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Eintracht schrammt knapp am Traumstart vorbei

Um ein Haar wäre die Eintracht mit einem Auswärtssieg in Aachen in die Saison gestartet: Bis 2 Minuten vor Schluss führte die Mannschaft mit 1:0, ehe Plaßhenrich doch noch der Ausgleich gelang…

Die Eintracht begann mit einer sehr jungen Mannschaft: Reinhard (19), Husterer (20) und Ochs (21) konnten praktisch keine Profierfahrung aufweisen und spielten neben Hoffmann in der Viererkette. Im Mittelfeld kam noch der 21jährige Meier hinzu. So hatte die Anfangself ein Durchschnittsalter von 25,7 Jahren. Wenn man von den beiden Oldies Schur und van Lent absieht, ergibt sich sogar ein Wert von knapp 24 Jahren…
In der ersten Elf war jedoch nur der Gastgeber aus Aachen am Zug. Die Eintracht nämlich verlor im Mittelfeld jeden Ball. Die Stürmer van Lent und Köhler hingen völlig in der Luft. Allerdings machte die Abwehr ihre Sache erstaunlich gut und ließ kaum echte Torchancen zu. Und die Schüsse, die dennoch aufs Tor kamen, hielt Markus Pröll sehr sicher. Nach der ersten Halbzeit stand es 0:0, was aufgrund der Spielanteile jedoch glücklich war.
Friedhelm Funkel wechselte in der Halbzeit nicht aus - dennoch stand in der zweiten Hälfte eine andere Mannschaft auf dem Feld. Plötzlich wurden Zweikämpfe gewonnen und Stück für Stück übernahm die Eintracht die Kontrolle. Nach etwa einer Stunde kam der nächste Debütant zum Zug: Der ebenfalls erst 19 Jahre alte Alexander Huber ersetzte den von einer Grippe geschwächten Lexa. Der Trainer erkannte jetzt, dass die Mannschaft auf dem Tivoli mehr erreichen könnte und brachte in der 72. Minute mit Frommer für Dragusha einen nominellen dritten Stürmer. Dieser Mut zahlte sich aus: Nach einer Kombination über Huber und Ochs kam Alex Meier aus etwa 12 Metern zum Schuss. Der Ball wurde noch abgefälscht und die zur Halbzeit nicht für möglich gehaltene Führung war nach 78 Minuten perfekt. Die Überraschung war greifbar nahe und in den nächsten 10 Minuten geriet das eigene Tor nicht ernsthaft in Gefahr. Dann allerdings verspielte Köhler im Mittelfeld leichtfertig den Ball, mit einem schnellen Pass war die Abwehr ausgehebelt und Reiner Plaßhenrich traf zwei Minuten vor dem Abpfiff zum 1:1. In der Schlussminute kam Jens Keller noch zu einem Kurzeinsatz und durfte fast ein Jahr nach seinem Knorpelschaden im Knie sein Comeback feiern.
Natürlich ist es immer ärgerlich, kurz vor Schluss noch ein Gegentor zu bekommen. Aber aufgrund der zwei unterschiedlichen Halbzeiten geht dieses Ergebnis völlig in Ordnung. Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punkt vollauf zufrieden gewesen, da man von unserer jungen Mannschaft und insbesondere der völlig unerfahrenen Abwehr nicht mehr erwarten konnte. Die Mannschaft hat im Hexenkessel Tivoli allerdings überzeugt und in der zweiten Halbzeit auch ansehnlich gespielt. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass im Mittelfeld noch ein Markus Weissenberger fehlte, Christian Lenze und Jens Keller zurückkommen werden und noch in der Abwehr nachgebessert wird, kann man durchaus zuversichtlich in die Zukunft blicken - auch wenn man nach einem Spiel mit Prognosen natürlich vorsichtig sein muss…

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