Daily Flip Das Eintracht Tagebuch seit 1999.

 

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Nach Chris hat nun auch meine Stardirigentin das Vierteljahrhundert voll gemacht und dies mit einer kleinen Grillparty gefeiert. Wie es so ist, wenn man sich länger nicht gesehen hat, fällt die Begrüßung natürlich äußerst herzlich aus: “Du siehst ja blass aus, richtig weiß.” Tja, so ist das eben, wenn man sein Haus nicht verlässt… Angesichts einer enormen Mainzer Musiker-Ansammlung erkannte ich als (zunächst) einziger Vertreter unseres Abijahrgangs endlich, warum ich kein Bundesliga-Stürmer geworden bin. Wenn man ständig im Abseits steht, wird die Luft eben dünn… Dank jahrelanger Erfahrung auf diesem Gebiet habe ich diese Situation aber perfektioniert und konnte die Zeit gut überbrücken und mich mit meinem Würstchen beschäftigen (Pfui, nicht was ihr schon wieder denkt…!). Etwas später outete mich meine Stardirigentin als Bruder einer Adligen und bemerkte, dass meine Zukünftige daher wohl Elisabeth heißen müsse. Ich halte zwar wenig davon, den Kreis der Verdächtigen künstlich einzuschränken. Andererseits werden meine Chancen auch so nicht weiter sinken - ein Bruchteil von 0% ist eben immer noch 0%…
Nach einem kurzen Auftritt meiner Möchtegern-Farbberaterin, tauchte dann mit meinem Ex-Mitzivi ein Leidensgenosse auf. Nach einem kurzen Gespräch war klar: Auch hier alles beim Alten. Das Leben ist nicht fair… Jetzt ging es aber bereits hart auf Mitternacht zu, weshalb ich mein Geschenk für die Stardirigentin aus dem Auto holen wollte. Leider scheiterte ich kläglich beim Versuch das Hoftor zu öffnen und musste meine Stardirigentin um Hilfe bitten. Peinlich, peinlich… Nachdem dieses Problem gelöst war, war es auch schon an der Zeit für ein Happy Birthday! Meine Stardirigentin bekam dann erstmal einen Haufen Geschenke von ihrer Familie, so dass sich niemand genötigt sah ihr zu gratulieren :-) Dieser Zustand hielt natürlich nicht lange an. Nachdem dann nach zwei Unterbrechungen auch mein Geschenk ausgepackt war, setzte sich meine Stardirigentin zu unserer kleinen Single-Fraktion. Aber da war sie natürlich völlig fehl am Platz! Denn während ich keine neuen Schuhe brauche, weil ich sowieso nicht rausgehe (Zitat Chris), braucht sie keine, weil sie förmlich durch die Gänge schwebt. Wenigstens sie bekommt also, was sie verdient hat!
Wir zwei Leidensgenossen bekamen stattdessen eine kostenlose Beratung von einem alten Hasen, die aber mangels Detailkenntnis unserer Situation auch ziemlich umsonst war. Wenigstens konnte ich mal wieder lachen :-) Als sich die Reihen der Gäste schon deutlich gelichtet hatten, meldete sich auch mal die Schwester meiner Stardirigentin diesbezüglich zu Wort. Ihre Erkenntnis: Sie werde wohl nicht bis Dreißig zwei Kinder, einen Hund und eine M-Klasse erreichen, was sie früher immer erwartet hatte ;-) Naja, es gibt Schlimmeres - z.B. im Hochgebirge mit einem Pferd, einer Schildkröte und einem Ford Ka zu leben, eine Kinder- und Hundezucht aufzumachen und jedes Jahr zwanzigtausendmal Urlaub bei den skandinavischen Euroverweigerern zu machen. Gott bewahre, was habe ich doch ein Glück, dass mir das erspart geblieben ist ;-)
Naja, nichtsdestotrotz konnte ich beim verblieben Rest der Party nicht wirklich mehr mitreden. Für nahezu philosophische Gespräche über Mann und Frau fehlt mir dann doch ein kleines bisschen Lebenserfahrung. Aber wie sagte meine Stardirigentin so schön - irgendwann… Ein passendes Schlusswort für einen Daily Flip nach einer langen Nacht!

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