Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

Der Start ins WM-Jahr...

Wie mein Jahresrückblick an Silvester ist auch der Neujahrseintrag in Daily Flip seit Jahren ein Muss. Deshalb werde ich natürlich auch diesmal berichten, wie ich ins neue Jahr gestartet bin… Nach unserem Ausflug ins Frankfurter Nachtleben vor einem Jahr hieß es diesmal “Back to the roots”…

Es war eigentlich wie immer in den letzten Jahren: Ich schlüpfte in meine Lieblingsrolle als Anhängsel von Chris und seiner Lieblings-Lehrerin, die natürlich erstmals dabei war und in Abwesenheit von Chris schonmal das Raclette vorbereitet hatte. Nachdem Chris einen Fehler des Supermarkts ausgenutzt und den Käse zum Schnäppchenpreis von 73 Cent ergattert hatte, brachte er nun auch noch eine Weinflasche zum Nulltarif mit. Bevor wir uns aber ans Essen machten, wurde erst noch mein Handgelenk einparfümiert. Der Duft an sich war okay, aber in Verbindung mit dem Raclette-Käse entstand ein hochgefährliches Giftgas. Als ich dann auch noch an Chris schnuppern durfte, der einen Duft an sich hatte, welcher meiner Nase einen wahren Hammerschlag verpasste, setzte ich mich völlig benebelt an den Tisch. Das Essen verlief recht ruhig, wenn man mal davon absieht, dass Chris von seinen Freunden erzählte, die zum Raclette auch schonmal Schokolade verwenden. Und dann waren da natürlich noch seine Phantasien… Während er mir Julia Roberts und die Nichte seiner Nachbarin andrehen wollte (ich stehe ja schon immer auf extrem große Frauen mit Doppel-D) schwärmte er wieder einmal von Anne Will. Andere Leute schauen die Tagesthemen um sich über das Weltgeschehen zu informieren. Unser lieber Chris dagegen beschäftigt sich lieber damit, ob Frau Will etwas drunter hat oder - wie er glaubt - eben nicht. Naja, ich werde das hier nicht weiter vertiefen und verweise Chris nach hier
Nach dem Essen zeigte Chris ein paar Urlaubsfotos, auf denen auch sein schwer bewaffneter Bruder zu sehen war. Dann testeten wir sein neues Gesellschaftsspiel, welches ich beim letzten Mal in extrem unangenehmer Gesellschaft gespielt hatte. Ich werde weiterhin von dieser Person verfolgt - Aaaaargh… Während unser Traumpaar mir jetzt zum wiederholten Mal verklickern wollte, welch nette Bekanntschaften man doch auf der Arbeit machen kann, ging es schwer auf Mitternacht zu und wir machten uns auf den Weg. Denn diesmal wollten wir weder ein krohsartiges Feuerwerk erleben, noch dabei zusehen wie mein Auto bombardiert wird. Also fuhren wir in ein abgelegenes Waldstück und rutschten den vereisten Weg entlang bis uns Frankfurt zu Füßen lag. Wir waren allerdings nicht die Einzigen, so dass auch hier ein recht ordentliches Feuerwerk gestartet wurde. Wie üblich lagen sich alle Menschen um mich herum in den Armen, während ich mein Sektglas umklammerte um wenigstens dessen Nähe zu spüren… Meine Stimmung näherte sich langsam den Temperaturen meiner Füße, also dem Nullpunkt an. Ein leises Lächeln huschte mir nur bei der von Chris gezündeten Rakete übers Gesicht, die aussah wie gewollt und nicht gekonnt. Aber immerhin war sie grün… :-)
Wieder bei Chris angekommen, leerte sich die Sektflasche rapide und Chris und seine Lieblingslehrerin übernahmen meinen Part und lachten für mich mit. Nachdem Chris seine Position als bester Tänzer weit und breit gefestigt hatte, durften wir beide noch unsere durchschlagende Wirkung auf die etwas reiferen Frauen testen. Zunächst wurde Chris von seiner Nachbarin geherzt (Hallo, mein Süßer, mein Schatzilein…). Er zog sich aber gekonnt aus der Affäre, indem er die Dame mit seinem Fotoapparat nahezu erblinden ließ und an den Rand des Wahnsinns trieb (wahnsinnig hörten sich zumindest die Laute an, die sie während der Fotos von sich gab). Dann kehrte Chris’ Mutter heim und - man höre staune - sie gab mir nicht nur einen, sondern gleich zwei Küsse! Das war mehr als ich dem Melanom vor 462 Tagen abringen konnte, qualitativ natürlich auch erheblich besser als dieser letzte Alibi-Knutscher und nach dieser langen Durststrecke wahrlich ein erhebendes Gefühl. Und seit sie mir dann noch bescheinigt hat, dass ich mich äußerlich ja sooooo zu meinem Vorteil entwickelt hätte, beschäftigt mich nur noch eine Frage: Hat Chris die gesamte Damenwelt fotografiert - oder warum sind die alle so extrem blind????? Ich glaube zwar nicht dran, aber vielleicht löst sich das Problem in 2006 ja doch. Denn unverhofft kommt oft - und wer sollte das besser beurteilen können als ich: I remember in september…

Zurück