der nachträglich von 22 auf 24 Päckchen aufgestockt wurde

- Die Bundestagswahl mit dem wahnsinnigen Auftritt unseres Ex-Kanzlers im Anschluss

- Angie, die mir den ersten Daily Flip bescherte, den ich nicht unter einer rot-grünen Regierung verfasste

- Müntes Heuschrecken-Zitat (meine Artgenossen sind doch eigentlich ganz liebe Tierchen!)

- Die merkwürdige Erkenntnis, dass ich sowohl Papst bin als auch Deutschland…

Zum Thema Kriegskasse (s.o.): Meine zwei Geldquellen…

- mein Praktikum bei einem börsennotierten Unternehmen, dessen Aktienkurs sich nach meiner Vertragsunterzeichnung zwischenzeitlich um 30% erhöhte

- (finanziell gesehen) viel wichtiger ist aber mein kleines, bescheidenes Wett-Unternehmen, an dem Chris zu 20% beteiligt ist und das mir in guten Monaten - auch ohne Connections ins Café King - einen Netto-Cash Flow brachte, der es mit dem Bruttogehalt einer durchschnittlich begabten Assistentin an Bibliotheken locker aufnehmen kann (By the way: Welche A. a. B. ist schon überdurchschnittlich begabt…?)

- Rendite: ca. 130% in 6 Monaten! Unser Startkapital verrate ich jetzt aber nicht ;-)

- Rekordtag 1: 31.10.05, +730 Euro

- Rekordtag 2: 12.11.05, -900 Euro

- Schweinis teurer Fehlschuss gegen Frankreich

- Numancias Ausgleich in der Nachspielzeit, der mich 550 Euro Gewinn kostete

- und viele weitere Wett-Highlights

Gut, damit will ich es für 2005 mal belassen. Ich bin gespannt, was mir das nächste Jahr bringen wird. Potential für ein grandioses Jahr ist jedenfalls da. Die Top-Alternative beinhaltet: Pokalsieg für unsere Eintracht, Platz im gesicherten Mittelfeld, eine tolle und auch aus deutscher Sicht erfolgreiche WM, eine weiterhin gute Wettrendite, endlich einen Termin für einen Kaffee mit meinem Finanzgenie finden, Daily Flips 7. Geburtstag feiern und als I-Tüpfelchen natürlich endlich ein Engelchen treffen. Wenn nur ein Teil davon eintrifft, wäre 2006 eine weitere Steigerung zu diesem Jahr. Hoffen wir das Beste…

In diesem Sinne wünsche ich jetzt allen Eintrachtfans, allen Lesern von Daily Flip, allen weiteren Besuchern dieser Seite und allen, die mir sonst noch nahe stehen:
Guten Rutsch und ein ausgesprochen schönes, erfolgreiches, glückliches und friedliches Jahr 2006!!!

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