eintracht-stats.de wünscht einen guten Rutsch ins Jahr 2007!
31 Dec 2006Es ist wieder einmal soweit: Ein Jahr ist vergangen - und damit steht mein ganz persönlicher Daily-Flip-Jahresrückblick an. Beginnen wir wie immer mit dem positiven, dem Sport: Die Eintracht hat uns 2006 wieder ein sehr erfreuliches Jahr beschert. Zwar war die Rückrunde der vergangenen Saison von zahlreichen Verletzungen und nicht ganz so vielen Punkten geprägt. Aber das unvergessliche Erlebnis beim Pokalfinale und die damit verbundene Uefa-Cup-Qualifikation hat für vieles entschädigt. Und in dieser Saison läuft es kaum schlechter: Im Pokal sind wir erneut im Viertelfinale, in der Liga steht ein schöner 10. Platz zu Buche und im Uefa-Cup sind wir ganz knapp an der großen Sensation, dem Erreichen der Zwischenrunde, vorbeigeschrammt. Das Fazit dieses Jahres muss daher einfach positiv ausfallen…
Hier noch mal in Stichworten die wichtigsten Ereignisse meines Sportjahres:
- die Siege bei den Hallenturnieren in Köln und Oldenburg sowie Platz 2 in Frankfurt
- die ersten Gerüchte um Takahara im Winter
- die Abgänge Frommer und Husterer - insbesondere der erste Name klingt wie ein Relikt aus grauer Vorzeit
- der früh feststehende Wechsel von Michael Fink
- die Transfers von Arie van Lent und Christian Lenze
- Bruchhagen vs. Rummenigge oder David gegen Goliath…
- das Viertelfinale bei den Löwen
- das harte Fifa-Urteil gegen Benjamin Huggel - und die spätere Reduzierung des Urteils
- die Verletztenmisere: Spycher, Jones, Zimmermann mit Bänderriss, Chris und Preuß mit Bandscheibenvorfällen, Jones mit Schienbein-OP…
- Marko Rehmers elende Serie von Muskelproblemen, Migräne und sonstigen Wehwehchen
- Marco Russ’ großartige Entwicklung
- Bernd Hölzenbeins 60. Geburtstag
- die tolle Choreographie vor dem Halbfinalsieg gegen Bielefeld
- der Finalkartenverkauf am Stadion
- DAS FINALE IN BERLIN!!!
- der Klassenerhalt der Profis in Dortmund
- der Klassenerhalt der Amateure in Bad Vilbel ;-)
- das gute Auge unserer Scouting-Abteilung: Jan Schlaudraff zu finden, als noch kaum einer ihn wahrnahm - nicht schlecht…
- das Ende der “Ära Schur”
- die endlich mal wieder interessanten Kalkulationen über Setzlisten im Uefa-Cup
- Takaharas Doppelpack gegen Deutschland
- Das schöne Huntington Beach und die Wohnsitzdebatte
- die unsägliche Eröffnungsfeier der Fußball-WM mit Schuhplattler-Gruppen…
- Philipp Lahms Traumtor gegen Costa Rica
- Philipp Lahms Armschiene
- der Jubel nach dem 1:0 gegen Polen in letzter Sekunde
- Miroslav Klose!
- Jens Lehmanns Zettelwirtschaft
- unsere sprichwörtliche Stärke im Elfmeterschießen
- schlechte argentische Verlierer und der Einfluss der italienischen TV-Bilder auf die Fifa
- das Brutalo-Spiel Portugal-Holland
- Spielminute 119…
- Grande Grosso…
- Jürgen Klopps Auftritt als TV-Guru. Freunde der Südsee, das hält kein Mensch aus…
- Der Kopfstoss von Zinedine Zidane
- unsere WM: Costa Rica, Polen, Ecuador, Schweden, Argentinien, Italien, Portugal
- die Vertragsverlängerungen mit Heribert Bruchhagen und dem restlichen Vorstand
- der Transferpoker mit Michael Thurk und den Mainzern
- unser Elfmetertöter Markus Pröll
- Aleksandar Vasoski: rekordverdächtige 3 Platzverweise in 9 Spielen an 13 Spieltagen
- das Trikotverbot in Mainz…
- das 4:0 gegen Bröndy und der Einzug in die Gruppenphase
- die Hammergruppe mit Newcastle, Palermo, Vigo und Fenerbahce
- die wichtige Nachricht, dass Attila nicht aus Offenbach kommt, sondern aus Coburg
- die Unentschieden-Serie zu Beginn der Hinrunde - 7 von 8 Spielen endeten remis
- die Verpflichtung von Marcel Heller für Januar, mit der niemand rechnen konnte
- der hoffentlich letzte Sieg vor Gericht gegen die SpVgg Unterhaching Anfang November. Obwohl - es ist doch immer wieder nett… ;-)
- die Freunde der Eintracht, die ihre Anteile verkauften
- Support-Boykott, die 384.: Das Spiel gegen Bielefeld
- das ernüchternde 3:4 in Bochum trotz einer 2:0-Führung nach 5 Minuten
- die Umbaupläne für den Riederwald
- “Grande Zaccardo” und “Grande Semih”, die mit ihren späten Toren die Eintracht aus dem Uefa-Cup schossen
- Naohiro Takahara, der sämtliche Kritiker verstummen ließ
- Albert Streit, mit dem wir endlich wieder Gefahr bei Standardsituationen heraufbeschwören
- das 2:6 gegen Bremen, obwohl die Eintracht “gut mitgespielt” hatte
- die Comebacks von Chris und Jones
Das soll für den sportlichen Rückblick reichen. Ich habe bestimmt noch tausend Dinge vergessen. Aber in meinem Alter ist das Erinnerungsvermögen natürlich schon etwas beeinträchtigt…
So, jetzt wird’s privat. Und hier ist es nun leider schon der dritte Jahresrückblick in Folge, der nicht ganz so ausfällt wie das von einem jung-dynamischen Traumtyp in den besten Jahren erwartet werden sollte. Und das bin ich ja schließlich (zumindest wollen mir das ein paar Hobby-Psychologinnen immer wieder eintrichtern). Aber immerhin ist eine Entwicklung zu sehen, die ich absolut gut finde: Vor zwei Jahren gab’s die Abrechnung mit dieser billigen, kleinen… Vor einem Jahr gab’s die letzten Aufräumarbeiten an dem Scherbenhaufen, den diese billige, kleine… hinterlassen hat. Und in diesem Jahr gibt’s das was diese billige, kleine Bücherregalauffüllerin verdient hat: Totale Ignoranz! So jemand vermüllt mir nicht mehr mein Tagebuch… Nichtsdestotrotz hatte ich Chris gegenüber desöfteren erklärt, dass heute Schluss sein würde - mit Daily Flip und überhaupt allem - sofern sich nichts in Bezug auf ihr-wisst-schon-was ändert.. Das war im letzten Jahr auch schon so. Damals gab es aber eben noch das Versprechen, dass ich erst nach einem Titelgewinn für die Eintracht und nach einem Europapokalspiel mit Frankfurter Beteiligung (und mir im Stadion) einen Schlussstrich ziehen würde. Da erst ein Teil davon erfüllt ist, gibt’s natürlich auch keinen Zweifel an einer Fortsetzung. Ob sich ihr-wisst-schon-was aber jemals ändert? Wer weiß…
So, jetzt fangen wir aber mal vorne an: Der Januar begann wie ich das wohl in Zukunft regelmäßig erleben werde - mit dem Jahresabschluss :-) Ansonsten verlief der Januar recht ruhig. Auch der Februar und der März hatten aus Daily Flip-Sicht nichts zu bieten. Am 07. April hingegen hatte ich wieder einmal einen klitzekleinen Tiefpunkt erreicht und dies auch an dieser Stelle verewigt. Vier Tage später war ich wieder obenauf! Die Eintracht war im Finale. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!!! Am 15. April war ich beim Spiel gegen Mainz von ein paar typischen Exemplaren der Spezies “geiler Fußball-Narr” umgeben. Einfach schrecklich, diese Leute… Am 18. April stand ich an den Stadionkassen Schlange, obwohl gar kein Spiel stattfand. Aber als Inhaber eines kleinen Plastikstücks namens Dauerkarte, wollte ich natürlich auch mein wohlverdientes Ticket für das Pokalfinale abholen.
Das sensationelle Finale stieg dann am 29. April. Die Tour hatte mich dermaßen mitgenommen, dass ich erst am 30. April und am 1. Mai meine unzähligen Erlebnisse niederschreiben konnte. Sehr lesenswert, weil mit Gänsehautgarantie!
Die obligatorische Flasche Sekt zum Saisonende konnte ich dann aber erst nach dem Spiel gegen Dortmund köpfen, als Du-Ri Cha einen Hammerschuss abgesetzt hatte und der Klassenerhalt damit gesichert war.
Den nächsten Hammer gab es bereits am 08. Juni. Ich lief nichts ahnend durch die Jordanstraße und ZACK - mir wurde schwarz vor Augen. Bis heute weiß ich nicht, was mir da gegen den Kopf geflogen ist. Jedenfalls war es kein Geländer oder ähnliches, das mit der Baustelle vor Ort zu tun hatte und von mir über den Haufen gerannt wurde. Wenn ich nicht so eine dicke Beule, oder besser gesagt so ein dickes Hämatom (das musste sein, um angesichts dieses Unfalls in einer Straße mit diesem Namen zum letzten Mal die Überleitung zu einem gewissen Melanom hinzubekommen) davongetragen hätte, hätte mir das wahrscheinlich kein Mensch geglaubt. Vielleicht einigen wir uns darauf, dass es ein Meteorit war ;-) Einen Tag später begann das Sommermärchen, unsere Fußball-WM. Neben den deutschen Spielen hatten zwei Kracher-Partien, die wir Lothar Matthäus zu verdanken hatten, eine besondere Bedeutung für uns: Am 14.06. fuhren wir nach München, um uns Saudi-Arabien gegen Tunesien zu Gemüte zu führen. Die Partie gegen die Ukraine verkauften wir wie ein Achtelfinale Gewinn bringend, um uns am 23.06. noch das Spiel Saudi-Arabien gegen Spanien in Kaiserslautern reinzuziehen. Sensationelles Niveau aller beteiligten Mannschaften bei unseren Spielen… Am 9. Juli habe ich unsere WM noch einmal ausführlich zusammengefasst. Während Prinz Poldi für Deutschland zauberte, wurde aus mir übrigens Prinz Flip. Meine Schwester wurde geadelt und ich indirekt gleich mit ;-) Eine Woche später, am 16. Juli feierten wir das Ende von Chris’ erstem Vierteljahrhundert. Meine miese Laune an diesem Tag habe ich in bester Daily-Flip-Manier niedergeschrieben… Sehr schön auch mein Beitrag zum Geburtstag meiner Stardirigentin am 29. Juli.
Ende August wurde der Uefa-Cup ausgelost - und selbstverständlich war klar, dass der Gegner nur aus Dänemark kommen konnte. Bröndby IF war also das Opfer, das meine Rache zu spüren bekommen sollte. Pech für die Dänemark-Fraktion… Am 28. August “mainzelte” es wieder. In diesem Jahr spielt diese Stadt für mich wirklich eine recht große Rolle. Neben meiner Stardirigentin und meinem Ex-Mitzivi, die dort ja schon länger ihre Zelte aufgeschlagen haben, kam noch Michael Thurk zu uns. Und ein richtig großer Lichtblick sollte auch noch auftauchen… Zunächst teilte mir der liebe Chris aber rein zufällig am Telefon mit, dass er in nicht allzu ferner Zukunft wochenlang im nicht allzu nahen Australien anzutreffen sein werde. Meine Laune erreichte einen noch tieferen Tiefpunkt (so einen wie den, der Rudi Völler einst zu seiner legendären Wutrede inspiriert hatte).
Am 14.09. war dann der erste Teil meiner Rache an Dänemark eindrucksvoll erfüllt worden. 4:0 gegen Bröndby! Zwei Tage später traf ich wieder meine Stardirigentin & Co. (Nein Chris, ich traf keine hübbelige Red Hack). Der 26.9. fand zum dritten Mal in Folge nicht statt, ehe dann endgültig mein Dänemark-Trauma mit dem 2:2 in Bröndby etwas gelindert wurde.
Am 1. Oktober gab es ein Zwiebelkuchen-Essen bei Chris’ Lieblingslehrerin. Auch dieser Eintrag sei euch noch einmal ans Herz gelegt. Eine Woche später war dann Schluss mit Lustig. Chris war am anderen Ende der Welt, mein Ex-Mitzivi in Frankreich und ich komplett isoliert. Eine weitere Woche später, war ich dem Wahnsinn schon ziemlich nahe, wie mein Eintrag beweist ;-)
Am 3.11. durfte ich endlich beweisen, was ich in meinem Studium gelernt habe: Eine lohnenswertere Investition als diese in meinen größten Lichtblick seit langem habe ich selten getätigt. Am 15.11. hatte dieser Lichtblick sein Daily-Flip-Debüt als Lieblings-Innenarchitektin. Und fortan konnte ich wieder lächeln. :-)
Mitte Dezember kehrte Chris aus Australien zurück, was meine Laune endgültig auf ein Niveau nahe dem des Jahres 1 v.Mel. schnellen ließ. Tja, und Ende Dezember gab es noch ein Ereignis, das mich daran hinderte meinen Silvester-Daily-Flip wie in den letzten Jahren üblich schon an Weihnachten komplett vorzubereiten: Mein höchst amüsantes Zusammentreffen mit meiner Lieblings-Innenarchitektin (siehe unten den gesonderten Beitrag). Und so fand dieses Jahr tatsächlich noch ein gutes Ende.
Nach diesem recht langen Text über mein Jahr nun noch die wichtigsten nicht genannten Dinge in Stichworten:
- “Höckschte Disziplin” dank Jogi Löw
- “Wir hauen sie durch die Wand”
- “Sie müssen den Tiger in unseren Augen sehen”
- Angies Halsbiss bei Jürgen Klinsmann
- Grande Grosso
- die Erkenntnis, dass dieser Weg kein leichter sein wird
- Chris’ leerer Blick nach dem Italien-Spiel
- der Sound vor Chris’ Haus nach dem Portugal-Spiel
- die Fanmeilen und die schwimmende Leinwand auf dem Main
- mein Wett-Hoch während der WM
- mein Wett-Tief nach der WM mit dem Höhepunkt an den ersten 8 Spieltagen nicht ein einziges Mal auf ein Unentschieden der Eintracht getippt zu haben bzw. bei den ersten 4 Auswärtsspielen nicht einmal auf ein 1:1 gegangen zu sein…
- meine Lieblings-Psychologin mit Motivationsphrasen der Marke Klinsfrau: “Du musst versuchen, über die Lava zu springen” *hüpf*
- Jürgen Klopps Auftritt als Ferrero-Werbestar. Heiliger Strohsack…
- die Erkenntnis, dass mich Dänemark nicht nur in den Uefa-Cup, sondern auch in den neuen James Bond (und überhaupt einfach überall hin) verfolgt
- die nicht für möglich gehaltene Entwicklung, dass Milliarden Menschen in aller Welt meinen Hass auf Dänemark und meinen Boykott dänischer Produkte unterstützen. Was ich alleine nicht schaffe, das schafft eine Karikatur *sing* ;-)
- gelungene und weniger gelungene Daily-Flip-Nachahmer
- mein Ausflug in die Welt eines Fahrraddiebs…
- die Erkenntnis, dass es solche und solche Fahrerinnen eines grünes Ford Ka gibt
- ein Rheinfall, der Main Fall ist
- die überraschende Erkenntnis, dass ich sympathisch und muskulös bin
- meine Vertragsverlängerung (nicht nur Fußballprofis tun dies also)
- Daily Flips 7. Geburtstag, der mich schon ziemlich stolz macht
Ich glaube, das reicht jetzt für dieses Jahr. Jetzt fehlt eigentlich nur noch mein Ausblick für das nächste… Aus sportlicher Sicht muss es einfach nur genauso weitergehen. Klassenerhalt und Pokalfinale (oder sogar -sieg) mit anschließendem Europapokal - das wäre schon schön ;-) Beruflich hoffe ich natürlich, dass ich meine Diplomarbeit gut hinter mich bringe und danach auch einen schönen Job an Land ziehe. Und privat gilt wie immer: Engelchen gesucht… :-)
So, jetzt wünsche ich wie immer noch allen Eintrachtfans, allen Lesern von Daily Flip, allen weiteren Besuchern dieser Seite und allen, die mir sonst noch nahe stehen:
Guten Rutsch und ein ausgesprochen schönes, erfolgreiches, glückliches und friedliches Jahr 2007!!!