Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

So, da bin ich wieder!

So, da bin ich wieder! Und ich hatte mir ja wirklich den ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht, um mich ins “nordrhein-westfälische Informationsloch” zu begeben. Auch über das Wochenende ist einiges passiert. Damit ihr und ich nicht den Überblick verlieren, ordne ich meinen Beitrag mal nach Themen. Transfers: Am Freitag unterschrieb Dirk Heinen wie angekündigt einen Vertrag bei Denizlispor in der Türkei. Er geht ablösefrei zum Uefa-Cup-Teilnehmer. Die Eintracht hat aber auch selbst auf dem Transfermarkt zugeschlagen: Neuzugang Nr. 4 nach unseren Brasilianern und Sven Günther war David Montero. Der 28jährige Spanier kommt ablösefrei von Waldhof Mannheim. Er bekommt einen Zweijahres-Vertrag und ist für das defensive Mittelfeld vorgesehen.
Henning Bürger kommt ebenfalls ohne Ablösezahlungen an den Main. Der 32jährige kommt vom FC St. Pauli. Er spielt im linken Mittelfeld und erhielt einen Einjahresvertrag mit Option auf Verlängerung.
Der bisher letzte Neuzugang ist Dino Toppmöller. Der Sohn unseres Ex-Coaches stand bis zuletzt beim VfL Bochum unter Vertrag. Nach Querelen mit seinem dortigen Trainer Peter Neururer wurde sein Vertrag jetzt aufgelöst. Toppmöller ist 21 Jahre alt und hat damit seine Zukunft noch vor sich…
Aber es gibt natürlich auch noch Transfergerüchte. Offenbar sehr wahrscheinlich ist ein Tauschgeschäft der Eintracht mit Borussia Mönchengladbach. Die Gladbacher wollen Pawel Kryszalowicz verpflichten, aber nicht die geforderten 1,5 Millionen Euro Ablöse bezahlen. In Gladbach sitzt aber zur Zeit eines der größten deutschen Sturmtalente nur auf der Bank und möchte wechseln: Benjamin Auer! Daher deutet sich an, dass der Tausch Auer/Kryszalowicz in der nächsten Woche vollzogen werden könnte. Die kostenlose Sonntagszeitung Sunday bringt zudem auch noch den 36jährigen Olaf Marschall vom FCK ins Gespräch. Der Spieler verhandelt zur Zeit mit dem 1. FC Köln und ich glaube nicht, dass er zur Eintracht kommt. Ist einfach so ein Gefühl… Lizenz: Wer geglaubt hatte, dass jetzt auf diesem Sektor endlich Ruhe eingekehrt wäre, sieht sich getäuscht. Denn es gibt neues aus Unterhaching… Der mir bisher eigentlich sehr sympathische Verein mit dem Bob im Wappen geht mir langsam auf die Nerven! Die Hachinger haben offiziell Protest bei der DFL eingelegt und verlangen die Rücknahme des Schiedsspruchs bzw. diesem nicht zu folgen! Grund seien schwerwiegende inhaltliche und formelle Mängel im Schiedsgerichtsverfahren. Unterhaching verlangt also, der Eintracht die Lizenz zu verweigern und damit wieder Aufnahme in die 2. Liga zu erhalten. Ansonsten drohen die Bayern mit gerichtlichen Schritten. Manager Norbert Hartmann hatte zuvor erklärt: “Das verstößt gegen die Gleichheit der Vereine. Mauscheleien werden Tür und Tor geöffnet. Die Verfehlungen der Eintracht waren so massiv, dass eine Lizenzerteilung gar nicht möglich war. Offensichtlich wollte man aber nicht, dass Frankfurt absteigt. Schließlich ist das ein Spielort für die WM 2006.” Die DFL hat mittlerweile für Dienstag eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen und wird dort über die Lizenz für die Eintracht entscheiden. Offenbar steht auch eine Abstimmung über die Aufnahme der Hachinger in die 2. Liga als 19. Team zur Debatte. Und genau hierauf dürfte der Hachinger Antrag zielen. Für mich ist die Drohung mit rechtlichen Schritten ein mieser Erpressungsversuch, der die DFL zwingen soll, Frankfurt UND Haching die Lizenz zu erteilen. Ich kann (und will das eigentlich auch nicht) mir nicht ernsthaft vorstellen, dass die DFL das Urteil des Schiedsgerichts missachtet. Das wäre für mich ein Skandal und würde das Lizenzierungsverfahren an sich der Lächerlichkeit preisgeben. Wenn die extra für solche Fälle eingesetzten Instanzen missachtet würden, könnte die DFL ihren Laden gleich dichtmachen!
Über inhaltliche Mängel im Verfahren kann ich nichts sagen. Ich denke aber mal, dass das Gericht nach der gültigen Rechtslage die von der DFL falsch eingeschätze Bürgschaft bewertet hat und uns damit die Lizenz zusteht. Bei den formellen Mängeln sieht das schon anders aus. Es ist ein Unding, dass der Hachinger Präsident in seiner Doppelfunktion als DFL-Mitglied an der Verhandlung teilnehmen durfte. Aber das dürfte der liebe Herr Kupka wohl nicht gemeint haben… Ich bin der Meinung, dass in der DFL überhaupt neutrale Leute das Sagen haben müssten. Denn auch wenn unser Lizenzantrag von Anfang an durchgekommen wäre, hätte u.a. der Hachinger Präsident genauesten Einblick in unsere Finanzlage. Wir hätten diesen im Gegenzug aber nicht, weil kein Frankfurter DFL-Mitglied ist. Soviel zur Gleichheit der Vereine…
Übrigens: Laut DFL-Lizenzierungsordnung hat jeder Verein das Recht auf Einspruch gegen die Beurteilung seines eigenen Lizenzantrages. Für den Lizenzantrag Dritter gilt dies nicht und wird ausgeschlossen!
Mein Gefühl, sagt mir, dass die DFL uns am Dienstag die Lizenz geben wird. Wobei natürlich erneut ein wenig Unsicherheit im Unterbewusstsein vorherrscht. Bei der DFL ist wohl nichts mehr unmöglich… Zudem wird Unterhaching wohl als 19. Team in die Liga aufgenommen. Die DFL will das Thema Lizenz bestimmt endlich aus den Schlagzeilen bekommen und ist nicht gerade scharf auf einen Rechtsstreit. Daher wird sich wohl die Eintracht die Lizenz verdienen und Unterhaching sich die Lizenz erschleichen. Dieses Urteil erlaube ich mir jetzt einfach mal. Darüberhinaus gilt für mich: Gelb für Unterhaching wegen Meckerns gegen eine Schiedsgerichtsentscheidung! Auf dem Platz droht dafür im Wiederholungsfalle Gelb-Rot… Investor/Sparmaßnahmen: Thomas Berthold hat ein Konzept für die Vermarktung des neuen Waldstadions ausgearbeitet. Es beinhaltet, dass ein Stadionbetreiber auch in die Eintracht investieren müsse um den für beide Seiten profitablen Erstligafußball zu garantieren. Der ehemalige Eintracht-Spieler besitzt gute Kontakte zur Deutschen Beamtenvorsorge Immobilien AG (DBVI), die sich für einen Einstieg in das Stadionprojekt und bei der Eintracht interessiert. Volker Sparmann bezeichnete Bertholds Modell als “interessant”. Wenn dieses Investorenmodell greifen sollte, wäre auch ein Engagement Bertholds bei der Eintracht denkbar. Dieser könne sich laut der Frankfurter Rundschau eine Position ähnlich der von Ex-Sportvorstand Woodcock vorstellen. Auch das Wort “Vorstandsvorsitzender” fällt in dem betreffenden FR-Bericht…
Zum Abschluss des Wochenendberichts gehe ich nochmals auf die Sunday ein. Das Blatt beschreibt nämlich die Sparmaßnahmen der Eintracht und das will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Klar war ja schon länger, dass man in Zukunft auf leistungsbezogene Verträge achten wird. Ungefähr die Hälfte der Zahlungen sollen vom Erfolg abhängig sein, wobei für die Höhe der Prämien auch noch der Tabellenstand zählen wird… Damit sind auch die Änderungskündigungen zu erklären. Welche Spieler genau betroffen sind, ist nicht klar, da sich die Zeitungen in diesem Punkt widersprechen… Uwe Bindewald, Alexander Schur und Fanbetreuer Thomas Zampach haben jedenfalls freiwillig Gehaltsabstriche in Kauf genommen.
Aber auch im organisatorischen Bereich wird gespart: Zu Auswärtsspielen soll nur noch bei sehr großen Entfernungen das Flugzeug genommen werden, Hotelübernachtungen vor Heimspielen sollen auch zur Ausnahme werden.
Die teuren Büros im Grüneburgweg (ca. 8000 Euro monatlich) werden im August verlassen. Die Geschäftsstelle der Eintracht zieht dann in die Licher Lounge am Waldstadion, wohin später auch Fanshop und Kartenservice folgen werden. Die Herstellung der Stadionzeitung wird außerdem ebenso verbilligt wie das Catering für die VIPs abgespeckt wird. Eintracht, ich liebe dich! :-) So, jetzt seid ihr wieder auf dem neuesten Stand. Ab morgen herrscht auf unserer Seite wieder Normalbetrieb…

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