Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

eintracht-stats.de wünscht einen guten Rutsch ins Jahr 2008!

Es ist gute Tradition auf eintracht-stats.de, dass jedes Jahr mit einem ausführlichen und durchaus sehr persönlichen Rückblick verabschiedet wird. Auch 2007 war sehr ereignisreich und hat sich diese Ehre damit verdient - auch wenn es natürlich eher unspektakulär ausklingt: Mit einem Tag, wie jedem anderen…

Bei der Eintracht fehlten in diesem Jahr die ganz großen Highlights. Es gab kein rauschendes Pokalfinale, keine magischen Uefa-Cup-Abende, oft war Hausmannskost angesagt. Und doch ist auch im mittlerweile 4. Jahr unter Friedhelm Funkel nichts von Stagnation zu sehen. Gut, wir alle träumten und träumen immer noch von einem Abonnement auf die Europapokalplätze, wie zu Beginn der Neunziger. Davon sind wir natürlich noch weit entfernt. Aber ganz nüchtern betrachtet: Wir sind auf einem verdammt guten Weg! Die Saison 2006/2007 endete zwar “nur” mit Platz 14, wie die vorangegangene Spielzeit auch. Allerdings standen 4 Punkte mehr auf der Habenseite (die sagenumwobenen 40 Punkte, um genau zu sein). Und auch der Abstand auf die Abstiegsplätze wurde verdoppelt. Nach der Hinrunde der neuen Saison darf man vollauf zufrieden sein. Platz 9 am Saisonende wäre die beste Platzierung seit 1995, seit ihr-wisst-schon-wer auf unserer Trainerbank saß - und seitdem ist nahezu mein halbes Leben vergangen! Auch ich würde gerne mehr gute Spiele sehen, einige waren sogar verdammt grausam anzusehen. Aber alles in allem, Hut ab! Die Entwicklung ist positiv. Und ganz nebenbei darf man sich auch DAS mal auf der Zunge zergehen lassen: Wir haben nur zwei Punkte weniger als der amtierende Deutsche Meister! Wir haben zwei Punkte mehr als die Millionen-Verbrenner aus Dortmund. Wir haben drei Punkte mehr als unser Hauptstadtverein. Wir haben 8 Punkte mehr als der amtierende Pokalsieger. Wir haben drei Punkte mehr als die grauen Mäuse aus VW-City, die einen Weltkonzern mit Millionen im Hintergrund haben. Der ist zwar auch für seine Lustreisen bekannt, doch die führten einmal mehr nicht durch die Fußballstadien Europas… Kurz vor Jahresende kam dann noch die Nachricht, dass die Eintracht Martin Fenin verpflichtet hat. Der Tscheche soll ein Riesentalent sein, könnte mit 3,5 Millionen zzgl. erfolgsabhängiger Nachzahlungen zum neuen Rekordtransfer werden und wird uns hoffentlich viel Freude bereiten. Allerdings werde ich Äußerungen vermissen wie “Wir müssen doch endlich mal was investieren”. Nachdem gegen Ende der Hinrunde das Argument “Funkel setzt nie auf junge Spieler” wegfiel, dürften einige Leute in meinem Umfeld recht schweigsam werden. Wie gut, dass auf Alex Meier Verlass ist. Der wird in der Rückrunde sicher wieder dabei sein - und dann heißt es wieder “Der spielt immer, egal wie scheiße er spielt.” Ich freue mich schon auf die Rückrunde und schöne Montags-Diskussionen im Büro… ;-)

Hier noch einmal eine stichwortartige Zusammenfassung des Sportjahres 2007:

- Kaderbereinigungen im Januar: Cimen, Huber und Stroh-Engel gingen…

- der Heimsieg beim Hallenturnier in Frankfurt

- das Jones-Eigentor gegen Leverkusen

- die Last-Minute-Punktverluste wie gegen Leverkusen, die uns noch mal in den Abstiegskampf beförderten

- die Akte Jones wurde aufgeschlagen

- das Pokalspiel in Offenbach

- literarische Meisterwerke wie das Erstlingswerk von JermaineJuniorJones: Nichts als die Wahrheit

- Markus Pröll und seine Achillesferse - seine geprellte Rippe…

- Pablo Alvarez’ Bank-Debüt

- Ups, jetzt war es doch ein Rippenbruch…

- der sensationelle Fallrückzieher von Christoph Preuß, der die Bayern in die Knie zwang

- die Ewald-Lienen-Gedächtnis-Wunde von Christoph Preuß

- das schmerzhafte Halbfinal-Aus im Pokal in Nürnberg

- der Streit-Streik

- Rehmers letzte unsägliche Auftritte…

- Jörg-Uwe Hahn (FDP) forderte die Trainerentlassung…

- der Befreiungsschlag gegen Aachen

- “Das war mein letztes Spiel für die Eintracht” (O-Ton Albert Streit im Mai)

- der Überraschungs-Meister aus Stuttgart

- der Aufbau einer Weltauswahl mit Japanern, Iranern und Mexikanern

- es hat sich ausgehuggelt…

- die Berliner Woche zum Saisonstart

- die Verletztenmisere in der Vorbereitung

- die Niederlage gegen Meppen

- das Abschiedsspiel für die alten Haudegen Zico und Schui

- der Tod von Werner Hackmann und das damit verbundene Nachrücken von Heribert Bruchhagen in den DFL-Vorstand

- die Erkenntnis, dass in dieser Saison die Eintracht gegen Spielende noch mal aufdrehen kann

- der Fenin-Transfer, der schon im Sommer seinen Anfang nahm

- der Aufschwung der Amateure, der zuletzt etwas an Fahrt verlor, was Petr Hubtschev den Job kostete

- der Volley-Treffer von Alex Meier gegen den HSV (Er ist ein Juwel!)

- Albert Streit, der sich an der Hose von Atouba festkrallte

- das Ende der Waffe Streit-Kyrgiakos…

- die Rückkehr der Relegations-Spiele

- das ungewohnt frühe Pokal-Aus

- die Titelverteidung unserer Fußball-Weltmeisterinnen und die Vergabe der nächsten WM nach Deutschland

- das ermauerte 0:0 bei den Bayern und die unmenschliche Leistung von Oka Nikolov

- Juwel Nr. 2 oder sollte ich besser Juvhel sagen? Tsoumou hätte der jüngste Bundesligaspieler werden können, blieb aber auf der Bank

- der Aufwärm-Streik von Sotirios Kyrgiakos

- die Anzeige gegen Ioannis Amanatidis

- die Auslosung der leichtesten EM-Gruppe, die wir wohl erwischen konnten - und die Todesgruppe mit Holland, Frankreich und Italien

- die Erkenntnis, dass wir diesmal kein Elfmeterschießen gegen England bekommen werden…

- die Rückkehr von Jermaine Jones an seine alte Wirkungsstätte

- die Mutter aller Rudelbildungen gegen Schalke

- die Erkenntnis, dass Michael Thurk es immer noch schlechter kann

- das neue Eintracht-Museum

- die Erkenntnis, dass die Bayern auch ohne Fernglas und selbst für Halbblinde noch in Sichtweite sind…

- und auch the one and only Dänemark fehlt in diesem Jahr nicht: Diesmal schlug ein Fan über die Stränge und attackierte Schiri Fandel auf dem Platz. Dieses Land ist verrückt. Gleich und gleich gesellt

sich eben doch gern…

Soviel zum Sport! Kommen wir nun zum wirklich interessanten Teil. Meinem Privatrückblick… Chris will mir zwar bei jeder Gelegenheit einreden, dass mein Jahr 2007 super verlaufen sei. Ich persönlich halte meine Errungenschaften jedoch für weniger bemerkenswert. Wäre ja noch schöner, wenn ich bei meiner Diplomarbeit durchgefallen oder arbeitslos wäre…

Im Januar beschäftigte ich mich erstmal noch mit der Rente unserer Beamten. Ich stellte ein paar wunderschöne Berechnungen an, fand eine Lösung für das Problem der Alterssicherung in unserer alternden Gesellschaft, hielt darüber den Vortrag meines Lebens und wurde mit einer sehr schönen Note belohnt. Ging also nicht schlecht los das Ganze ;-) Der Februar verlief eher ruhig. Wenn man mal davon absieht, dass meine Nerven wieder einen verschärften Abstiegskampf ertragen mussten. Immerhin gelang der Derbysieg im Pokal und meine Meinung über Hunde wurde mal wieder bestätigt (siehe 28.02.07). Im März folgte der glorreiche Sieg gegen die Bayern, den ich mit Chris im Stadion verfolgen durfte. Obwohl er eine Karte für einen komplett anderen Block hatte, saß er am Ende neben mir. Sie sind selten bei mir, aber es gibt sie doch, diese glücklichen Fügungen…
Ende März machte ich das Thema meiner Diplomarbeit klar und begann mit der Arbeit an meinem Werk mit dem Titel “Bilanzierung immaterieller Vermögensgegenstände im Übergang auf IFRS - Eine empirische Analyse”. In diesem Zusammenhang landeten einige Hundert MB an Geschäftsberichten von 100 deutschen Unternehmen auf meiner Festplatte. Die nächsten 4 Monate sollte es mir nicht langweilig werden…
Anfang April gab es den ersten Daily-Flip-Klassiker, die vor ein paar Jahren noch an der Tagesordnung waren. Ich war auf Gegenbesuch in Mainz bei meiner Lieblings-Innenarchitektin. Dort verbrachte ich einen netten Nachmittag und lernte unter anderem, was Wandernadeln sind ;-) Das Pokalspiel in Nürnberg brachte mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Das war wieder eins dieser Spiele, bei denen nichts ging und am Ende lachen die anderen - und Chris. Das werde ich auch nie verstehen, wie man nach einer Niederlage gut gelaunt sein kann. So ist das wohl, wenn man nicht auf einer Wolke durchs Leben schwebt…

Im Mai machte die Eintracht den Klassenerhalt perfekt. Uff! So konnte ich den letzten Spieltag gleich doppelt genießen. Denn zum Spiel gegen Hertha BSC begleite mich meine Lieblings-Innenarchitektin. Das Ergebnis war nicht ganz so berauschend, aber immerhin durfte ich erleben, wie eine Mainzerin aus Berlin schaut, wenn sie Apfelwein probiert. Ganz besonders leid tat mir ihr Schuh, der etwas eingesenft wurde ;-)

Im Juni wurde dann langsam deutlich, dass es mit eintracht-stats.de im bisherigen Umfang nicht mehr weitergehen konnte. Ich hatte aufgrund meiner Diplomarbeit schlicht und ergreifend nicht mehr die Zeit. Kann ja nicht jeder im öffentlichen Dienst schlaf…. äh arbeiten. Aber dazu komme ich noch…
Im Juli dann der “Schock”: Mein Vertrag als Aushilfe wurde nicht verlängert! Grundgütiger… Also unterzeichnete ich gleich mal einen neuen Vertrag, der mir ab August eine nette Vollzeitstelle in meiner alten und neuen Firma verschaffte ;-) Ansonsten machte sich in Daily Flip der Endspurt meiner Diplomarbeit bemerkbar. Für ein paar Dreizeiler hatte ich aber dennoch Zeit und am 23. des Monats gab ich mein Werk dann endlich bei meinem Prof ab. Ich konnte das Ding auch langsam nicht mehr sehen. Ende Juli kam es auch noch zu einem Treffen meines Abi-Jahrgangs - stilecht unter einer Brücke. Dort wurde ich von meiner Stardirigentin abgefüllt, erschien aber dennoch am nächsten Tag topfit zu ihrer Geburtstagsfeier.
Im August war es dann also vorbei, das schöne Studentenleben. Seit diesem Zeitpunkt gehöre ich jetzt endgültig zur arbeitenden Bevölkerung. Das musste natürlich auch in Daily Flip erwähnt werden, rief längst vergessene Gestalten auf den Plan und sorgte für einige Lacher bei Chris und mir: Als sie sich “mal wieder” den Spaß machte, meine Daily Flips zu lesen und dabei “zufällig” meine Meinung über Pferde im allgemeinen, Pferdesalami im speziellen und gewisse Melanome vernahm, sah sich Chris Ex-Kampfschwein genötigt, für meine Ex-Leseratte Partei zu ergreifen. Als ob die nicht selbst reden könnte… Ups, das kann sie ja gar nicht, sie hat ja schließlich bereits alles gesagt! Daher ergeht natürlich ein Dank an die Rächerin der zu Unrecht “gedailyflipten” Schl… Schlafmütze aus dem Hochgebirge. Hiermit gelobe ich feierlich: Es wird jederzeit wieder vorkommen! Ich fürchte, nach diesem Eintrag wird ab dem 2. Januar in gewissen Büchereien in gewissen Orten vor lauter Kopfschütteln mal wieder nicht gearbeitet. Da gehen sie also hin, unsere Steuergelder…

Darüberhinaus schleifte mich meine Lieblings-Innenarchitektin noch auf auf den Main Tower. Trotz Höhenangst wagte ich mich hinauf. Da hat sie ganz schön was geleistet, die Gute… :-)
Der September verlief erstaunlich ruhig, selbst der 26. war mir kaum eine Erwähnung wert.

Im Oktober stand neben den ersten Urlaubstagen auch ein Abteilungsausflug auf dem Programm. Einzelheiten vom Abend in unserem Schloss erspare ich mir, auch wenn keine größeren Ausfälle zu beklagen waren ;-) Außerdem gab es noch ein Treffen mit meiner lieben Finanz-Expertin aus den guten alten Uni-Tagen. Sie macht ihrem Namen wirklich alle Ehre und vertickt ein paar nette Zertifikate. Und ich werde Recht behalten: Ihre Karriere dürfte steil werden! ;-)

Im November hatte ich noch weniger Zeit für die Seite, aber der Job geht halt vor. Der Dezember verlief letztlich ohne nennenswerte Aktionen und so geht das Jahr zu Ende - mit einem Tag wie jedem anderen…

Ein paar Stichworte sollten aber dennoch nicht fehlen. Auch das steht für das Jahr 2007:

- die Hoffnung, dass Alex Meier mir doch noch eine Pizza beschert (der Kollege unterschätzt unser Mittelfeld-Ass eben immer noch)

- ein Arbeitstag von acht Uhr bis 9 Uhr dreißig (morgens bzw. abends)

- riesige Gummibärchen-Boxen

- das Ende meiner Ablage-Tätigkeiten

- die lobenswerte Erkenntnis, dass mein Arbeitgeber seit dieser Saison nicht mehr nur mit einer Loge im Waldstadion vertreten ist

- der unsägliche Bahn-Streik mit einem untragbaren Herrn Schell

- Chris unsägliche Durchhalteparolen

- erhöhtes Hundesteueraufkommen in gewissen Taunus-Städten (was die oben erwähnte mangelnde Arbeitsmoral in gewissen öffentlichen Einrichtungen wieder etwas kompensiert): Danke, dass ich von dieser Sippe verschont wurde!!!

- Aaron und Mehdi

- Chris’ Erkenntnis, dass Daily Flip ein echter Trendsetter war/ist. Und er hat Recht: Im Oktober 1999, vor über 8 Jahren (!) war der Begriff “Blog” völlig unbekannt und ein Internet-Tagebuch wie das meine eine ziemlich exotische Geschichte. Und heute macht es jeder (wie im letzten Jahresrückblick bereits festgestellt).

- meine standhafte Verweigerung gegenüber dem StudiVZ

- Kyrill

- Knut

- der Oscar

- Maddie (auch Land 2 bestätigt meine schlechten Erinnerungen)

- die Erkenntnis, dass nicht nur Volker Finke, sondern auch Angie einen tollen Strandkorb besitzt…

- der Zaun von Heiligendamm

- das Rauchverbot in Hessens Kneipen

- Eva Herman

- die weltweite Finanzkrise

- die Klimadebatte

und bestimmt noch vieles mehr…………

Zuguterletzt bleibt mir noch der Ausblick auf 2008 und meine guten Vorsätze: Für die Eintracht kann ich nur sagen “Weiter so”! In dieser Saison einen schönen Mittelfeldplatz ergattern und danach wieder ein paar Plätze nach oben. Kontinuität setzt sich irgendwann durch! Auch beruflich kann es durchaus so weitergehen: Ende Januar endet meine Probezeit, dann habe ich meinen ersten unbefristeten Vertrag. Sache läuft… Privat stehen für 2008 ein paar Investitionen auf dem Programm: Da wäre etwas mit 4 Rädern, das mich von Herrn Schell unabhängig macht und mich stattdessen den steigenden Rohstoffpreisen ausliefert. Und da wären die eigenen 4 Wände, die gesucht und angemietet werden sollen. Wie Menschen drauf sind, die auch nach dem Ende ihrer Ausbildung nicht einmal an den Absprung von Mama (und Papa und der ganzen Tiermeute) denken, durfte ich bereits erfahren (dies war der letzte Gruß ins Hochgebirge, ein bisschen Niveau soll auch dieser Eintrag noch behalten). Weitere Hoffnungen für das kommende Jahr formuliere ich mal nicht. Sie erfüllen sich ja doch nicht, egal wie sehr ich es verdient hätte… So, in diesem Sinne wünsche ich allen Eintrachtfans, allen Lesern von Daily Flip, allen weiteren Besuchern dieser Seite und allen, die mir sonst noch nahe stehen: Guten Rutsch und ein ausgesprochen schönes, erfolgreiches, glückliches und friedliches Jahr 2008!!! Alles Gute!!! All the best!!! ;-)

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